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The petition is denied.
Petition is addressed to: Clemens Hoch (Gesundheitsminister des Landes Rheinland-Pfalz) und Dr. Peter Heinz (Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung RLP)
Die Ärztliche Bereitschaftspraxis Ingelheim soll zum 01.01.2024 für immer geschlossen werden. Damit entfällt eine wesentliche Säule der ärztlichen Versorgung vor Ort. Der Gesundheitsminister des Landes Rheinland-Pfalz Clemens Hoch und der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung RLP Dr. Peter Heinz werden aufgefordert, die Bereitschaftspraxis Ingelheim zu erhalten: Gesundheit ist unser höchstes Gut: lassen Sie uns nicht daran sparen!
Reason
Die Ärztliche Bereitschaftspraxis ist außerhalb der Öffnungszeiten der hausärztlichen Praxen für die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung erste Anlaufstelle. Hier erfahren Menschen in Ingelheim und Umgebung, insbesondere Kinder und Pflegebedürftige, eine zeitnahe und ortsnahe medizinische Versorgung. Und dies erfolgreich seit Jahrzehnten.
Die Versorgung der Patientinnen und Patienten soll zukünftig nicht mehr in einer Praxis vor Ort, sondern durch Telefonhotlines und Fahrdienste, die weite Strecken zurücklegen müssen, erfolgen. Demnach verbringen diensthabende Ärztinnen und Ärzte zukünftig mehr Zeit bei langen Autofahrten als bei der Versorgung der Menschen. Eine adäquate Einschätzung der medizinischen Bedürftigkeit ist nur durch eine Betreuung vor Ort angemessen gewährleistet und kann nicht in gleicher Qualität im Rahmen einer Telefonhotline sichergestellt werden.
Auch das Argument der Kosteneinsparung greift nicht. Es ist nicht nachvollziehbar, dass medizinisches Personal für lange Autofahrten bezahlt werden soll anstatt es in einer Praxis vor Ort zu beschäftigen, wo es effektiver eingesetzt werden kann. An dieser Stelle soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Stadt Ingelheim bereits seit Jahren die Miete für die Bereitschaftspraxis Ingelheim zahlt.
Die Folgen für die Patientinnen und Patienten sind lange Wartezeiten während derer - anders als in einer Bereitschaftspraxis vor Ort - auch kein medizinisches Personal in der Nähe ist. Bisher können sich Patientinnen und Patienten zur Ärztlichen Bereitschaftspraxis begeben und dort unmittelbar eine angemessene Versorgung erhalten. Nach Schließung der Bereitschaftspraxis ist der Zeitpunkt der ärztlichen Versorgung davon abhängig, wann ärztliches Personal die Menschen erreichen kann. Der vermeintliche Vorteil, dass die Patientinnen und Patienten vom Bereitschaftsdienst zu Hause aufgesucht werden, ist tatsächlich kein Vorteil, da der Zeitpunkt ungewiss ist. Dies gilt insbesondere für alle Kinder und Kleinkinder, die bislang durch die Bereitschaftspraxis Ingelheim medizinische Hilfe zeitnah und vor Ort erfahren haben.
Es wäre zukünftig nicht mehr gewährleistet, dass die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ihrer gesetzlichen Aufgabe, die ambulante Versorgung ihrer Patientinnen und Patienten zu jeder Zeit sicherzustellen, nachkommen können, so wie es die Bereitschaftsdienstordnung der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz selbst vorgibt.
Über die Belange der Patientinnen und Patienten hinaus bedeutet die Neuregelung, dass Rettungsdienste und Notaufnahmen unnötig in Anspruch genommen und endgültig überfordert werden und weniger Ressourcen für echte Notfälle haben.
Alle Fraktionen des Kreistages Mainz-Bingen fordern gemeinsam mit Landrätin Dorothea Schäfer in einer Resolution, die Bereitschaftspraxis Ingelheim zu erhalten.
Ebenfalls spricht sich Oberbürgermeister der Stadt Ingelheim Ralf Claus für den Erhalt der Bereitschaftspraxis aus.
