L 18/34 - Sicherstellung der Sauerstoff- und Druckkammertherapie

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bremische Bürgerschaft
2 Unterstützende 1 in Freie Hansestadt Bremen

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

2 Unterstützende 1 in Freie Hansestadt Bremen

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2011
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Dies ist eine Online-Petition der Bremischen Bürgerschaft.

Weiterleitung

Titel: Sicherstellung der Hyperbaren Sauerstofftherapie/Druckkammertherapie auf bremischem Boden. Petition: Das Land Bremen wird mittels dieser Petition dazu aufgefordert, eine klar ersichtliche und geeignete Therapiemöglichkeit anzubieten, bevorzugt mit der Möglichkeit einer stationären Aufnahme. Hiermit ist dem Bremischen Krankenhausgesetz (BremKrhG) und letztendlich auch dem Versorgungsstrukturgesetz Rechnung zu tragen. Begründung: Die Hyperbare Sauerstofftherapie stellt nach einem Tauchunfall die einzige anerkannte Behandlungsmöglichkeit dar. Neben dem Sporttauchen unterhält das Land staatliche wie ehrenamtliche Tauchergruppen, denen derzeit diese Therapieform verwehrt bleibt. Auch weitere Erkrankungen (z.B. Kohlenmonoxidvergiftungen, Clostridiale Myonekrose [auch bekannt als \"Gasbrand\", eine ohne HBO häufig tödlich verlaufende Infektionserkrankung], Gasembolien, Wundheilungsstörungen) können derzeit in keiner Druckkammer in Bremen behandelt werden. Die aktuellen Druckkammerlisten der Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin (GTÜM) geben Aufschluss über die bundesweit ungenügende Abdeckung mit hyperbarer Intensivmedizin. Liste 1: Druckkammern mit eingeschränkter Bereitschaft http://www.gtuem.org/1212/Druckkammern/Deutschland_ohne_24h.html Liste 2: Druckkammern mit Bereitschaft http://www.gtuem.org/1211/Druckkammern/Deutschland_mit_24h.html Liste 3: Druckkammern mit Bereitschaft und Intensivmedizin http://www.gtuem.org/1210/Druckkammern/Deutschl.24h+_Intensiv.html Dieser Zustand bedeutet, dass ggf. größere Flugzeiten der verunfallten Taucher zur nächsten Druckkammer unumgänglich sind. In dieser Zeit steht die regionale Flugrettung nicht zur Verfügung und ist in der Nacht ggf. nicht gesichert. Flughöhe und Transportzeit können sich negativ auf den Behandlungserfolg des Verunfallten auswirken. Auch eine aktuelle Pressemitteilung des Verbands Deutscher Druckkammern verdeutlicht die besorgniserregende Situation. Titel: „Fehlender staatlicher Versorgungsauftrag und eine ungesicherte Finanzierung verhindern optimale Notfallversorgung von Tauchern und Rauchgasverletzten in Deutschland“ http://www.vdd-hbo.de/presse/mitteilung/2010-09-14 Des Weiteren wird in der Regel im Partner-System (Buddy-System) getaucht oder die Rettung mittels Sicherungstauchern und Einsatztauchern der Hilfeleistungsorganisationen vorgenommen. Durch die mangelnde Aufnahmekapazität intensivpflichtiger Patienten ist nicht in jedem Fall die gleichzeitige Behandlung eines zweiten Patienten möglich. Folgende tauchende Gruppen im Lande Bremen inkl. Bremerhaven bedürfen einer dienstbereiten Druckkammer, da keine alternative Behandlung eines Tauchunfalles besteht: 1) Feuerwehrtaucher, 2 Gruppen 2) Polizeitaucher 3) Wasserrettung (DLRG), 3 Gruppen 4) Katastrophenschutz (DLRG und Feuerwehr)
5) Diverse Sporttauchvereine 6) Diverse Berufstauchfirmen Zwar existiert im Bundesland Bremen kein Gewässer mit extremen Tiefen, jedoch sind auch in flacheren Regionen Erkrankungen möglich. Hier sei neben dem Überschreiten der Nullzeit der Lungenriss mit der arteriellen Gasembolie erwähnt. Die Umlandversorgung ist ebenfalls im BremKrhG erwähnt. Der im Umland befindliche Kreidesee Hemmoor bedarf aufgrund hoher Unfallzahlen besonderer Erwähnung. Alternativen für Bremen gibt es derzeit wenige. Ein Großteil der norddeutschen Tauchunfälle wird in der Nähe von Kiel (Kronshagen) behandelt. Bürger, die im Urlaub verunglücken, können erst nach vollständiger Genesung ins Heimatbundesland Bremen zurückgeflogen werden, da eine Nachbehandlung hier technisch nicht mehr gewährleistet ist. Durch die Bestrebungen Bremerhavens, mit dem wachsenden Offshore-Markt wirtschaftlichen Aufschwung zu bekommen, ist mit vermehrtem Arbeitsaufkommen für Berufstaucher zu rechnen. Auch diese Taucher sollten ausreichende medizinische Versorgung angeboten bekommen. Die Druckkammern der Berufstauchfirmen dienen lediglich der Absicherung der Druckluftarbeiter und bieten in der Regel keine ausreichende intensivmedizinische Versorgung bzw. personelle Besetzung mit medizinischem Personal. Sie ersetzen somit klinikgebundene Behandlungszentren nicht. Ich hoffe, dass über diese Petition zum Wohle der Patienten abgestimmt wird. Mit freundlichem Gruß Sebastian Boeken

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Für andere Erkrankungen oder Unfälle, beispielsweise Sportunfälle, ist das Gesundheitssystem grundsätzlich besser gerüstet als für Tauchunfälle. Das Argument der Kosten sollte dabei eine geringe Rolle spielen, da im Einzelfall für die Rettung eines Menschenlebens durch das Gesundheitssystem gleichfalls viel Geld ausgegeben wird, z.B. Verkehrsunfall.

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