Kinder die bereits Leistungsschwach sind, lernen laut Studie in der Homeschooling Zeit weniger, d. h. ein noch größeres Defizit. Die sozialer Herkunft bestimmt mit über den Bildungserfolg, was auch ohne Homeschooling schon ein Problem darstellt. Die digitale Ausstattung hat sich bei den Bildungseinrichtungen nicht groß verbessert, was man doch sehr an Videokonferenzen sieht, die großteils ohne Video abgehalten werden sollten, damit die Verbindung nicht unterbricht.
Präsenzunterricht ist durch nichts zu ersetzen. Bei jüngeren Jahrgängen klappt dies überhaupt nicht, später hängt sehr viel davon ab, wie professionell die Lehrkraft agiert. Ich habe häufig die Rückmeldung bekommen, dass Schüler mit Aufgaben zugeschmissen werden, Zeit für Feedback ist zu selten vorhanden - was auch daran liegt, dass Distanzunterricht aufwändiger ist. Vor allem geht im Distanzunterricht der soziale Faktor verloren. All dies gilt umso mehr bei Schülern mit schulischen Problemen, anderer Muttersprache, geringerem sozialen Status.
Die häusliche Gewalt hat unter den Lockdownbedingungen strak zugenommen. Besonders Kinder haben hier keine Fluchtmöglichkeiten. Lehrer und Erzieher haben hier keine Möglichkeit den Behörden Auffälligkeiten zu melden.
Studie LMU München für Präsenzbeschulung mit Testung
Für eine Rückkehr zu einem Wechselunterricht in Halbgruppen sprechen neben den sinkenden Infektionszahlen auch die Erkenntnisse der Ludwig-Maximilian-Universität München. Die Studie von Professor Göran Kauermann kommt zu dem Schluss, dass die Schulschließungen epidemiologisch kontraproduktiv sind, da Corona-Infektionen durch Pflichttests in der Schule aufgedeckt werden, die ansonsten im Dunkelfeld bleiben und dort weitergetragen werden.
Die Öffnung sollte *nicht* an eine Testpflicht geknüpft werden. Eine hohe Anzahl an Tests treibt wegen der Fehlerquote die Inzidenzen künstlich in die Höhe. Der neue § 28b IfschG, der am 21.4.2021 beschlossen werden soll, knüpft automatisch umfangreiche Verbote an eine Inzidenz von 100. Das ist gefährlich.