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Petition details
Petition started:
12/12/2023
Petition ends:
05/21/2024
Region:
Ingelheim am Rhein
Topic:
Health
News
-
Nachricht zu einer abgeschlossenen Petition
on 05 Jan 2025Liebe Unterstützende,
ein ganzes Jahr ist nun schon unsere Bereitschaftspaxis geschlossen.
Gerade an den Weihnachtsfeiertagen, zwischen den Jahren, an Silvester und Neujahr waren meine Gedanken oft in Ingelheim, weil ich weiß, dass an diesen Tagen immer besonders viele Menschen die Praxis aufgesucht haben, um medizinische Hilfe zu bekommen.
Dass dieser Zustand nun schon so lange andauert, ist...show moreLiebe Unterstützende,
ein ganzes Jahr ist nun schon unsere Bereitschaftspaxis geschlossen.
Gerade an den Weihnachtsfeiertagen, zwischen den Jahren, an Silvester und Neujahr waren meine Gedanken oft in Ingelheim, weil ich weiß, dass an diesen Tagen immer besonders viele Menschen die Praxis aufgesucht haben, um medizinische Hilfe zu bekommen.
Dass dieser Zustand nun schon so lange andauert, ist frustrierend.
Ich möchte Sie noch auf zwei Berichterstattungen hinweisen:
REPORT MAINZ vom 26.11.2024: Keine Notfallpraxen – Schlechte Versorgung auf dem Land
Hier wird über die gleiche Problematik in Baden-Württemberg berichtet. Auch dort wird die Versorgung durch Bereitschaftspraxen gekürzt.
Im Bericht wird auch auf die Situation in Ingelheim eingegangen. Unsere ehemalige Leiterin der Praxis, Dr. Judith Engel kommt zu Wort - und sie findet klare Worte.
Am tragischen Beispiel der Familie Knittweis wird aufgezeigt, wie sehr die Menschen im System hinten runterfallen, wenn es keine vertrauensvolle Anlaufstelle vor Ort gibt.
Sie finden den Bericht hier in der ARD Mediathek:
https://www.ardmediathek.de/video/report-mainz/keine-notfallpraxen-schlechte-versorgung-auf-dem-land/das-erste/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIxNTE2NTc
Zur Sache Rheinland-Pfalz vom 28.11.2024, ab Minute 14
Auch hier kommen Dr. Judith Engel und die Familie Knitweis zu Wort. Außerdem wird ein Statement des Gesundheitsministers präsentiert, der sich für mehr Mitspracherecht bei der Gestaltung des Bereitschaftsdienstes ausspricht. Besonders bemerkenswert ist dann die Äußerung des KV-Vorstands Dr. Bartels, der mit einer gewissen Schroffheit erneut die Erzählung der KV von überlasteten Hausarztpraxen wiederholt – wohlwissend, dass diese Darstellung für Ingelheim nicht zutrifft!
Hier geht's zum Bericht:
https://www.ardmediathek.de/video/zur-sache-rheinland-pfalz/zur-sache-rheinland-pfalz-vom-28-11-2024/swr-rp/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIxNTI4Nzk
In Ingelheim wurden noch nie Ärzt*innen zum Bereitschaftsdienst gezwungen.
Das Gegenteil ist der Fall: Die Bereitschaftspraxis war eine ENTlastung, keine BElastung.
Durch die Schließung der Bereitschaftspraxis ist der Andrang in den hausärztlichen Praxen, insbesondere an Montagen und nach Feiertagen, erheblich gestiegen – eine spürbare Belastung sowohl für die Praxisteams als auch für die Patient*innen.
Viele Grüße -
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Debate
Ich finde in vielen Bereichen findet der Wille des Wählers und auch der am Ende "Zahlenden" keine Beachtung mehr. Es gibt einige wenige, die sich teilweise auch noch "Volksvertreter" nennen, die über aller Köpfe hinweg bestimmen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis auch das HGH Bingen auf der Streichliste steht.Liebe KV, baut lieber den hochbezahlten "Wasserkopf" ab, setzt die freiwerdenden Personen lieber zur Behebung des Fachkräftemangels ein!
No CONTRA argument yet.