Umwelt

Hände weg vom Seeufer-Biotop "Streuhau" in Radolfzell am Bodensee!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Oberbürgermeister Staab, Gemeinderat Radolfzell, Landratsamt Konstanz, Regierungspräsidium Freiburg, Petitionsausschuss des Landtags von Baden-Württemberg
3.517 Unterstützende 1.785 in Radolfzell am Bodensee

Der Petition wurde entsprochen

3.517 Unterstützende 1.785 in Radolfzell am Bodensee

Der Petition wurde entsprochen

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
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Die Stadt Radolfzell am Bodensee plant am Ufer des Zeller Sees in unmittelbarer Nachbarschaft zum Naturschutz-, Natura 2000- und FFH-Gebiet "Radolfzeller Aach" und "Aachmündung" ein "Feriendorf". Nach der ursprünglichen Planung "Plankonzept 2019 "Hotelerweiterung Herzen vom 09.04.2019") sollten auf dem ca. 6 ha großen Gebiet des "Streuhau" ein 80-Zimmer-Hotel, 35 Ferienhäuser, 5 Baumhäuser, ein Gastrogebäude, ein Tagungshaus, ein Gebäude für Yoga, Wellness und Fitness, ein Parkhaus sowie ein privater Seezugang entstehen. Nach mehrfacher Überarbeitung dieser Pläne wurde beim Bürgerinformationsabend vom 29.07.2019 der überarbeitete Entwurf 003 mit den Varianten 1 A, 2 A vorgestellt, die eine "Reduktion" vorsehen. Auch diese Varianten enthalten 40 Ferienhäuser ("Gemeinschaftschalets") auf dem Gebiet des Streuhau - das Hotel wurde in Variante 2 A auf eine Fläche östlich vom bereits vorhandenen Hotel "Bora", das dem Investor gehört, versetzt. Allerdings ist auch diese Fläche ein Biotop. Unklar ist nach den neuen Planungsvarianten, wo die Nebengebäude platziert werden, da die Grafiken undeutlich sind und keine näheren Bezeichnungen enthalten (s. hierzu Präsentation Hotelanlage Herzen (2.75 MB), Entwicklungskonzept Freizeitgelände "Herzen" vom 09.04.2019, S. 22 , und Bürgerinfoabend Teil 2_"Streuhau"_29.07.2021 (9.20 MB) "Hotelerweiterung Herzen" Variante 2 A, S. 36-38, 50-54; https://www.radolfzell.de/hotelherzen)

Für das Projekt soll ein seit rund 45 Jahren natürlich gewachsener Auwald im "Streuhau" weichen. Dieser Stadtwald beherbergt ein artenreiches Wald-Wiesen-Ökosystem und befindet sich in einem Überschwemmungsgebiet, das grundsätzlich nicht bebaut werden darf (HQ 100; §§ 78 WHG, 65 Wassergesetz für Baden-Württemberg).

Die Realisierung dieses Vorhabens soll durch die Petition verhindert werden.

Der Bürger-Info-Abend vom 29.07.2021hat klar gezeigt, dass viele Bürgerinnen und Bürger überhaupt keine Bebauung in diesem Gebiet wollen, weder im Streuhau, noch im angrenzenden Bodenseereiter.

Die zuständige Behörde wird deshalb aufgefordert, die Flächen des Streuhau und des angrenzenden Bodenseereiters als Naturschutzgebiet auszuweisen bzw. dem Naturschutzgebiet "Radolfzeller Aach" anzugliedern.

