Region: Göttingen
Bauen

Ein "Investoren-Monstrum" am Göttinger Historischen Wall geht gar nicht

Petition richtet sich an
neu gewählte Oberbürgermeisterin, neu gewählter Rat der Stadt
2.173 Unterstützende 1.702 in Göttingen

Sammlung beendet

2.173 Unterstützende 1.702 in Göttingen

Sammlung beendet

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 17.12.2021
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

01.10.2022, 15:31

Dr.-Ing. Gerhard Cassing, Stadtrat a.D.
Offener Brief zur Bebauung Grotefend- und Postareal

Als „korrumpierten Städtebau“ bezeichne ich die Unterwerfung der Stadtgestaltung unter die Kapitalverwertung. In diesem Sinne „verderblich“ sind die zurzeit von der Stadtverwaltung unterstützen Investorenprojekte auf dem Grotefend- und dem Post-Areal. Beide Projekte überschreiten mit spekulativen Begründungen die in Göttingen vertretbaren Bebauungshöhen und Bebauungsdichten in erheblichem Maße und beinträchtigen damit eine nachhaltige Stadtentwicklung. Beide Projekte erinnern an städtebauliche Fehlplanungen der siebziger Jahre wie Iduna-Zentrum und Groner Landstraße 9, die zu sozialen Brennpunkten geworden sind, weil überdimensioniert am Bedarf vorbei gebaut wurde. Am vierspurigen Innenstadtring „Berliner Straße“ ist kein umwelt- und familienverträgliches Wohnen möglich - die beiden Standorte werden also keine Entlastung des angespannten Wohnungsmarktes in Göttingen bewirken. Für zusätzliche Büroflächen besteht in Zeiten von Home-Working in Göttingen kein nachweisbarer Bedarf. Zudem werden inflationsbedingt Baupreise und Bauzinsen unkalkulierbar steigen, so dass beide Projekte gerade wegen der maximierten Rendite zu „Investitionsruinen“ werden könnten, die dann die öffentliche Hand belasten. Ich kann nur dringend raten, im letzten Moment die Notbremse bei diesen beiden Spekulationsobjekten zu ziehen und keinem neuen Bebauungsplan auf dem Grotefend-Areal und keiner mehr als fünf-geschossigen Bebauung am Bahnhof zuzustimmen.


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