Die drohende Abschiebung von Hussen Adem Eshetu nach Äthiopien empfinden wir als ethisch nicht tragbar. Wir fordern, dass er als politisch Verfolgter anerkannt oder zumindest aus humanitären Gründen vor der Abschiebung bewahrt wird!
Begründung
Hussen stammt aus Äthiopien und lebt seit mehreren Jahren in Bayreuth. In seinem Heimatland war er politisch Verfolgter. Dort erschossen Soldaten vor seinen Augen seine Mutter, er wurde unter schwerster Misshandlung, Vergewaltigung und Folter ohne Gerichtsbeschluss im Gefängnis festgehalten. Er kam nach seiner Flucht in sehr schlechter körperlicher und seelischer Verfassung nach Schweden. Es gelang ihm vor Scham und Schmerz nicht, seine traumatisierenden Erlebnisse den Ansprüchen der Behörden entsprechend widerzugeben. Er wurde deshalb dazu aufgefordert zurückzugehen, oder sich in ein anderes EU-Land zu begeben. Als er eineinhalb Jahre später in Deutschland angehört wurde, konnte er seine Geschichte aufgrund der zeitlichen Distanz genauer erzählen. Diese Unterschiede in seinen Aussagen werden ihm nun Verhängnis: Das BAMF und das Verwaltungsgericht warfen ihm vor, aus Berechnung gehandelt zu haben, und lehnten seinen Asylantrag ab. Die nun geforderte Rückkehr in sein Herkunftsland könnte nicht nur zu neuer Inhaftierung und seiner Tötung führen, sondern er würde sie aufgrund seiner schweren Traumatisierung keinesfalls verkraften. Sein völliger psychischer Zusammenbruch sowie die erhebliche Gefahr seiner Selbsttötung, die wir hier seit Monaten beharrlich abzuwenden versuchen, wären die Folge. Hussen ist in Bayreuth gut integriert und arbeitet als Muslim ehrenamtlich in einem christlichen Sozialcafe. Dort hat er ein soziales Netz gefunden, in dem er Halt und Unterstützung erfährt. Er hält sich an die ihm auferlegten Vorschriften und ist ein zurückhaltender, aber freundlicher und hilfsbereiter Mensch. Nach so vielen körperlichen und seelischen Qualen, die er durchlitten hat, sollte entweder eine sachgerechte Bewertung seines Verfolgungsschicksals mit Anerkennung seiner politischen Verfolgung oder zumindest der Schutz vor Abschiebung aus humanitären Gründen nun endlich ermöglicht werden. Darum bitten wir die oberfränkische Regierungspräsidentin Frau Heidrun Piwernetz inständig, sich für Hussens Verbleib in Deutschland einzusetzen Bitte unterzeichnet und teilt diese Petition, um die Abschiebung von Hussen zu verhindern! https://www.infranken.de/lk/gem/die-abschiebung-droht-weiter-art-5153755 https://www.frankenpost.de/inhalt.neuenmarkt-bayreuth-ueberlebenskampf-auf-raten.8bd95fb2-abce-40b7-b051-1ddb27c628d2.html 23.03.2021: Hussen Adem Eshetu wurde heute zur Abschiebung zum Flughafen München gebracht und soll heute noch nach Äthiopien abgeschoben werden.
Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team
Am kommenden Samstag, dem 17.04 wird eine Mahnwache am Herkulesbrunnen (Marktplatz Bayreuth) abgehalten, um auf Hussens verzweifelte Situation aufmerksam zu machen. Es wird von 10 bis 16 Uhr jemand aus unserem Team vor Ort sein.
Ihr seid herzlich eingeladen jederzeit und so lange ihr möchtet dazuzukommen. So kann jeder seinen Emotionen in Bezug auf das Geschehene Ausdruck verleihen, ohne dass wir zu viele werden.
Bitte denkt daran, dass auf dem Marktplatz Maskenpflicht gilt und Abstand gehalten werden muss.
Wir freuen uns darauf, viele von euch zu sehen,
euer Petitions-Team
es folgt eine Stellungnahme von Hussen's gesetzlichem Betreuer Hanns-Georg Schmidt.
Während Ministerpräsident Söder im Blick auf die Coronaepidemie in Deutschland
"Vorsicht mit Vernunft" fordert, schiebt Bayern unschuldige schwerbehinderte
Menschen und ganze Familien ohne erkennbare Vernunftsgründe und ohne jede
gesundheitliche Vorsicht während einer akuten Coronawelle und trotz Reisewar-
nungen des deutschen Außenministeriums sowie pandemiebedingten Einschränkungen des internationalen Flugverkehrs in Sammelflügen ab.
