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Petition is addressed to: Deutscher Bundestag Petitionsausschuss, den Deutschen Bundestag (insbesondere der Bildungsausschuss), das Bundesministerium für Bildung und Forschung, die Kultus- und Wissenschaftsminister:innen aller Länder, die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GW
Theaterpädagogik als Schlüssel zur Bildung der Zukunft
In Zeiten gesellschaftlicher Spaltung, wachsender Bildungsungleichheit und psychischer Belastungen sind innovative Bildungsansätze dringender denn je.
Die Politik muss Verantwortung übernehmen und langfristige Investitionen in Bildung tätigen – die Zukunft unserer Gesellschaft hängt davon ab, wie gut wir die junge Generation auf kommende Herausforderungen vorbereiten.
Sowohl der UNESCO-Weltbildungsbericht, die Kultusministerkonferenz als auch der Abschlussbericht der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ unterstreichen die Bedeutung kreativer und ganzheitlicher Bildungsansätze zur Bewältigung dieser Herausforderungen. Besonders der UNESCO-Leitfaden für kulturelle Bildung hebt hervor, dass kulturelle Bildung ihre volle Wirkung nur durch die enge Zusammenarbeit aller gesellschaftlichen Akteure entfalten kann und Kultur sowie Bildung stärker miteinander verbunden werden müssen.
Theaterpädagogik stärkt emotionale und soziale Kompetenzen, entlastet das Bildungspersonal und fördert nachhaltiges, erfahrungsbasiertes Lernen. Sie bietet konkrete Antworten auf die dringendsten Herausforderungen im Bildungssystem.
Theaterpädagogik bietet genau die Unterstützung, die unser Bildungssystem braucht:
Stärkung sozialer, emotionaler und gesellschaftlicher Kompetenzen:
Theaterpädagogik fördert Empathie, Konfliktlösung und Resilienz, indem sie sichere Räume für kreative und emotionale Erfahrungen schafft. Diese Ansätze stärken das Verständnis füreinander und tragen dazu bei, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern – besonders in Zeiten gesellschaftlicher Spaltung.
Entlastung des Lehrpersonals und Förderung inklusiver Bildung:
Theaterpädagog:innen unterstützen Bildungspersonal indem sie kreative Methoden zur Förderung sozialer und emotionaler Kompetenzen einbringen, was das Klassenklima nachhaltig verbessert. Darüber hinaus erreicht Theaterpädagogik insbesondere benachteiligte Gruppen und fördert Chancengleichheit, indem sie sprachliche und kulturelle Barrieren abbaut und alle Kinder einbezieht.
Förderung zukunftsfähiger Kompetenzen:
In einer sich wandelnden Arbeitswelt sind Kreativität, kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten entscheidend. Theaterpädagogik fördert diese Schlüsselkompetenzen, indem sie den Schüler:innen hilft, sich in einer dynamischen Zukunft zurechtzufinden und auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vorbereitet zu sein.
Emotionale Bewältigung und kreative Lehrmethoden:
Theaterpädagogik bietet Schüler:innen und Lehrkräften die Möglichkeit, emotionale Belastungen zu verarbeiten, insbesondere in Krisenzeiten. Gleichzeitig stärkt sie kreative, erfahrungsbasierte Lehrmethoden, die selbstbestimmtes Lernen, Peer-Feedback und nachhaltige Wissensvermittlung fördern.
Politische Sensibilisierung für Bildung und Chancengleichheit:
Durch die Stärkung kreativer Bildungsansätze wie Theaterpädagogik wird die politische Debatte zur Bildungsungleichheit sensibilisiert. Dies trägt dazu bei, die Bedeutung von Kultur und Bildung stärker in den Fokus der Gesellschaft und Politik zu rücken.
-> Investitionen in theaterpädagogische Programme sind daher keine Luxusmaßnahme, sondern notwendig, um den sozialen Zusammenhalt und die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft zu stärken. Studien belegen, dass kreative Bildungsansätze langfristig zu besseren Lernerfolgen, höherer Resilienz und stabileren Klassengemeinschaften führen. Theaterpädagogik fördert nicht nur individuelle Talente, sondern trägt auch zu einer gerechteren, kreativeren Gesellschaft bei.
