Andragendet er rettet til: Saarländischer Landtag

Nelson war 15 Jahre alt.

Er war ein fröhlicher, hilfsbereiter Junge. Er hat sehr gerne Fußball gespielt, gelacht, mit seinen Freunden Pläne geschmiedet. Er war ein Teil unserer Schulgemeinschaft, ein Kind mit Träumen, mit Herz, mit Zukunft.

Jetzt ist Nelson tot.

Er hat sich in der Justizvollzugsanstalt Ottweiler das Leben genommen, in einem System, das ihn eigentlich schützen sollte.

Wir, seine Mitschüler:innen, Lehrer:innen, Freund:innen und Eltern, trauern zutiefst.

Und wir fordern Antworten.

Nach Nelsons Tod haben andere Insassen sich geweigert, vom Hofgang zurückzukehren. Das SEK musste eingreifen.

Inzwischen ist öffentlich bekannt, dass gegen vier Justizvollzugsbeamte ermittelt wird. Die Vorwürfe sind schwer: Nelson soll mehrfach beleidigt, geschlagen, getreten worden sein – auch rassistisch.

Als junger Mensch of Color (PoC) war er mehrfach verbaler und körperlicher Gewalt ausgesetzt. Die beschuldigten Beamten wurden zwar versetzt, aber nicht suspendiert. Das Innenministerium weist bislang alle Vorwürfe zurück. Doch die Jugendlichen, die das miterlebt haben, schweigen nicht. Und wir auch nicht.

Wenn ein Kind stirbt – in staatlicher Obhut – darf das nicht folgenlos bleiben.

Wir fordern:

• Eine unabhängige und lückenlose Aufklärung von Nelsons Tod
• Die sofortige Suspendierung der beschuldigten Beamten, bis die Vorwürfe vollständig geprüft sind
• Eine öffentliche Erklärung des Justizministeriums über die bisherigen Erkenntnisse und Maßnahmen
• Eine grundlegende Überprüfung des Umgangs mit Minderjährigen im saarländischen Strafvollzug
• Den Schutz vor rassistischer Gewalt – auch hinter Gefängnismauern

Nelson war ein Kind.
Er war einer von uns.
Er war kein Fall.
Kein Aktenzeichen.
Kein Problem.
Er war Mensch.

Wir fordern Gerechtigkeit – in seinem Namen.