Die Anordnung unter der Pandemie „Zu Hause bleiben“ habe ich nie verstanden, da nach Untersuchungen der mit Abstand größte Ansteckungsherd doch zu Hause (in Mehrpersonen-Haushalten) lauert.
Die Ansage hätte aus Sicht der Aerosole und Schmierinfektionen doch genau im Gegenteil lauten müssen „Geht raus, so lange und so oft wie möglich, verlegt einen großen Teil eures Lebens nach draußen.“
Dort ist das Ansteckungsrisiko selbst ohne Abstand und Maske unvergleichlich geringer (nach einer japanischen Studie zB 20mal geringer) als drinnen. Wenn man Abstand hält und Maske trägt, tendiert es wohl sogar gen Null.
Bewegungsfreudigen Frischluftfans wäre so der Corona-Winter wesentlich erleichtert worden, wenn sie ihre Runden nicht einsam hätten drehen müssen und es ein Angebot für Draußen-Aktivitäten gegeben hätte.
Und Stubenhocker wären durch die Aussicht, draußen mehr zu dürfen als drinnen, vielleicht auch vor die ansteckungsarme und gesündere Tür gelockt worden.
Es wird höchste Zeit, dass im nahenden Frühling endlich bei den Kontaktbeschränkungen zwischen „drinnen“ und „draußen“ differenziert wird und die Ansage lautet: „Geht raus! Draußen gewähren wir euch einen Teil eurer Freiheiten zurück.“
Und auch Anbietern von Draußen-Aktivitäten wäre geholfen.
Natürlich muss auch die Studienlage bzgl. dieser Frage verbessert werden. Ich behaupte, dass durch die Ansage „Verlagert euer Leben nach draußen!“ und die Ermöglichung von Kontakten und Unternehmungen draußen nicht nur die seelische Belastung durch den Lockdown abgenommen hätte, sondern die Pandemie-Situation auch nicht so eskaliert wäre wie geschehen. Aber das müsste natürlich untersucht werden.
Draußen sein - mit anderen - hat heute jedenfalls gleich zwei Vorteile: Es ist pandemisch vergleichsweise ungefährlich und es tut Leib und Seele gut.