Es ist an der Zeit, dass Bildungspolitik und Entscheidungsträger*innen diese Chance nutzen und Theaterpädagogik als festen Bestandteil des Bildungssystems verankern!
Deshalb fordern wir, die Theaterpädagogik in alle Bereiche des Bildungssystems zu integrieren. Dies soll durch die folgenden Maßnahmen geschehen:
✅ Integration theaterpädagogischer Methoden in der Ausbildung:
Theaterpädagogik als Fachrichtung der kulturellen Bildung muss fest in die Ausbildung von Pädagog:innen, Lehrkräften und Fachkräften im sozialpädagogischen Bereich integriert werden
✅ Theaterpädagog:innen als feste Teammitglieder in Bildungseinrichtungen einstellen:
Bezahlung nach Tarif bzw. Verdi-Empfehlungen für Selbstständige.
Unterstützung des Bildungspersonals. Durchführung von Workshops für Schüler:innen, Eltern und Bildungspersonal (z. B. Demokratieförderung, Konfliktmanagement, körperbezogene Arbeit).
✅ Förderung von Workshops und Projekten: Theaterpädagogische sowie spartenübergreifende Workshops und Projekte sollen in Bildungseinrichtungen durchgeführt werden, um das soziale und emotionale Lernen aktiv zu unterstützen.
Autor*innen:
Indre Bogdan (Theaterpädagogin, Dozentin und Projektleiterin),
Kristina Werner (Regisseurin, Theaterpädagogin, Dozentin),
Mit Autor*innen: Lorenz Hippe (Autor, Dramaturg, Theaterpädagoge),
Mithra Zahedi (Leiterin der Weiterbildung Theaterpädagogik ADKB, Theaterpädagogin und -regisseurin)
Reason
Wir sind Theaterpädagog*innen mit vielfältiger Praxis und haben Einblicke in das gesamtgesellschaftliche System: In unseren Arbeitsbereichen – darunter Theatern, Kitas, Schulen, sozialen Einrichtungen, Unternehmen, Start-ups, Justizvollzugsanstalten, Psychiatrien, Kliniken, Weiterbildungseinrichtungen und Altenheimen – setzen wir theaterpädagogische Methoden ein, die auf spielerischen, erfahrungsbasierten und reflektierenden Verfahren basieren. Unsere tägliche Arbeit zeigt, dass diese Methoden entscheidend dazu beitragen, dass Menschen sich selbst und andere besser wertschätzen, ganzheitlicher lernen und sowohl individuell als auch gemeinsam wachsen. Sie fördern Teamarbeit, Kommunikationsfähigkeit, Einfühlungsvermögen und Resilienz. Darüber hinaus stärken sie das Selbstbewusstsein der Teilnehmenden und schaffen Raum für ein Gefühl des Miteinanders, unabhängig von ihrer Lebenssituation.
Problemfeld:
Das gesamte Bildungssystem steht vor immer größeren Herausforderungen. Lehrkräfte sind zunehmend gefordert, nicht nur fachliches Wissen zu vermitteln, sondern auch die sozialen und emotionalen Bedürfnisse ihrer Schüler:innen zu berücksichtigen. Die EU hat bereits 2018 soziale und emotionale Kompetenzen als große Herausforderung an Schulen identifiziert. Der akute Personalmangel in Kitas, Schulen und Weiterbildungseinrichtungen erschwert diese Aufgabe massiv. Kinder und Jugendliche fühlen sich überfordert, während Fachkräfte, Eltern und Schülerinnen an ihre Belastungsgrenzen stoßen.
Studien belegen, dass die sozialen und emotionalen Kompetenzen vieler Schüler:innen nicht ausreichend gefördert werden. Dies gefährdet nicht nur die individuelle Entwicklung, sondern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt – junge Menschen werden nicht ausreichend auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet.
