07. 11. 2025. 12:51
Veränderung: Aus 'Trotz Auschreibungen keine Bewerberinnen" wurde 'Trotz Ausschreibungen keine Neubesetzung'.
Neuer Petitionstext:
Seit 1,5 Jahren hat Glückstadt, eine Kleinstadt in Schleswig-Holstein mit über 11.000 EinwohnerInnen, keine Gleichstellungsbeauftragte. Eine Stelle, die gesetzlich vorgeschrieben ist, ist unbesetzt und kein Wandel in Sicht. Weder die Stadtvertretung, noch die Verwaltung (der die Ausschreibung obliegt) zeigen angemessenes Engagement, diesem Missstand abzuhelfen.
Wir fordern eine hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte für Glückstadt – professionell, fair bezahlt und mit einem ausreichenden Zeitkontingent, Sachmitteln und Unterstützung ausgestattet, um ihre Aufgabe wirksam zu erfüllen.
Gleichstellung ist keine Grauzone. Gleichstellungsarbeit kein Nice-to-have. Gleichstellungsarbeit ist Pflicht.
Nachdem die vorherige hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte im April 2024 gekündigt hat, ist die Stelle willentlich zunächst nicht wieder besetzt worden. Im weiteren Verlauf wurde sie von der Kommunalpolitik in eine ehrenamtliche Stelle umgewandelt und konnte auch nach mehrmaliger Ausschreibung nicht neu besetzt werden.
Die aktuelle Regelung sieht vor, dass die Gleichstellungsbeauftragte ehrenamtlich tätig ist – für 12 Wochenstunden, mit einer Aufwandsentschädigung von 376 Euro im Monat. Ehrenamtlichkeit bedeutet neben einem Geringstverdienst auch, dass kein Urlaubsanspruch oder Lohnfortzahlung im Krankheitsfall besteht. Die zukünftige Gleichstellungsbeauftragte hat keinerlei soziale Absicherung. Gleichstellungsarbeit in der Größenordnung und Qualität, die in Glückstadt benötigt wird, ist ehrenamtlich nicht zu leisten.
Glückstadt braucht eine starke Stimme für Gleichstellung – keine symbolische.
🟢 Was fordern wir?
Wir fordern,
- dass die Ehrenamtlichkeit aufgehoben wird,
- dass die Stelle der Gleichstellungsbeauftragten wieder hauptamtlich und tarifgerecht bezahlt wird,
- dass die Stadt die strukturellen Voraussetzungen schafft, damit Gleichstellung in Glückstadt professionell und wirksam umgesetzt werden kann.
🟣 Faktische Folgen der bisherigen Ehrenamtlichkeit:
- Trotz Ausschreibungen keine
Bewerbungen.Neubesetzung. - Fehlende personelle Vertretung gleichstellungspolitischer Interessen in Verwaltung und Gremien.
- Verlust von Vertrauen und Sichtbarkeit in der Bevölkerung.
- Gefährdung der Umsetzung gesetzlicher Gleichstellungsziele.
Gleichstellungspolitik lebt von Präsenz, Verbindlichkeit und strategischer Arbeit – nicht von symbolischer Vertretung.
🟢 Was passiert, wenn nichts geschieht?
Wenn die Gleichstellungsarbeit in Glückstadt weiter ehrenamtlich bleibt, bedeutet das:
- eine strukturelle Schwächung der Gleichstellungspolitik
- fehlende Ansprechpartnerin für BürgerInnen, Ratsmitglieder und Verwaltung
- und das Risiko, dass Gleichstellung nur noch auf dem Papier existiert.
Das ist nicht zeitgemäß.
Und es ist nicht das Bild, das Glückstadt nach außen tragen sollte.
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 49 (33 in Glückstadt)