Petition richtet sich an:
Landtag, Bundestag
In Saarbrücken wurde gerade auf 4500 Quadratmetern mit 30 Zimmern für 5 Millionen Euro ein "Wellness"-Großbordell eröffnet - eines der größten Europas. 50 Prostituierte sollen hier arbeiten, täglich werden 120 Freier erwartet (Quelle: SR online, 4.7.2014). Deutschland, insbesondere die Grenzregionen, wird zunehmend zum Bordell Europas, da in immer mehr Ländern Sexkauf geächtet oder gar verboten ist, während Deutschland dank der Liberalisierung von 2002 zum "Mekka" des Sextourismus wird. Viel zu wenig wird über die gesundheitlichen und psychischen Folgen für Frauen in der Prostitution berichtet, die erheblich sind: Immer mehr junge Frauen aus prekären Verhältnissen sehen keine Alternative, als ihren Körper unter traumatisierenden Verhältnissen "auf den Markt" zu bringen, mit lebenslangen Folgen für ihre Gesundheit und ihr psychisches Wohlergehen. Und mit exorbitanten Gewinnen für die Zuhältermafia.
Was bedeutet es für das Geschlechterverhältnis, wenn Männer lernen, dass Frauen käuflich sind? Wie erklären wir unseren Kindern, was in der Prostitution passiert? Welchen Preis zahlen wir wirklich für unsere "Liberalität"?
Begründung
Inzwischen gibt es ein breites Bündnis von Initiativen, von lokalen Bürgerinitiativen bis zur EU, von Solwodi bis zu den Landesfrauenräten, die für eine Gesellschaft ohne Prostitution streiten (s. z.B. karlsruherappell.com/2014/06/23/stopp-sexkauf-grundung-der-fraktions-und-verbands-ubergreifenden-initiative-am-20-06-2014-in-munchen/). Diesem Bündnis fühlen wir uns zugehörig, denn: Prositution verhindert Gleichberechtigung, Prostitution ist Gewalt gegen Frauen. Wir fordern deshalb von der Politik ein Verbot des Sekaufs, ein Verbot von Prostitutionsstätten, ein Verbot der Zuhälterei, verstärkte Anstrengungen gegen Menschenhandel, mehr Unterstützung für Opfer von Menschenhandel, Ausstiegsprogramme und Einkommensalternativen für Frauen in der Prostitution, anti-sexistische Präventionsarbeit in den Schulen.