In Zeiten wachsender gesellschaftlicher Spaltung, zunehmender Unsicherheiten und immer weiter sinkender Investitionen in Kunst, Kultur und Bildung brauchen wir dringend neue, zukunftsfähige Ansätze. Wir müssen jetzt in die Chancengleichheit und die kreativen Fähigkeiten der kommenden Generation investieren, damit sie die Herausforderungen der Zukunft meistern kann.
Theaterpädagogik als Schlüssel für die Bildung der Zukunft (Kitas, Schulen und Hochschulen)
Theaterpädagogik hat das Potenzial, in Kitas, Schulen und Hochschulen transformative Veränderungen zu bewirken – doch leider wird sie oft nur punktuell eingesetzt. Während in vielen Schulen „Darstellendes Spiel“ angeboten wird, bleibt die Theaterpädagogik als integraler Bestandteil des Bildungssystems vielfach ungenutzt. Sie beschränkt sich häufig auf theatrale Fähigkeiten oder einzelne Workshops, etwa zu Themen wie Mobbing oder Suchtprävention – und das nur kurzfristig.
Initiativen wie „Kulturagenten für kreative Schulen“ und der „Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung“ leisten zwar wertvolle Arbeit, doch das volle Potenzial von Theaterpädagogik wird noch nicht ausgeschöpft. Besonders in Kitas, Schulen und Hochschulen könnte sie langfristig zur Förderung von Empathie, kritischem Denken, Zusammenarbeit und Resilienz beitragen. Wichtige Konzepte wie das „Rahmenkonzept für kulturelle Bildung“ (2016) und der „Orientierungs- und Handlungsrahmen“ (2021) in Berlin haben erste Schritte unternommen, um kulturelle Bildung zu stärken, aber Theaterpädagogik wird häufig nur punktuell – etwa in Projekten wie TUSCH – integriert.
Doch Theaterpädagogik braucht mehr als einmalige Projekte und schnelle Interventionen. Langfristige Begleitung ist unerlässlich, um Vertrauen aufzubauen und nachhaltige Veränderungen zu erzielen. Nur so kann sie ihr volles Potenzial entfalten und wirklich zur sozialen und kreativen Entwicklung von Schüler:innen, Lehrkräften und Fachkräften beitragen. Theaterpädagogik ist kein „Hop-on, Hop-off“-Ansatz – sie erfordert Kontinuität und Zeit, um die wichtigen Kompetenzen für die Zukunft zu vermitteln.
Es ist höchste Zeit, Theaterpädagogik als festen Bestandteil des Bildungswesens zu verankern, um eine langfristige, tiefgreifende Wirkung zu erzielen und die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.
- Die Kosten von Nicht-Handeln sind hoch: Ohne gezielte Maßnahmen verschärfen sich psychische Belastungen, Bildungsungleichheit und gesellschaftliche Spannungen
- Durch die Förderung theaterpädagogischer Projekte kann die Politik nicht nur kurzfristige Defizite ausgleichen, sondern auch zukunftsweisende Bildungsstrukturen schaffen.
- Theaterpädagogik bietet eine kosteneffiziente Lösung, die langfristig soziale und wirtschaftliche Folgekosten senkt. Vor der Wahl besteht die Chance, ein starkes Signal für eine zukunftsfähige, gerechte Bildungspolitik zu setzen – mit kreativen Ansätzen, die alle Menschen im Bildungssystem erreichen
📢 Jetzt Bildung neu denken – mit Theaterpädagogik!
Unterschreibe jetzt und setze ein Zeichen für eine echte Bildungswende!
Mehr Infos findest auf: https://www.mehrwertdeluxe.de/general-9
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Petition details
Petition started:
02/18/2025
Petition ends:
08/17/2025
Region:
Germany
Topic:
Education
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Ich habe als Lehrerin an Hauptschulen die positive Wirkung von theaterpädagogischen Projekten, auch bei Schülern mit geringen Deutschkennnissen beobachten können. Seit ich in Rente bin, unterstütze ich ehrenamtlich die Kulturbude, Köln, einen kleinen Verein mit theaterpädagogischen Projekten.
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Geschäftsführender Vorstand Bundesverband Theaterpädagogik e.V.