Petition richtet sich an:
Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport
Offener Brief Thüringer Pädagog:innen: Sorgt endlich für sicherere Schulen und Kindertagesstätten
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
sehr geehrter Herr Ramelow,
sehr geehrter Herr Minister Holter,
die vierte Welle der Coronapandemie bewegt sich in besorgniserregender Weise durch die Thüringer Schulen und Kindertagesstätten. Knapp 5.000 Kinder und Jugendliche befinden sich in Quarantäne. Wie viele Kinder tatsächlich infiziert sind ist aufgrund fehlender Kontaktnachverfolgung nicht sicher festzustellen. Die Entscheidung des Kabinetts, die Ferien nicht wenigstens drei Tage vorzuziehen, ist für uns Lehrkräfte, Sonderpädagogischen Fachkräfte und Erzieher:innen nicht nachzuvollziehen. Wir versuchen jeden Tag das Beste aus den problematischen Lernbedingungen zu machen. Wir unterrichten in kalten Klassenzimmern, wir lüften, wir testen, wir klären auf und mahnen.
In den Kindertagesstätten versuchen die Erzieher:innen so gut es geht die Hygienemassnahmen mit den Kindern umzusetzen, doch Abstand ist dort nahezu unmöglich. Wir haben Auseinandersetzungen mit Eltern, die Testen und Impfen für unnötig halten. Wir ertragen seit Monaten sich ständig ändernde Regelungen. Und wir stellen fest: Wir können nicht mehr. Wir brennen aus. Auch fast zwei Jahre nach Beginn der Pandemie sind Schulen und Kindertagesstätten unserer Meinung nach nicht sicher genug: Zu viele Menschen ohne Impfstatus in zu kleinen Räumen ohne Luftfilter sind nach wie vor an der Tagesordnung und vor dem Hintergrund nachlassenden Impfschutzes problematisch.
Wir fordern Sie daher auf:
Nehmen Sie sich ein Beispiel an Sachsen-Anhalt und Brandenburg und ziehen Sie die Weihnachtsferien vor. Um uns, unseren SchülerInnen und den Familien eine sichereres Weihnachten zu ermöglichen. Sorgen Sie gleichzeitig mit dafür, dass die Schul- und Kitaträger die Empfehlungen des Umweltbundesamtes zum Einsatz von (mobilen) Luftfiltern befolgen. CO2-Ampeln filtern nicht. Stellen Sie ausreichende und geeignete Testmöglichkeiten (PCR-Pooltests) für Kindertagesstätten zur Verfügung. Stellen Sie den Beschäftigten kostenfreie Testmöglichkeiten an allen Präsenztagen zur Verfügung, unabhängig davon, ob sie geimpft oder genesen oder ungeimpft sind. Stellen Sie Schulen, Kitas und Eltern darauf ein, dass Distanzunterricht und Notbetreuung in der vierten Welle eine notwendige Maßnahme sein kann, um Kontakte in engen, kalten Räumen zu vermeiden.
Begründung
Wir Pädagog:innen arbeiten gerne mit den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen, deswegen sind wir Lehrer:in, Erzieher:in oder sonderpädagogische Fachkräfte geworden. Wir möchten diese so wertvolle Arbeit aber ohne Sorge um unsere eigene Gesundheit und die der in weiten Teilen noch ungeimpften Schützlinge tun können.