Region: Sachsen
Erfolg
Verkehr

Chemnitztalviadukt - Politik soll handeln

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Mandatsträger in der Chemnitzer Politik
2.585 Unterstützende 2.045 in Sachsen

Petition hat zum Erfolg beigetragen

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  1. Gestartet 2014
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
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05.01.2016, 19:59

Chemnitzer Landtagsabgeordnete treten gemeinsam mit einem Schreiben an die Bahn für den Erhalt des historischen Viadukts ein

Die Chemnitzer Abgeordneten im Sächsischen Landtag haben sich mit einem Schreiben an die Deutsche Bahn AG/DB Netz AG gemeinsam für den Erhalt des historischen Eisenbahnviaduktes - Chemnitztalviadukt - an der Annaberger Straße eingesetzt.

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Erhalt und Sanierung des Chemnitztalviadukts, Chemnitz

Am 16.12.2015 fasste der Chemnitzer Stadtrat einstimmig den Grundsatzbeschluss (BA-066/2015) zum Erhalt und zur Sanierung des Ingenieurbauwerks Chemnitztalviadukt über die Annaberger Straße in Chemnitz.

Die Chemnitzer Landtagsabgeordneten unterstützen diesen Beschluss einstimmig und bitten die Deutsche Bahn AG bzw. DB Netz AG sowie die Stadtverwaltung um Sanierung und Ertüchtigung des Chemnitztalviadukts im Zuge der Modernisierung der Sachsen-Franken-Magistrale und des Anschlussausbaus von Chemnitz an das Fernbahn- und Hochgeschwindigkeits-Schienennetz.

Begründung:

Die Planungen für einen Ersatzneubau anstelle des historischen Chemnitztalviadukts reichen zurück bis ins Jahr 2012. Genauso lange gibt es die Diskussion, ob das historische Bauwerk erhalten und entsprechend ertüchtigt werden kann.

Die beiden hintereinander gestaffelten Brücken des Chemnitztalviadukts von deutlich unterschiedlicher Höhe gelten als stadtbildprägender Komplex und stehen unter Denkmalschutz. Aus diesem Grund setzen sich zahlreiche Bürgerinitiativen sowie der Chemnitzer Stadtrat für den Erhalt und die Modernisierung der historischen Eisenbahnbrücke ein.

Wegen der identitätsstiftenden Wirkung des Viadukts für die Stadt Chemnitz wurde im Jahr 2013 eine Petition für den Erhalt des historischen Viadukts gestartet, die mehr als 7.000 Unterstützer gewinnen konnte. Schon dies zeigt, wie wichtig den Menschen in Chemnitz der Erhalt dieses historischen Bauwerks ist.

Die technische Möglichkeit, das bestehende Viadukt zu erhalten und für die Bahnverkehre, auch den gewünschten Fernbahnverkehr, zu ertüchtigen, wurde anlässlich der Bürgeranhörung im November 2015 seitens der Bahn unter Hinweis auf mutmaßlich höhere Kosten gegenüber einem Neubau bestätigt.

Chemnitz ist eines der industriellen und fortschrittlichen Zentren Deutschlands und Europas. Industrie ist für die Region Chemnitz Lebensgrundlage und über die verbundenen Bauwerke und Anlagen identitätsstiftend.

Neben dem Erhalt des Chemnitztalviadukts bedarf es einer deutlichen Verbesserung der Schieneninfrastruktur. Seit zehn Jahren ist die Stadt Chemnitz nicht mehr an den Fernverkehr der Deutschen Bahn angeschlossen, ein Nachteil, den keine andere Stadt und Region dieser Größenordnung in der gesamten Bundesrepublik aufweist.

Chemnitz, 17. Dezember 2015
(Anhang)

Das aus genieteten Flussstahlprofilen im Jahr 1901 im Zuge der Hauptstrecke Dresden-Werdau (heute: Sachsenmagistrale) über Annaberger Straße, Chemnitzfluss und Beckerstraße errichtete Viadukt gehört zu den herausragenden technischen Denkmalen des Freistaates Sachsen. Sowohl im gesamten Aufbau mit einer mehrfachen Abfolge von Bogenkonstruktionen und Balkenbrücken als auch in der Detailkonstruktion und -gestaltung stellt dieses ein exzellentes Beispiel der Eisenbahn-Ingenieurbaukunst dar. Die gut 275 m lange Stahlfachwerkkonstruktion à la Eiffelturm ist stadtbildprägend für das „Sächsische Manchester“, da sie in einem außerordentlich günstigen städtebaulichen Zusammenhang mit der Chance höchster Wahrnehmbarkeit steht. Die Kombination von stark frequentierter Einfallstraße mit Straßenbahntrasse, parallel fließender Chemnitz und geweitetem Gelände hinter der Beckerstraße sowie die Lage in einer langgezogenen Kurve schaffen eine Kulisse, die an urbaner Qualität und Individualität kaum zu steigern ist. Unmittelbar südlich an Brücke und Bahndamm schließt das Gelände der ehemaligen Maschinenbaufabrik Schubert & Salzer (heute Gewerbepark „Wirkbau“) mit dem charakteristischen Uhrenturm im expressiven Klinkerstil der 1920er Jahre an. Die Fassade ihres Verwaltungsbaus direkt neben dem Viadukt präsentiert sich nach aufwendiger Restaurierung in originaler Farbigkeit und trägt zur Stimmigkeit des Ensembles bei. Selbst in Chemnitz ist die besondere industrielle Vergangenheit der Stadt nur noch an wenigen Stellen so authentisch erlebbar.

Die Chemnitzer Abgeordneten im Sächsischen Landtag
zum Schreiben vom 17. Dezember 2015 betreffend Erhalt des Chemnitztalviadukts

Klaus Bartl, MdL (Die Linke)
Nico Brünler, MdL (Die Linke)
Alexander Dierks, MdL (CDU)
Hanka Kliese, MdL (SPD)
Peter Wilhelm Patt, MdL (CDU)
Ines Saborowski-Richter, MdL (CDU)
Susanne Schaper, MdL (Die Linke)
Jörg Vieweg, MdL (SPD)
Horst Wehner, MdL (Die Linke, Vizepräsident des Sächsischen Landtags)
Petra Zais, MdL (Bündnis 90/ Die Grünen)
Volkmar Zschocke, MdL (Bündnis 90/ Die Grünen, Fraktionsvorsitzender)


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