Familie

Es eilt! - Bildungsabbau in den Kitas in M-V verhindern!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Landtag Mecklenburg-Vorpommern
796 Unterstützende 695 in Mecklenburg-Vorpommern

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

796 Unterstützende 695 in Mecklenburg-Vorpommern

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2017
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

26.06.2017, 15:31

Korrekturen in Layout und Rechtschreibung


Neue Begründung: Mit dem von der SPD- und CDU-Fraktion vorgeschlagenen Entwurf zur Änderung des KiföG M-V (Landtagsdrucksache 07/0412) sollen aktuell – d.h. mit der Landtagssitzung im Juli 2017 – ein neuer Ausbildungsgang für Kita-Fachkräfte installiert, der bisherige Fachkräftekatalog ergänzt und multiprofessionelle Teams gebildet werden.
Dabei formulieren die Regierungsparteien in ihrer Begründung des Änderungsbegehrens:
„Frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung in Kindertageseinrichtungen leisten einen wichtigen Beitrag für mehr Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit für alle Kinder von Anfang an. Dem frühkindlichen Bildungsbereich kommt ein anhaltend hoher Stellenwert in Mecklenburg-Vorpommern zu. Eine wichtige Voraussetzung, um diese anspruchsvolle Aufgabe zu erfüllen, ist qualifiziertes pädagogisches Personal.“
Weiter führen die Antragsteller_innen aus, dass "aufgrund der weiter steigenden Inanspruchnahme von Angeboten der Kindertagesförderungen, der (...) Altersabgänge (der aktuell in den Kitas arbeitenden Erzieher_innen) und der zurückliegenden Erhöhung der Qualitätsstandards (…) derzeit ein erhöhter Fachkräftebedarf in Kindertageseinrichtungen (besteht)."
Auch wenn wir die formulierten Bestrebungen der Landesregierung und der sie tragenden Fraktionen begrüßen und insbesondere eine 'praxisintegrierenden Ausbildung' grundsätzlich unsere Zustimmung findet, so müssen wir dem aktuellen Vorhaben in der vorgelegten und bisher diskutierten Form eine Absage erteilen.
Sollten die Vorhaben wie vorgelegt im Gesetzestext beschlossen werden, erwarten wir weitere erhebliche Belastungen für das aktuell tätige und bereits jetzt überlastete Fachpersonal in den Einrichtungen. Zukünftig wird damit eine Absenkung der Qualität bei den gesetzlich verankerten Bildungsangeboten in den Kitas verbunden sein, so dass unseren Kindern diese Bildung vorenthalten wird. Letztlich ist ein Monat vor Ausbildungsbeginn die Organisation, der Inhalt, die Anerkennung und Kostenübernahme der neuen Ausbildung unklar.
Mit den vorgeschlagenen Schritten wird der Fachkräftebedarf aktuelle nicht behoben und für die Zukunft lediglich verschleiert. Zusätzliche Kräfte in den Kitas mit besonderen Ausbildungen sind zur Bildung multiprofessioneller Teams gut und zu begrüßen.
Gern würden wir die im Gesetzentwurf vorgeschlagenen Berufsgruppen der
- Tanzpädagoginnen und Tanzpädagogen,
- Musikpädagoginnen und Musikpädagogen,
- Sportpädagoginnen und Sportpädagogen,
- Theaterpädagoginnen und Theaterpädagogen,
- Logopädinnen und Logopäden,
- Familien-, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen
Kinderkrankenpflegerinnen und Familien-, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger,
Hebammen und Entbindungspfleger sowie
- Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten,
- Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten
in der Kita zur Unterstützung der Fachkräfte und zur Bildung von multiprofessionellen Teams haben wollen. Auf Ihren ihren Gebieten haben sie ganz sicher ihre Qualifikationen!
Aber nicht jede_r der/die gut mit Kindern spielen kann, ist auch eine elementarpädagogische Fachkraft. Die Vorschläge führen lediglich dazu, dass mehr Erwachsene in Kitas wirken aber nicht mehr Fachkräfte mit einschlägigen elementarpädagogischer Ausbildung, der Bildungsschlüssel allein rechnerisch „verbessert“ wird.
Das ist gleichbedeutend mit einem Bildungsabbau in den Kitas auf Kosten unserer Kinder!
Offene Fragen für uns sind u.a.
- Wer bildet die Auszubildende in den Kitas aus? - Erzieherinnen und Erzieher, die bereits jetzt nicht ausreichend vorhanden sind und bereits jetzt eine Vielzahl von zusätzlichen Aufgaben erfüllen (müssen)? Wie schlägt sich das im Bildungsschlüssel nieder?
- Welche Qualifikation haben die Ausbildenden in den Kitas, damit sie ausbilden können?
- Wie ist zu rechtfertigen, dass unausgebildete Personen – gerade aus der Schule kommend – anteilig im Bildungsschlüssel der Einrichtungen als Fachkräfte berücksichtigt werden sollen?
- Wie werden die Ausbildungen anerkannt? - Sind die ausgebildeten „Erzieher und Erzieherinnen (0-10 Jahre) zukünftig nur in M-V einsetzbar, da es keine bundesweite Anerkennung dieses Ausbildungsgangs gibt?
- Wer zahlt die Ausbildung, wenn im Gesetzentwurf steht, dass sich für die Landkreise, die kreisfreien Städte und die Wohnsitzgemeinden sowie für die Kommunen als Träger von Kindertageseinrichtungen (…) keine zusätzlichen finanziellen Verpflichtungen ergeben? - Die Eltern?
- Wie soll das Bildungsgebot des KiföG gesichert werden, wenn Auszubildende bereits ab dem 2. Ausbildungsjahr eigenverantwortlich in Gruppen tätig sein dürfen sollen?
- Wie sollen durch die zusätzlichen Berufsgruppen des Fachkräftekataloges multifunktionelle Teams entstehen, wenn diese Fachkräfte ihre bisherige Profession nicht einbringen können, weil sie als Teil des Bildungsschlüssels in die Absicherung des Standards in der Einrichtung eingerechnet werden? - Zusätzliches Personal und Profession gern, doch nicht ohne elementarpädagogische Ausbildung zur Absicherung des Standards.

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