Petition richtet sich an:
Oberbürgermeister Jürgen Großmann, Rathaus Nagold
Wir fordern den Umzug des Multi-Kultis in die Inselstraße und damit die Pläne von Christos Chatziioannou zu genehmigen.
Begründung
Gegen die Neueröffnung des Multi-Kulti in der Inselstraße regt sich Widerstand bei Anwohnern. Trotz des Faktes, dass die Inselstraße in einem „Mischgebiet“ liegt, wollen Anwohner (und andere indirekt Beteiligte) u.a. mittels einer Unterschriftensammlung dagegen vorgehen. Dies ist einmal mehr symptomatisch für die aktuelle Lage im Lande, in der ein jeder an Besitzstandwahrung interessiert ist und die Bedürfnisse des Kollektivs liebend gerne hintenanstellt. Hauptsache „für einen selbst wird alles gut“.
Dass es an einem lebendigen und abwechslungsreichen Nachtleben in Nagold aber ein großes und gesellschaftlich verankertes Interesse gibt, wird gerne übersehen. Durch die fehlende Anbindung an den Großraum Stuttgart ist Nagold für viele Nagolder und Bewohner in der Region DIE Möglichkeit zum Weggehen. Ob jetzt zum Kaffee im Délice, zum Line-Dance im Almstadl oder eben in Clubatmosphäre im „Multi“. Man kann vom Multikulti halten was man will, aber zu einem lebendigen Nagold gehört es einfach dazu.
Eine wichtige Aufgabe der Kommunalpolitik ist es diesem Interesse nachzugehen und sicherzustellen, dass nicht einige Wenige dem Entgegenstehen.
Diese Petition fordert deshalb die Berücksichtigung dieses Interesses und die Genehmigung der entsprechenden Pläne von Christos Chatziioannou, Geschäftsführer des Multikulti.
Um den Anforderungen an den Lärmschutz in diesem Mischgebiet gerecht zu werden, plant der Eigentümer verschiedene bauliche Änderungen vorzunehmen. Diese Maßnahmen wurden im Rahmen eines Lärmschutzgutachtens empfohlen und führen zur vollständigen Einhaltung bestehender Maximalpegel sowohl am Tag als auch in der Nacht. Des Weiteren wird ein beauftragter Sicherheitsdienst dafür sorgen, dass es vor der neuen Lokation keine großen Menschenansammlungen gibt. Dies geht sogar über die Empfehlungen des Gutachtens hinaus.
Mit hohen Auflagen oder einem Verbot würde Nagold gerade auch bei Jüngeren einen großen Teil seines guten Rufes einbüßen. In den letzten Jahren wurde vieles richtig gemacht, sei es mit der Landesgartenschau, der Innenstadtumgehung oder vielen weiteren Dingen. Am Rande der Metropolregion Stuttgart schafft es Nagold doch noch ein bisschen Stadtflair auszustrahlen und ist in der Region zu einer Art Leuchtturm geworden. Während rundherum die Jungen immer mehr in die Stadt abwandern („Kreis Freudenstadt: Weniger junge Leute gibt es nirgendwo“ – Schwarzwälder Bote, 27.06.2018) schafft es Nagold gegen diesen Trend anzuschwimmen. Und diesen Trend, diesen Weg, gilt es auch entgegen Kleinbürgertum am Leben zu halten und konsequent fortzuführen.
Für ein offenes, lebendiges und spannendes Nagold.