30.04.2025, 05:54

Im Artikel des SÜDKURIER wird von Frau Katter die Auffassung vertreten, man solle zunächst die Ergebnisse der laufenden Kosten-Nutzen-Untersuchung abwarten, bevor konkrete Entscheidungen zum Standort oder zur Beteiligung eines möglichen Bahnhalts in Zizenhausen getroffen werden. Diese Reihenfolge ist aus unserer Sicht problematisch - denn sie verkennt den Ablauf des Verfahrens.

Die laufende Studie ist nicht nur eine technische Untersuchung, sondern eine politische Weichenstellung. Sie entscheidet bereits jetzt, wo Züge künftig halten werden - und wo nicht. Wenn Zizenhausen und auch Hoppetenzell in dieser Phase nicht aktiv berücksichtigt werden, ist ein späterer Bahnhalt sehr unwahrscheinlich. Da gibt es dann für Frau Katter und den Gemeinderat auch nicht mehr viel zu entscheiden.

Wichtig ist auch: Die laufende Untersuchung und das zugrundeliegende Fahrplankonzept wird von den Nachbargemeinden Sauldorf, Mühlingen und Meßkirch vorfinanziert. Diese haben keinen Grund, Zusatzkosten für Bahnhalte in Zizenhausen oder Hoppetenzell auf sich zu nehmen. Hier ist Stockach selbst gefragt, auch mit einem finanziellen Beitrag als Investition in die Zukunft. Sichtbar ist das auch an der Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2023. Im dortigen Fahrplankonzept waren Hoppetenzell und Zizenhausen NICHT enthalten. Dies muss dringend für die laufende, finale Untersuchung geändert werden. Dies geschieht aber nicht durch "Abwarten" und eine "neutrale" Haltung.

Dass eben doch direkter Einfluss möglich ist, zeigen genau diese Gemeinden: Durch eigenes Engagement, Konzepte, politische Signale und konkrete Initiativen ist man dort überall schon deutlich weiter.

Ein anderes Thema, was noch etwas zu kurz kam: Die Biberbahn könnte schon heute einen kleinen Beitrag dazu leisten, den ÖPNV in Hoppetenzell und Zizenhausen zu verbessern, zumindest an Sonn- und Feiertagen. Gerade dann, wenn die Anbindung durch die Buslinie 7391 besonders schlecht ist. Aktuell gibt es auch Diskussionen, diese Linie an Wochenenden komplett entfallen zu lassen aus Kostengründen. Mit minimalen Beiträgen wäre es auch möglich, dass die Biberbahn heute schon hält und Verbindungen nach Stockach/Radolfzell oder Meßkirch/Mengen/Ulm ermöglicht.