Wegen der Einzelheiten zum oben geschilderten Sachverhalt verweise ich zur weiteren Info auf folgende Seiten:

https://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/pages/map/default/index.xhtml?mapId=1707ad58-2037-4a7a-9589-aabac05701ec&overviewMapCollapsed=false&mapSrs=EPSG%3A25832&mapExtent=495470.8839477992%2C5286368.636061828%2C497461.827770242%2C5287475.209748856

https://www.facebook.com/groups/rettetdasstreuhau/permalink/983415515795872

https://www.seemoz.de/lokal_regional/stich-ins-herz-von-herzen-streuhau/

https://www.seemoz.de/lokal_regional/feriendorf-hotel-anlage-am-radolfzeller-seeufer-geldsegen-oder-naturfrevel/

https://www.pro-wald.org/bedrohte-waelder/streuhau-bei-radolfzell-auwald-auf-der-abschussliste

https://www.wochenblatt.net/heute/nachrichten/article/naturschuetzer-stemmen-sich-weiter-gegen-hotelprojekt/

https://www.wochenblatt.net/heute/nachrichten/article/neues-aus-dem-streuhau/

https://www.wochenblatt.net/heute/nachrichten/article/proteste-gegen-streuhau-hotel/

https://www.bbr-radolfzell.de/images/content/Baugebiete/BBR-Streuhau-2020-V1.4.mp4

https://www.radolfzell.de/addmindms/document/1004/9d6cd2b9-13c1-9a9c-7995-83ae5cf6493d/1865_Streuhau_Fauna_Artenschutz_217_9_18.pdf?fdl=1

Begründung

Der Auwald Herzen-Streuhau ist natürlich gewachsen und nicht - wie leider allgemeine Praxis - forstwirtschaftlich kultiviert. Er besteht aus Silberweiden, Eschen, Birken, Eichen und Kirschbäumen, die sich mit Wiesen und Freiflächen abwechseln, so dass in diesem Biotop eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt heimisch werden konnte. Im streng geschützten Schilfstreifen brüten Wasservögel, laichen Fische und Amphibien. Der Auwald ist Brut- und Rastgebiet vieler, auch seltener Vogelarten wie Nachtigallen, Gelbspötter, Grasmücken, Eisvögel, Graureiher, Enten, Rauchschwalben und Mäusebussarde. Rehe, Füchse, Hasen und Fledermäuse sind hier zu Hause. Auch der streng geschützte Biber hat hier wieder eine Heimat gefunden.

Dieses Naturparadies und seine Biotope sind durch die aktuellen Planungen des Investors und der Stadt Radolfzell massiv bedroht. Schon vor zwanzig Jahren wurden für den ersten Hotelbau des Investors Waldflächen am östlichen Rand des Gebiets gerodet. Das neue Projekt sprengt den bisherigen Rahmen jedoch um ein Vielfaches. Zum bereits vorhandenen Badestrand für die Gäste des Hotels "Bora" soll am Ufer des Auwaldes ein weiterer privater Badestrand (sog. Seezugang) für Hotel und Feriengäste errichtet werden. Wenn diese Planung Wirklichkeit wird, müssen viele Auwaldbäume gefällt werden. Das Gebiet müsste entwässert, aufgeschüttet und der Boden verdichtet werden. Das Biotop würde zerstört und wäre somit für viele Flora- und Fauna-Arten für immer verloren.

Darüber hinaus müsste mit erheblichen negativen Auswirkungen auf das benachbarte Naturschutzgebiet "Radolfzeller Aach" und "Aachmündung" gerechnet werden, da sich touristische Aktivitäten erfahrungsgemäß nicht auf ein Hotelgrundstück beschränken lassen. Dies gilt leider auch für die unvermeidlichen Begleiterscheinungen des modernen Tourismus in Form von Lärm und Vermüllung.

Schließlich zöge das Hotel und Feriendorf ein unerträgliches weiteres Verkehrsaufkommen, verursacht durch Feriengäste, Angestellte und Zulieferer, nach sich. Schon jetzt macht sich aufgrund des bereits vorhandenen Hotels und der Gastronomie entlang des Seeufers der Autoverkehr, der zunehmend im Konflikt mit Spaziergängern und Radfahrern steht, störend bemerkbar. Das Bestreben der Stadt, die sich als Tourismus-Gemeinde versteht, sollte doch sein, den Kfz-Verkehr mit seinen negativen Begleitumständen (Lärm, Abgase und Stau) möglichst aus dem ohnehin schon belasteten Bereich herauszuhalten.

