A petíció címzettje:
Präsidenten des Niedersächsischen Landtages
Es wird gefordert, dass Eltern von Grundschülern im Rahmen der Coronakrise vorübergehend freigestellt wird, ihr Kind vom Präsenzunterricht fernzuhalten und das Angebot des sog. „Homeschoolings“ anzunehmen, auch wenn keine Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe besteht.
Indoklás:
- Die Auswirkungen der Öffnung von (Grund-)Schulen ist im Augenblick schwer einschätzbar.
- Die schrittweise Öffnung aller Schulen sieht eigentlich eine Staffelung nach Altersgruppen vor, nach der zunächst die Ältesten, zuletzt die Jüngsten wieder eingeschult werden. Da die 4. Klasse als „Abschlussklasse“ gilt, soll sie jedoch vielerorts bereits am 4. Mai und somit noch vor der 10. Klasse beginnen.
- Die notwendigen Hygieneregeln können weder seitens der Schule noch von den Grundschülern selbst im erforderlichen Maße eingehalten werden.
- Es erscheint sinnvoll, den Grundschulen mehr Zeit zur Umsetzung des Hygieneplans zu verschaffen, die zu einem späteren Zeitpunkt auf die Erfahrungen der weiterführenden Schulen mit älteren (umsichtigen) Schülern zurückgreifen könnten.
In Niedersachsen soll am 04. Mai der Schulbetrieb für Grundschulen wieder aufgenommen werden. Den Schulen wurde hierzu ein Rahmenhygieneplan an die Hand gegeben, der jedoch Maßnahmen und Forderungen enthält, die von vielen Schulen schlichtweg nicht umsetzbar sind: So sollen sich alle Kinder beispielsweise unmittelbar nach erstmaligem Betreten des Schulgebäudes und vor dem Essen die Hände waschen, in Klassenräumen befinden sich jedoch häufig gar keine Waschbecken.
Der vorgesehene Mindestabstand von 1,50m mag ja in den Klassenräumen gewährleistet werden können – wie aber kann dafür gesorgt werden, dass dies auch auf dem Weg in den Klassenraum der Fall ist? Die Schulen sind zwar aufgefordert, „ein jeweils den räumlichen Gegebenheiten angepasstes Konzept zur Wegeführung zu entwerfen“ – kaum ein Schulgebäude verfügt jedoch über ausreichende Möglichkeiten zu dessen Umsetzung. Das Lehrpersonal wird angehalten, durch verstärkte Aufsicht insbesondere vor Toilettentüren, bei Pausenbeginn und -ende auf die Einhaltung des Mindestabstandes zu achten. Ein Teil des Lehrkörpers wird jedoch auch in den Grundschulen wegfallen, weil viele Lehrerinnen und Lehrer selbst einer Risikogruppe angehören und daher von zuhause aus arbeiten werden, für verstärkte Aufsichtsmaßnahmen also nicht zur Verfügung stehen.
Des Weiteren ist aufgrund ihres Alters wohl kaum davon auszugehen, dass Grundschüler in der Lage sind, die Hygienevorschriften selbständig konsequent einzuhalten: Sie sind Kinder! Sie vergessen im Spiel, sich selbst nicht ins Gesicht zu fassen und den Freunden nicht zu nahe zu kommen.
Einigen Familien ist es durchaus möglich, ihr Kind auch weiterhin zuhause zu betreuen und durch „Homeschooling“ in engem Kontakt mit der Schule der Schulpflicht ihres Kindes nachzukommen. Es sollte also den Eltern im eigenen Ermessen möglich sein, ihr(e) Kind(er) auch dann von der Schule fernzuhalten, wenn weder Kind noch Angehörige zu einer Risikogruppe gehören.