Der Bayerische Rundfunk hatte noch am 17.03. Innenminister Herrmann mit den Worten zitiert, "dass mit Abschiebungen aktuell sehr sorgfältig umgegangen werde".
Am 23.03. wurde Hussen, der alles andere als ein Straftäter ist, vielmehr Opfer schwerster Menschenrechtsverletzungen in seiner Heimat unter Meles Zenawi, unsorgfältig abgeschoben - und mit und nach ihm einige andere vulnerable Einzelpersonen sowie Familien mit kleinen Kindern. Sie wurden jeweils nachts aus dem Schlaf gerissen und nach Eintreten der Zimmertür - an Händen und Füßen gefesselt - in einen Flieger verbracht.
Was würden wir als "eingeborene" Deutsche sagen, wenn, nachdem wir bereits viele grausame Leiderfahrungen hinter uns hätten, so mit uns umgesprungen würde, ohne dass wir uns irgend eines Delikts schuldig gemacht hätten?
Angeblich sei vor dem Abflug ein Coronatest gemacht worden. Aber dieser kann wohl keineswegs zuverlässig gewesen sein, da sich die von solcher Misshandlung geschwächten Insassen des Fliegers anschließend gegenseitig anstecken konnten! Und was soll man von der Behauptung halten, dass ein Amtsarzt Personen wie Hussen offenbar für reisefähig erklärt hat, obwohl alle seine Ärzte und Therapeutinnen, die ihn monatelang intensiv begleiteten, dies bestritten hatten?
Nun ist Hussen in Addis Abeba lebensgefährlich an Corona erkrankt und liegt in einer Klinik.
Die formale Rechtmäßigkeit seines abschlägig behandelten Asylverfahrens widerspricht gravierend einem gesunden Empfinden für Menschenrechte, wie sie deren Allgemeiner Erklärung Artikel 2 und 3 entsprechen.
Einen monatelangen kostenlosen psychologischen Intensivdienst lassen die Verantwortlichen sich gerne von freiwilligen Helfern abnehmen, aber dem, was diese Helfer wahrheitsgemäß über die Lebensgeschichte ihrer Betreuten bezeugen, wird achselzuckend hinweggegangen. Ein ungeheurer monatelanger ununterbrochener Einsatz eines ganzen Helfernetzwerks an Zuwendung, Zeit, Kompetenz und Geld sowie die tägliche Umsorgung sowie ehrenamtliche Mitarbeit in der Bayreuther Stadtmissionsgemeinde wurde missachtet und konterkariert, 736 online-Petenten brüskiert und der Hilfsvorschlag des ZAB-Leiters in Bayreuth Matthias Kerling (neue Einschaltung des Petitionsausschusses des Bundes) hinterhältig verunmöglicht.
Ohne auch nur die geringste Spur von psychologischer Vernunft zu zeigen hatte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge traumabedingte Unvollständigkeiten seiner Aussagen nicht als Beweis seiner politischen Verfolgung, sondern als formale Widersprüche zu seinen Lasten missinterpretiert - und Richterin Maria Kögel setzte sich dann über alles hinweg, was aus teuren, äußerst ausführlichen Fachgutachten und dem Zeugnis seines Betreuers, der die Sachlage genauestens kennt, hervorgegangen war.
Den wahren Sachverhalt seiner politischen Verfolgung durch Ermordung seiner Mutter und 3 Jahre Folterhaft wegen seines Einsatzes für Menschenrechte in Äthiopien hatten wir zudem im Juni 2020 der Kriminalpolizei Bayreuth bezeugt. Selbst darüber wurde hinweggegangen.
Was hier als Recht bekräftigt wurde, ist in Wahrheit Unrecht, und das mit lebensgefährdenden Folgen. Dieses Unrecht muss, solange es noch möglich ist, schnellstens rückgängig gemacht werden - in der Hoffnung, dass Hussen - geschwächt durch erneute Traumatisierung - seine Coronaerkrankung überhaupt überlebt.
Wenn man die vielen Kommentare und Beschreibungen der Unterzeichner, die Hussen Adem Eshetu zum Teil selbst kennen, liest, kann man verstehen dass er genau einer der Menschen ist, die in Deutschland eigentlich anerkannt werden sollten und die Entscheidung ihn abzuschieben ein schlimmer Rechtsirrtum ist und moralisch sehr sehr falsch und falls es dazu kommt außerdem auch hoch dramatisch.
Er ist bereits in Schweden abgelehnt worden und hier erging es ihm nicht anders. Also dann...abgelehnt ist abgelehnt, es muss ausgereist werden oder er wird abgeschoben. Bleiben kann er jedenfalls nicht, auch wenn es sich die Flüchtlingshelfer noch so sehr wünschen. Das Asylrecht ist für wirklich Verfolgte da und Ausnahmen sollten nur sehr wenige gemacht werden!