Regiune: Germania
Familie

KiTa-Streik beenden - respektvoll weiterverhandeln!

Petiționarul nu este public
Petiția se adresează
ver.di - via Heinrich Birner, Geschäftsführer ver.di München & Region
2.360 2.262 in Germania

Destinatarul petiției nu a răspuns.

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  1. A început 2015
  2. Colectia terminata
  3. Trimis
  4. Dialog
  5. A eșuat

29.05.2015, 12:07

Liebe Unterstützer dieser Petition,

in den letzten Tagen gabe es insbesondere diese zwei Fragen zu dieser Petition, die ich hier beantworten möchte:

1. Will diese Petition das Streikrecht angreifen?

Nein. Das Streikrecht ist ein hart erkämpftes Gut, welches auf keinen Fall verändert werden sollte.
Diese Petition appelliert hingegen daran, kreative Alternativen zum Streiken zu suchen. Wir dürfen nicht vergessen, dass Streiks in einer Zeit aufkamen, in der es weit weniger Kommunikationskanäle und Infrastruktur gab. Damals konnten die Streikenden ihre bestreikten Betriebe tatsächlich hart treffen und ein großes Chaos anrichten. Heutzutage können die vom Streik Betroffenen wesentlich schneller reagieren und Ersatz mobilisieren (wie man bei der Bahn gesehen hat) - oder den Streik einfach aussitzen, weil sie von ihm profitieren (wie wir aktuell sehen).

Wichtiger finde ich aber noch, dass sich unsere gesamte Arbeitswelt verändert hat, und mit ihr auch die Beziehung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Früher kämpften die "armen" Arbeiter gegen die "machtvollen" Arbeitgeber - und konnten der "Geldmacht" ihrer Chefs im Streik den Entzug ihrer Arbeitskraft entgegensetzen.

Das ist heutzutage einfach nicht mehr so. Durch die Digitalisierung und Vernetzung unserer Welt kann jeder produzieren, hat gleichwertigen Zugriff auf Informationen, kann jeden erreichen und auf einen Schlag große Massen mobilisieren. Arbeitnehmer sind in eine größere Autonomie und Selbstverantwortung gewachsen, was die Beziehung zu Arbeitgebern auf Augenhöhe gebracht hat. Zumindest wenn man selbstbewusst dafür einstehen will.

Ich wünsche mir, dass mein Sohn lernt, wie man auch schwerwiegende Konflikte und Uneinigkeiten ohne Blockadehaltung löst. Ohne "Aufrüstung". Mit Respekt und Anerkennung, auch wenn sich der Verhandlungspartner nicht so verhält, wie man es gerne hätte.

Abgesehen davon haben wir in diesem konkreten Streikfall eine Konstellation, die in einer überproportionaler Weise eine Gruppe trifft, die 1) vor Streikbeginn nicht ausreichend einbezogen und über Mitwirkungsmöglichkeiten informiert wurde; 2) keinen besonders großen monetären Druck ausüben kann und 3) in sich auch sehr unterschiedlich hart getroffen wird: Die ganz kleinen Kinder sowie Alleinerziehende sind z.B. besonders betroffen.

Also: Das Streikrecht soll bleiben - und ich kann mir gut vorstellen, dass es Situationen gibt, in dem ein Streik Sinn macht, ob er nun ganz konkreten oder zumindest symbolischen Druck macht - trotzdem sehe ich die Gewerkschaften in der Verantwortung, befähigte und selbstbewusste Alternativen für die Zukunft zu entwickeln.

2. Warum nur Landkreis München? Kann ich auch unterstützen, wenn ich woanders wohne?

Klar können Sie unterstützen - wir wären sehr dankbar! Auch jetzt schon kommen die meisten Unterzeichner von außerhalb.
Die Beschränkung auf München hat rein "historische" Gründe: Ursprünglich war diese Petition tatsächlich ein offener Brief an Herrn Birner, den ich ihm per Email habe zukommen lassen. Als ich angeregt wurde, diesen Brief zu einer Petition umzuformen, schien es im erstem Moment logisch, diese auf die Region des Adressaten zu beschränken (Herr Birner ist Geschäftsführer von ver.di München und Region) - und als mir die Reichweite dieser Petition klar wurde, konnte ich sie nicht mehr verändern. In jeden Falle werde ich dafür sorgen, dass diese Unterschriftenliste nach Abschluss der Petition über Herrn Birner auch an ver.di deutschlandweit übergeben wird.

Danke nochmals fürs Unterstützen, Kommentieren, Debattieren - auch wenn ich nicht immer antworten kann: ich lese alles und weiß Ihren Einsatz sehr zu schätzen!
Patricia Pyrka


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