Ansökan riktar sig till:
Gemeinderat
Wir, die unterzeichnenden Bürgerinnen und Bürger aus Obersteinbeck, Steinbeck, Recke und Umgebung, fordern den Gemeinderat auf, die Pläne zum Bau der rund 140.000 m² großen Freiflächen-Photovoltaikanlage im Bereich Schnetkamp-Moritz-Weg / Quellenstrasse abzulehnen.
Landschaftsbild und Heimatgefühl: Die geplante Fläche liegt erhöht. Sie ist von allen Seiten sichtbar. Die Installation der Module unterbricht Blickachsen in die Landschaft und verwandelt einen gewachsenen Acker in eine industrielle Nutzfläche.
Naturschutz und ökologische Verantwortung: Die Fläche grenzt unmittelbar an ein sensibles Naturschutzgebiet. Eine Freiflächen-PV-Anlage in dieser Lage steht in direkter Konkurrenz zu wertvollen Naturflächen und gefährdet deren ökologische Funktion. Der Verlust von Biodiversität, die Zerschneidung von Lebensräumen und die Störung von Schutzgebieten sind reale Risiken, die nicht ignoriert werden dürfen.
Wildtiere und Lebensräume: Die Fläche ist Kinderstube für Rehwild, Hasen und Rebhühner. Sie liegt auf einer wichtigen Wildwechselroute zwischen den Steinbrüchen und dem Mittellandkanal. Ein Zaun – selbst mit Wildkorridoren – stellt eine massive Barriere dar. Offenlandflächen sind zudem essenziell für zahlreiche Tierarten: Für unsere Greifvögel wie Uhu, Kauz und Habicht bieten sie Jagdgebiete, während Wildtiere wie Hase und Fasan auf ungestörte, offene Flächen zur Fortpflanzung und Deckung angewiesen sind.
Fledermäuse und Insekten: Bekannt ist, dass PV-Freiflächenanlagen polarisiertes Licht reflektieren – ähnlich wie eine Wasseroberfläche. Dies kann Fledermäuse und Insekten irritieren und zu Fehlverhalten führen. Eine Studie aus England (Tinsley et al., 2023) kommt zu dem Ergebnis, dass Solarparks einen negativen Einfluss auf die meisten der untersuchten Fledermausarten bzw. -artengruppen haben. Direkt an die geplante PV-Anlage angrenzend liegen wichtige Rückzugsorte für seltene Fledermäuse in Steinbruch und Privatgrundstücken. Diese sind akut gefährdet.
Naherholungsgebiet mit überregionaler Bedeutung: Die geplante Fläche liegt mitten in einem beliebten Naherholungsgebiet, das nicht nur von den Bürgerinnen und Bürgern aus Obersteinbeck genutzt wird. Das weit verzweigte Wander- und Radwegenetz zieht regelmäßig Besucher aus dem weiteren Umland an –aus Steinbeck, Recke, Hopsten, Ibbenbüren und darüber hinaus. Ausflügler, Urlauber, Schulklassen, Kindergartengruppen, Reiter und Boßelgruppen nutzen die Wege regelmäßig. Eine großflächige PV-Anlage in dieser Umgebung würde die Erholungsqualität erheblich mindern und das Naturerlebnis dauerhaft stören. Die Landschaft ist nicht nur Kulisse, sondern aktiver Bestandteil von Freizeitkultur und des sozialen Miteinanders.
Landwirtschaftliche Ertragskraft wird unterschätzt: Es wird behauptet, die Fläche sei weniger ertragreich als andere landwirtschaftliche Nutzflächen – und deshalb besonders geeignet für eine PV-Freiflächenanlage. Diese Einschätzung entspricht nicht der Realität: Jahr für Jahr wächst der Mais auf diesem Acker genauso prächtig wie auf vergleichbaren Flächen in der Umgebung. Auch der angrenzende Grünstreifen, der zur Heugewinnung genutzt wird, liefert regelmäßig üppige Erträge. Die Fläche ist also keineswegs minderwertig, sondern erfüllt zuverlässig ihre Funktion in der landwirtschaftlichen Versorgung.
Albedo-Effekt – warum dunkle Flächen mehr Hitze erzeugen: Der Albedo-Effekt beschreibt, wie stark eine Fläche Sonnenlicht zurückwirft oder aufnimmt. Helle Flächen wie Gras oder Ackerboden werfen einen Teil der Sonnenstrahlen zurück – dadurch bleibt es dort relativ kühl. Dunkle Flächen, wie die Oberseite von Solarmodulen, schlucken das Sonnenlicht und speichern die Wärme. Das führt dazu, dass sich die Umgebung stärker aufheizt.
Abholzung von Forstflächen: in den letzten Jahren wurde oberhalb der PV-Projekt-betreffenden Ackerfläche entlang am Schnetkamp-Moritz-Weg bereits Bäume und Gehölze auf ausgewiesenen Forstflächen abgeholzt und die Fläche dann dem Acker zugeschlagen. Auch einzelne große Bäumer wurden entnommen ohne das hier eine Neuanpflanzung stattfand.
Fehlende Transparenz und Mitbestimmung: Die Planung der Anlage erfolgt bislang ohne Einbindung der Öffentlichkeit. Viele Bürgerinnen und Bürger fühlen sich übergangen und nicht ernst genommen.
https://recke.ratsinfomanagement.net/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZX2CeQOtUcU-RNNjn0Vuh5f-nkzMt5YMwYz-r_T8xX9i/Uebersicht_Plangebiet_FFPV_Kaelberberg.pdf
https://recke.ratsinfomanagement.net/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZWlKRhd7kgmkMrOSM13ZmdGvOPALOIVK9gJOtiTrKvDc/Vorlage_226-2025.pdf