Vetoomus on osoitettu:
Oberbürgermeister Fritz Kuhn
Wie aus dem Gemeinderat der Stadt Stuttgart gehört, versagen die Fraktionen der Grünen und der CDU bei den Haushaltsberatungen 2016/17 eine finanzielle Unterstützung des 40 köpfigen inkusiven Theaters "Rap-Soden" und des handiCaptions-Festival-Kunst von Menschen mit Behinderungen der Kulturinitiative Bohnenviertel e.V. Stuttgart. Die Kulturinitiative stellte zum ersten Mal einen Antrag auf Unterstützung der beiden Projekte, die eine eigene Theatersinszenierung pro Jahr und ein 10 - 14 tägiges Festival, bei dem ausschließlich Künstler aller Genres mit Behinderungen auftreten, beinhalten. Diese Projekte existieren seit mehr als 10 Jahren und wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Am 18. Dezember 2015 entscheidet der Gemeinderat in einer 3. Lesung endgültig darüber, ob die Kulturinitiative Bohnenviertel ihre erfolgreiche Arbeit mit Menschen mit und ohne Behinderungen einstellen muss oder nicht.
Perustelut
Die Inszenierungen der Kulturinitiative Bohnenviertel e.V. Stuttgart zeigen in eindrucksvoller Weise auf, wozu Kunst in der Lage ist. Sie verbindet Menschen, die sich so vorher noch nicht kannten. Sie stiftet Freundschaften. Sie inspiriert alle Beteiligten und fördert deren Selbstbewusstsein auch in alltäglichen Bereichen. Letztendlich macht sie Inklusion überflüssig, denn sie wird bei den Rap-Soden gelebt. Die Trennung zwischen Kunst und Sozialem wird aufgehoben, denn die Grundfrage der Kunst ist seit je: wie kommen Menschen mit und ohne Einschränkungen miteinander zurecht. Der Begriff Inklusion scheint bei der Mehrheit der Mitglieder des Gemeinderats Stuttgart noch nicht vollständig angekommen zu sein. Wie anders ist es zu erklären, dass sie einer Gruppe, die für sich das Paradox, das dem Begriff Inklusion innewohnt,d.h. in der die Diskussion darüber überflüssig geworden ist, eine Unterstützung versagt.