Region: Hamburg
Tierschutz

Gegen die unwürdige Behandlung einzelner Hunderassen – Abschaffung der Rasseliste in Hamburg

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Hamburgische Bürgerschaft
721 Unterstützende 117 in Hamburg

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

721 Unterstützende 117 in Hamburg

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

  1. Gestartet 2015
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

16.12.2015, 15:42

Das "Hamburgische Gesetz über das Halten und Führen von Hunden" (HundeG) enthält in der Kategorie 3 (§ 2 III HundeG) Hunderassen, bei welchen die Gefährlichkeit vermutet wird, diese aber widerlegt werden kann. Diese Hunde wurden im Petitionstext fälschlicherweise in die "Kategorie 2" eingeordnet. Unter die Kategorie 2 (= Absatz 2) fallen allerdings lediglich die - vereinfacht gesagt - auffällig gewordenen Hunde. Der Fehler wurde dementsprechend korrigiert.
Neue Begründung: Seit mehreren Jahren werden durch die Rasseliste einzelne Hunde und deren Halter ohne plausiblen Grund erheblich schlechter gestellt als Halter anderer Rassen.
Hunde der ‚Kategorie 1‘ werden ihr Leben lang dazu gezwungen einen Maulkorb zu tragen und an der Leine zu laufen. Das ist keine artgerechte Tierhaltung. Hunde der Kategorie 1 und 2 3 müssen sich zudem einem extrem harten und kostenintensiven Wesenstest unterziehen, in welchem sie unter Anderem tolerieren müssen, sich von einem Menschen mit einem Stock bedrohen und anschreien zu lassen. Einem Menschen würde hier das Notwehrrecht zustehen. Ein Tier soll allerdings möglichst zurückweichen und sich diese höchst unangemessene Behandlung lautlos gefallen lassen.
Hiermit muss jetzt endlich Schluss sein. Schleswig Holstein schafft 2016 seine Rasseliste ab. Hamburg (und jedes andere Bundesland!) sollte sich dem Fortschritt nicht verwehren und sich diesem einzig richtigen Weg anschließen.
Das grundsätzliche Verbot der Haltung angeblich gefährlicher Hunderassen, sowie die extrem harten Auflagen zur Haltung dieser, sind nicht mehr zeitgemäß; sie waren es auch nie.
Die Hansestadt Hamburg weigert sich bedauerlicherweise bisher hartnäckig wissenschaftliche Erkenntnisse wahrzunehmen: Dass ein Hund, welcher dazu neigt unbegründet Menschen oder andere Tiere anzufallen, nicht frei auf der Straße laufen kann, wird von niemandem bestritten. Jedoch ist ein Hund nicht aufgrund seiner Rasse gefährlich. Kein Hund wird aggressiv geboren. Es sind die Menschen die einen Hund durch Misshandlungen, falsche Erziehung und unzureichende Sozialisation dazu bringen, Aggressionen zu entwickeln.
Die Regelungen wurden, als Reaktion auf nicht tolerierbare Beißunfälle, überhastet beschlossen. Wie die Beißstatistiken zeigen, ist die Diskriminierung von einzelnen, teilweise willkürlich ausgewählten Rassen keine Lösung des Problems. Auch die teils scherzhaft geforderte Aufnahme des deutschen Schäferhundes oder anderer Rassen (welche des Öfteren in Beißereien verwickelt sind) in die Rasselisten würde und kann dieses Problem nicht lösen. Dies liegt schlicht und ergreifend an der simplen und mehrfach nachgewiesenen Tatsache, dass es nicht die Schuld des Hundes ist wenn er ein gesteigertes Aggressionspotenzial an den Tag legt, sondern die des Halters!
Dem entsprechend sollte umgehend einerseits:
• die Rasseliste abgeschafft werden und andererseits
• die Teilnahme an einem Hundeführerschein
für alle Hundehalter eingeführt werden. Dieser sollte sich dabei (bezüglich Umfang, Inhalt und Kosten) an dem bestehenden Hundeführerschein zur Leinenbefreiung orientieren, welcher sinnvoll und völlig ausreichend ist. Als Anreiz zur Teilnahme bietet sich hier vor Allem die Ermäßigung der Hundesteuer an. Ein Wesenstest sollte – wie in Schleswig Holstein – nur noch für auffällig gewordene Hunde (jeder Rasse) Pflicht sein.
So kann gewährleistet werden, dass von Hund und Halter keine Gefahr ausgeht; ein Verbot einzelner Rassen ist sowohl sinn- als auch wirkungslos.
Wir bitten die Stadt Hamburg daher eingehend unsere Bitte ernst zu nehmen und umzusetzen, und sich an dem fortschrittlichen Denken der Nachbarn Niedersachsen und Schleswig Holstein ein Beispiel zu nehmen.
Kein Hund wird gefährlich geboren, es sind die Menschen die ihn dazu bringen.


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