Petition richtet sich an:
Oberbürgermeister Stephan Keller, Stadtrat
Petition: Für Freiheit, Eigenverantwortung und den respektvollen Umgang mit dem Rhein
An die Stadt Düsseldorf
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Keller,
sehr Damen und Herren des Stadtrates,
sehr geehrte Damen und Herren,
mit großer Sorge nehmen wir zur Kenntnis, dass in Düsseldorf ein Gesetz in Kraft treten soll, das nicht nur das Schwimmen, sondern sogar das bloße Betreten des Rheins mit den Füßen unter Strafe stellt.
Ein solches pauschales Verbot bedeutet eine Einschränkung der persönlichen Freiheit, die in keinem angemessenen Verhältnis zu den tatsächlichen Risiken steht.
Wir sind uns bewusst, dass der Rhein Gefahren birgt. Strömungen, wechselnde Wasserstände und Schifffahrt sind ernst zu nehmen. Dennoch gehört es zu einer freien Gesellschaft, dass Menschen selbst abwägen dürfen, welche Risiken sie eingehen wollen. Unser Leben ist voller Gefahren – beim Radfahren, Wandern, Klettern oder Skifahren. Niemand würde ernsthaft fordern, diese Tätigkeiten zu verbieten, nur weil sie nicht vollkommen sicher sind.
Zudem gehört das Baden im Rhein zur Kulturgeschichte unserer Region. In früheren Zeiten war es auch in Düsseldorf selbstverständlich, sich im Sommer im Rhein zu erfrischen. Noch heute pflegen viele Städte am Rhein – etwa Basel – diese Tradition: Dort springen im Sommer tausende Menschen in den Fluss, treiben mit der Strömung und genießen das einzigartige Naturerlebnis. Der Rhein ist nicht nur ein Verkehrsweg, sondern auch ein Stück Lebensfreude.
Die geplante Regelung kriminalisiert Menschen, die in einem Moment der Freude barfuß durch das Wasser waten, den Fluss spüren und Natur erleben wollen. Sie nimmt der Stadt einen Teil ihrer Lebendigkeit und schneidet den Bürgerinnen und Bürgern das unmittelbare Erleben des Rheins ab.
Wir bedauern zutiefst, dass es in der Vergangenheit auch Unfälle im Rhein gab. Diese sind tragisch – und doch dürfen wir nicht vergessen: Vollkommene Sicherheit ist eine Illusion. Die Aufgabe einer Stadt ist nicht, die Menschen vor allen Eventualitäten zu bewahren, sondern ihnen die Möglichkeit zu lassen, verantwortungsbewusst mit Gefahren umzugehen.
Der Politiker Friedrich Naumann sagte einmal im freiheitlichen Sinne Voltairs:
„Wenn etwas nicht unbedingt geregelt werden muss, so muss es unbedingt nicht geregelt werden.“
– übertragen auf unser Anliegen: Wir setzen uns dafür ein, dass jeder Bürger selbst entscheiden darf, ob er den Rhein betritt oder nicht.
Wir fordern daher:
- Kein generelles Verbot des Betretens des Rheins in Düsseldorf.
- Stattdessen: Deutliche Warnhinweise an bekannten Gefahrenstellen.
- Informationskampagnen zur Aufklärung über Risiken und sicheres Verhalten am und im Rhein.
Wir wollen einen freien, mündigen Umgang mit unserem Fluss – nicht eine Stadt, die ihre Bürger bevomundet.
Für Freiheit, Selbstbestimmung und ein Düsseldorf, das seinen Rhein nicht hinter Verbotsschildern versteckt.
Für wie bescheuert hält man mich, dass ich hier nicht schwimmen darf?
Ich fühle mich absult entmündigt.
Wird als nächstes Wellenbäder verboten, da zu gefährlich?