Verpflichtung des GBA zur verbesserten Versorgung von chronisch kranken und multimorbiden Patienten

Petent/Petentin
Petition richtet sich an
Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags
18 Unterstützende 18 in Deutschland

Sammlung beendet

18 Unterstützende 18 in Deutschland

Sammlung beendet

  1. Gestartet Mai 2022
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Dies ist eine Online-Petition des Deutschen Bundestags.

Weiterleitung

Mit der Petition wird gefordert, den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) zu verpflichten, die Versorgung von chronisch kranken und multimorbiden Patienten zu verbessern. Unter Berücksichtigung der Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag sollen Behandlungen im Rahmen von strukturierten Behandlungsprogrammen (DMP) indikationsübergreifend erfolgen, die Versorgungsqualität würde verbessert, Mehraufwand vermieden u. Patienten entlastet. Perspektivisch sollte ein DMP für Multimorbidität entwickelt werden.

Begründung

Über 20 Mio. Menschen in Deutschland leben mit einer chronischen Erkrankung. Um Betroffene bestmöglich zu behandeln, wurden mit den Disease-Management-Programmen (DMP) strukturierte Behandlungsprogramme für chronisch Kranke eingeführt. Der medizinische Nutzen einheitlicher und leitliniengerechter Therapievorgaben innerhalb dieser Behandlungsprogramme ist wissenschaftlich anerkannt. Über neun Mio. Patienten sind in einem bzw. mehreren DMP eingeschrieben. DMP bestehen u.a. für Asthma, Brustkrebs, chronische Herzinsuffizienz, COPD und Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2. Die Behandlungsschritte in den Programmen sind indikationsspezifisch und unabhängig voneinander aufgebaut. Kontrolluntersuchungen, Maßnahmen bei Multimedikation oder die Kooperation zwischen Versorgungssektoren sind separat geregelt.Chronisch Kranke haben häufig Begleiterkrankungen. Durch die strukturelle Trennung der DMP werden spezielle Anforderungen an die Versorgung von multimorbiden Patienten nicht berücksichtigt. Komorbiditäten können häufig nicht behandelt werden bzw. werden zu spät oder gar nicht erkannt. Dies betrifft etwa Patienten mit einer chronischen Niereninsuffizienz.Der indikationsspezifische Aufbau der DMP-Versorgung führt dazu, dass multimorbide Patienten häufig parallel in mehreren DMP eingeschrieben sind. Neben dem bürokratischen Aufwand für beteiligte Ärzte sowie Krankenkassen werden die Betroffenen nicht bedarfs- und leitliniengerecht behandelt. Sie leiden zudem unter dem zusätzlichen Aufwand durch medizinisch unnötige Mehrfachuntersuchungen, unabgestimmte Medikation sowie veraltete und nicht korrespondierende Schulungen. Bei der (Weiter-)Entwicklung und Implementierung dieser Behandlungsprogramme sollten Komorbiditäten stärker berücksichtigt werden. Der Gesetzgeber wird prüfen, mit welchen Maßnahmen die Krankheitslast von Mehrfacherkrankungen gelindert werden kann. Dabei wird die Bundesregierung prüfen, welche zusätzlichen (unter-)gesetzlichen Regelungen dafür zwingend notwendig sind. Insbesondere soll dabei die geplante Einführung von Community Health Nurses und Patientenlotsen berücksichtigt werden.Der G-BA wird beauftragt zu prüfen, inwiefern die Behandlung von multimorbiden chronisch kranken Menschen in der bestehenden DMP-Versorgung verbessert werden kann. Der Gesetzgeber beauftragt den G-BA zudem mit der Prüfung, ein eigenständiges DMP Multimorbidität einzuführen, das vernetzt organisiert wird und in das Patienten mit Mehrfacherkrankungen gezielt eingeschrieben werden. Der G-BA wird dazu verpflichtet, im Rahmen seines jährlichen Berichts im Ausschuss für Gesundheit darüber Auskunft zu geben, wie die DMP-Versorgung mit Blick auf Multimorbidität und die Lebensqualität der Betroffenen verbessert werden konnte. Dadurch wird sichergestellt, dass Erkrankte tatsächlich durch DMP profitieren. Denn wie das DMP Herzinsuffizienz zeigt, vergeht vom Inkrafttreten (2018) bis zur Umsetzung viel Zeit. Bis heute sind keine Patienten in das DMP eingeschlossen

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