Angesichts der gegenwärtigen Umweltkatastrophen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, deren zerstörerische Ausmaße auch auf den rücksichtslosen Raubbau an der Natur zurückzuführen sind, ist eine derart massive Bebauung in einem Überschwemmungsgebiet geradezu anachronistisch. Die Hoffnung, dass bei der Stadt und den beteiligten Behörden aufgrund dieser Ereignisse ein Umdenken stattfindet, hat sich leider als trügerisch erwiesen.

Bedauerlicherweise befürworten der Oberbürgermeister und die Gemeinderäte der Stadt Radolfzell die Planungen mehrheitlich. Es ist sogar die Rede von "sanftem" bzw. "schonendem Tourismus", der die Natur nur "minimal" beeinträchtige.....

Sowohl der BUND als auch der NABU haben dem Projekt grundsätzlich zugestimmt - in der Annahme und Hoffnung, mit ihrer Zustimmung, die unter der Bedingung eines Flächentauschs erfolgte, noch schlimmere Auswüchse zu verhindern.

Somit ist es an den Bürgern selbst, dieses Projekt zu verhindern. Auf Facebook hat sich zu diesem Zweck eine Gruppe von Bürgern unter dem Namen "Rettet das Streuhau" zusammengefunden, die noch weitere Mitstreiter sucht. Die Ortsgruppe von "Fridays for Future" hatte bereits eine Demo organisiert, die viel Zuspruch fand. Auch das Bürgerforum Bauen Radolfzell (bbr) hatte sich gegen das Projekt ausgesprochen.

Das Projekt verstößt gegen § 78 Abs. 1 WHG. Die Ausweisung neuer Baugebiete im Außenbereich ist in festgesetzten Überschwemmungsgebieten untersagt. Die Ausnahmetatbestände gem. Abs. 2 liegen nicht vor. Die Errichtung oder Erweiterung baulicher Anlagen ist in festgesetzten Überschwemmungen gem. Abs. 4 untersagt. Auch die Ausnahmetatbestände gem. Absatz 5 liegen nicht vor. Eine Genehmigung ist daher ausgeschlossen.

Der Gemeinderat der Stadt Radolfzell wird nach allem aufgefordert, eine Verpachtung des betroffenen Grundstücks an den Investors abzulehnen oder alternativ einen Bürgerentscheid zu dieser Frage gem. § 21 Abs. 1 GemO herbeizuführen.

Bitte helfen Sie, das Projekt zu stoppen, indem Sie die Petition unterzeichnen und im Freundes- und Bekanntenkreis verbreiten.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Neuigkeiten

mit dem alten Öl und den Gemäuern der Gebäuden, sowie den Betonplatten ist die Natur längst zurecht gekommen. Daher sollte man lediglich die Menschen umsiedeln und den Rest nicht mehr befahrbar machen. Spazieren gehen dort, hat bisher keinen Schaden verursacht. Genaue Untersuchungen des Geländes nach Holzbienen, Erdbienen, sonstige Kleintiere hat anscheinend bisher nicht stattgefunden. Die seltene Schwalbenart wird gepflegt überschrieben und daher müssen wir ehrlich sein: die Natur hat da längst die Oberhand - also lassen wir es so

ACHTUNG: Die Initiatorin zeigt Pläne/Links, die überholt sind! Sie verbreitet zudem Fehlbehauptungen und ignoriert die akuten Missstände am NSG, durch das Wassersportzentrum u.Vereine an der Grenze zum Aachried (Motorboot-Unterricht, Bananaboot-Angebot usw.) Die Natur ist massivst gestört (Lärm, Ölrückstände, PKWs, Hallen, Betonplatten). Die Naturschutzverbände haben sich daher für den Flächentausch ausgesprochen. Dieses riesige sensible Areal würde komplett entsiegelt, renaturiert u der Steg verlegt. So entsteht ein dienendes Landschaftsschutzgebiet, das jegliche Bebauung ausschließt.

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