Umwelt

Mit Jeans-Recycling das Klima schützen: Wir brauchen ein Sammelsystem für textile Wertstoffe!

Petition richtet sich an
Deutscher Bundestag Petitionsausschuss
745 Unterstützende 740 in Deutschland

Sammlung beendet

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Sammlung beendet

  1. Gestartet April 2023
  2. Sammlung beendet
  3. Einreichung vorbereiten
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Die Textilbranche ist die zweitschmutzigste weltweit: Rund 10 % des Gesamtausstoßes an CO2 geht auf die Modeindustrie zurück und jährlich werden knapp 80 Milliarden Kubikmeter Wasser verbraucht! Für die Produktion unserer Textilien werden also unendlich viele Ressourcen verbraucht, vor allem Wasser und Energie. Seit der Jahrtausendwende hat sich der Kleiderkonsum verdoppelt, die Tragedauer aber um die Hälfte verkürzt. Das verschlingt riesige Mengen an Ressourcen.

Besonders Jeans haben eine sehr schlechte Ökobilanz.

Ein Drittel der gesamten Baumwollproduktion wird für die Herstellung unserer Jeans verwendet. Für eine einzige Jeans, die zu 100% aus Baumwolle besteht, werden bis zu 10.000 Liter Wasser benötigt und rund 40 kg CO2 verbraucht!

Wenn so viele Ressourcen für ein Kleidungsstück benötigt werden, dann sollte es am Ende seiner Lebensdauer nicht im Müll landen, sondern möglichst im Kreislauf bleiben!

Viele Menschen fragen sich, wenn ihre Jeans kaputt oder abgetragen ist - wohin damit? Zu den Altkleidern? Nein, denn sie ist ja nicht mehr als Secondhand wiederverwendbar oder noch tragbar. In den Müll? Nein, denn dort würde sie verbrannt werden. Kaputte Jeans gehören weder in den Restmüll, noch in eine Altkleidertonne! Es gibt de facto kein Sammelsystem für diesen Wertstoff. Jeans sind aber eine wertvolle Stoffressource, die wiederverwertbar ist.

Denn Fakt ist: Jeans sind aufgrund ihres hohen Baumwollanteils recyclefähig und können für ein Faser-zu-Faser-Recycling aufbereitet werden. Das heißt, aus ihnen kann wieder ein neues Textil entstehen. Frische Baumwolle kann so durch einen Teil recycelter Baumwolle ersetzt werden, was bei der Produktion bis zu zwei Drittel Wasser und CO2 einsparen kann. Die Jeans ist also ein Recycling-Star!

Damit wir den Wertstoff sinnvoll nutzen für die Einsparung von Wasser und CO2 braucht es daher ein eigenes Sammelsystem nur für Jeans. Ein Beispiel wäre eine eigene blaue Jeanstonne (siehe www.jeans-recycling.org).

Die Tonnen sollten ähnlich wie beim Schadstoffmobil nur von autorisierten Stellen entgegengenommen und geprüft werden und nicht frei zugänglich sein. Denn Jeans sehen zwar manchmal aus wie Jeans, sind aber nicht immer "echt". Sie müssen mindestens 95% Baumwolle enthalten, der Rest darf Elastan sein. Aber sobald sie auch Polyester enthalten, sind sie nicht mehr für ein Faserrecycling geeignet.

Diese Jeans-Wertstoff-Tonnen sollten dann einem Textil-Recycling-Unternehmen zugeführt werden, welches garantiert, dass die recycelte Baumwolle auch an Garnhersteller bzw. Spinnereien weiter verkauft und ergo Stoff daraus gewebt wird. Denn das Problem ist, das zurzeit die geschredderten Jeans, wenn überhaupt, dann für Downcycling genutzt werden, zum Beispiel für die Herstellung von Putzlappen oder als Füllmaterial für die Autoindustrie.

Mehr Infos dazu auf: http://jeans-recycling.org

https://www.mckinsey.de/news/presse/2022-07-14--textile-recycling

https://www.greenpeace.de/publikationen/report-vergiftete-geschenke

https://globalmagazin.com/unsere-alt-kleidung-vermuellt-die-welt/

https://www.bvse.de/fachverband-textilrecyling.html

https://science.orf.at/stories/3215032/

https://www.umweltdialog.de/de/verbraucher/mode/2018/Die-beliebte-Bluejeans-Eine-Umweltbilanz-des-modischen-Klassikers.php

Begründung

Wir haben 2020 ein Pilotprojekt gestartet in Köln und NRW und Sammelstellen für Jeans eingerichtet!

Wir sammeln seit drei Jahren erfolgreich jede Menge Jeans und die Menschen sind froh darüber! Sie schicken sie zu uns nach Köln, oder geben sie an einer unserer Sammelstellen ab. Wir haben 50 Sammelstellen in NRW, darunter 20 Schulen eingerichtet. Es gab auch sehr viele Anfragen aus anderen Bundesländern am Projekt teilzunehmen, von Wertstoffhöfen, Kommunen, Organisationen usw., aber aufgrund der begrenzten Kapazitäten mussten wir leider absagen.

Wir hätten noch deutlich mehr Sammelstellen, vielleicht bundesweit, wenn wir eine Lösung für die die Logistik und Geld für die Umsetzung gehabt hätten. Aber wir sind eine kleine NGO. Wir haben bis jetzt mit unseren ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen knapp 10.000 Kilo Jeans dem Recycling zugeführt und konnten damit umgerechnet etwa 60 Millionen Liter Wasser einsparen. Das Ergebnis und unser Engagement ist auf der Webseite www.jeans-recycling.org dokumentiert.

Den Wertstoff Jeans als Baumwolllieferant für neue Recycling-Textilien zu nutzen schont Ressourcen und ist für jeden machbar - aber es gibt keine Struktur dafür. Bisher haben wir unser Möglichstes getan um mit viel Aufwand und Ehrenamt zumindest für die die Großregion Köln/NRW und einige zusätzliche Stellen ein Rücknahmesystem zu entwicklen. Doch aus eigener Kraft können wir nun nicht weitermachen, da unsere Kapazitäten am Limit sind. Aber wenn unser Projekt stirbt, dann werden künftig zig Tausende Tonnen Ressourcen verbrannt oder für sinnlose Putzlappen der Autoindustrie genutzt werden. Das wollen wir verhindern!

Bitte unterstützen Sie unsere Petition, damit endlich unser bestehendes Altkleidersystem zu einem sinnvollen Wertstoffsystem umgebaut wird. Das Jeans-Sammelsystem wäre erst der Anfang. Wir brauchen ein für alle Menschen transparentes Kreislaufsystem - und zwar flächendeckend.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, IGLU gUG aus Köln
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Neuigkeiten

Noch kein PRO Argument.

Sorry, das ist der falsche Ansatz an dem Problem. Wir haben Sammelkontainer für Kleidung, die müssen aus der Hand irgendw. e.V. genommen und ins „normale“-Müllsystem integriert werden. Sortiert wird das schon heute, dann kann es aber besser in sinnvolle Kreisläufe integriert werden. Und dient nicht irgendwelchen e.V. und Industrien sich die Taschen zu füllen.

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