Der frühere Bundespräsident von Weizsäcker brachte es schon vor 40 Jahren auf den Punkt, was viele Menschen verzweifeln lässt: "Die Parteien haben sich den Staat zur Beute gemacht!" "Das steht mir zu" haben wir schon öfter von führenden Parteimitgliedern vernommen. Diese würde ich weder Politiker, geschweige denn Staatsmenschen nennen.
Um die Wirtschaftsdiktatur zu überwinden, braucht es meiner Meinung nach eine Trennung von Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft als Freiheitsbereich. Dazu meinte Dr. Wolfgang Ullmann vor gut 30 Jahren, „daß es in der Verfassung nicht nur um den Staat geht, sondern um das Verhältnis von Staat und Gesellschaft, und ich denke, da ist jemand wie Steiner schon im Ansatz sehr viel weiter, weil er eben die Gesellschaft im ganzen vor Augen sieht, aber den jetzigen Zustand denke ich richtig analysiert - ein Zustand, in dem die Wirtschaft in einer Weise dominiert, eben entsprechend dieser materialistischen Philosophie, dass das Rechtsleben von ihr auch beherrscht und ja, in ihren Dienst gestellt wird, damit deformiert wird, und schließlich dann auch noch das Geistesleben, ich glaube, das der heutige Zustand unserer Kultur des Steinerschen Analysen zwischen 1910 und 1919 in hohem Maße recht gibt. Die Vermarktung der Kultur ist inzwischen in einer Weise vorangeschritten, die die Kultur als solche in Frage stellt. Das ist also nicht ein freies, sondern ein in höchstem Maße unfreies Geistesleben. Es ist von mir jedenfalls nur mit Ironie hinnehmbar wenn aus dem Bereich dieses völlig unfreien Geisteslebens Tiraden über die Freiheit erschallen, die ich lächerlich finde angesichts dessen, was wir im Kommunismus erlebt haben und wo wir ganz genau lernen mussten, was Freiheit ist, aber ... Freiheit hat mit dieser Marktprostitution nichts mehr zu tun.“ Näheres dazu findet sich hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Dreigliederung_nach_Rudolf_Steiner