Region: Graz und Steiermark

Conrad von Hötzendorf-Straße in Graz - Umbennung 100 Jahre nach Kriegsbeginn

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Stadt Graz (Gemeinderat und Bezirksrat)
387 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

387 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2013
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

19.12.2013, 13:22

Liste aktualisiert, Zielzahl korrigiert
Neuer Petitionstext: Offener Brief – Umbenennung der Conrad von Hötzendorf-Straße
 
Franz Conrad von Hötzendorf war in seiner Eigenschaft als Generalstabschef der k.u.k. Armee in dem Jahrzehnt vor Kriegsbeginn bekanntermaßen einer der engagiertesten Betreiber eines Präventivkrieges gegen Italien und Serbien. Zusammen mit anderen Militärs und Politikern hat er Tod, körperliche und geistige Verkrüppelung von Millionen im Ersten Weltkrieg zu verantworten. Wäre es angesichts der hoffentlich baldigen Aufnahme aller restlichen Balkanländer in die EU nicht ein positives Zeichen von Seiten der Landehauptstadt Graz, diese Straße am 28. Juli 2014, 100 Jahre nach der Kriegserklärung an Serbien, umzubenennen? Franz Conrad von Hötzendorf ist zudem für die historische Forschung klar Hauptverantwortlicher für die Menschenrechtsverbrechen im sog. Internierungslager Thalerhof, bei dem tausende k.u.k. StaatsbürgerInnen den Tod fanden.
 
Wir plädieren daher mit diesem offenen Brief dafür, anlässlich des kommenden hundertjährigen Gedenkjahres zum Beginn des Ersten Weltkrieges
 
1. eine Umbenennung der Conrad von Hötzendorf-Straße vorzunehmen und zeitnah alle notwendigen vorbereitenden Schritte zu beginnen, die eine Umbenennung ermöglichen bzw. diese begleiten müssten (Übergangsfristen, in denen beide Namen Gültigkeit besitzen, Erlass der Umbenennungskosten für private AnrainerInnen, Reduzierung für Unternehmen etc.) und einen breiten Diskussionsprozess in Gang zu bringen über die problematische Rolle Conrad von Hötzendorfs als einer der Kriegstreiber hin zum Ersten Weltkrieg, als Verfechter eines "Präventivkrieges" gegen Serbien und als Hauptverantwortlicher für die Menschenrechtsverbrechen im sog. Internierungslager Thalerhof,
 
2. damit auch einen Anstoß zu einer breiten Initiative historisch-politischer Aufklärung zu geben, die erst das notwendige Bewusstsein schafft, auf dessen Basis eine Straßen-Umbenennung oder andere Maßnahmen Sinn machen.
 
3. Die Stadt Graz sollte zudem diese einmalige zeitliche Chance nützen und am 28. Juli 2014, 100 Jahre nach der Kriegserklärung an Serbien, österreichische, italienische und serbische KünstlerInnen zu positiven und zukunftsweisenden Projekten einzuladen. So könnte diese Namensänderung in Verbindung mit anderen Veranstaltungen und Aktionen der Aufarbeitung alter nationaler Traumata und der Stärkung unseres gemeinsamen friedlichen Europas dienen.

Dr. Wolfram Dornik (Historiker, Autor der Franz Conrad von Hötzendorf-Biografie "Des Kaisers Falke")
Mag. Gerhard Feichtinger
Mag. DI (FH) Daniela Grabe (Gemeinderätin der Stadt Graz)
O.Univ.-Prof. Dr. Max Haller (Universität Graz)
O.Univ.-Prof. Dr. Karl Kaser (Universität Graz)
Mag. Dr. Heidemarie Uhl (Österreichische Akademie der Wissenschaften)
Karl-Heinz Herper (ehem. Klubobmann, ehem. Kulturstadtrat der Stadt Graz)
Univ.-Lektor Mag. Dr. Karl Kumpfmüller MA (Universität Graz)
Univ.-Prof. Dr. Florian Bieber (Zentrum für Südosteuropastudien, Universität Graz)
O.Univ.-Prof. Mag. Dr. Wolfgang Benedek (Universität Graz)
Margarethe Makovec & Anton Lederer ( < rotor > )
Univ.-Prof. Dr. Dieter Binder (Universität Graz)
Maggie Jansenberger (Unabhängige Frauenbeauftragte der Stadt Graz)
Ao.Univ.-Prof. Dr.phil. Karin Maria Schmidlechner-Lienhart (Universität Graz)
Otto Hochreiter, MA (Direktor des GrazMuseums)
DI Dr. Antony Scholz
Veronica Kaup-Hasler


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