11/17/2021, 13:14
Teil 2:
Schon jetzt zeigt die Starkregenkarte von Heidenheim, dass das Stadtgelände unterhalb des Schlossberges dem höchsten Risiko für Starkregenfälle ausgesetzt ist. Entlang des Katzentals sind im Wald bei Regenfällen bereits tagelang Sickerbäche zu beobachten. Was weitere Waldabholzungen am Schlossberg dementsprechend bewirken könnten, dafür muss man nur eins und eins zusammenzählen. Diese Fakten interessierten die Vertreter*innen des Gemeinderats jedoch reichlich wenig. All die Flutkatastrophen, die in den letzten Jahren in Deutschland Realität waren, werden für Heidenheim weitgehend negiert. Die SPD wies darauf hin, dass es ja diesmal „nur“ 1,5 Hektar Waldfläche seien und man üblicherweise Gelände arrondiere. Von Seiten der CDU/FDP wurden diese sprechenden Fakten sogar als „Horrorszenarien“ abgetan, die man doch wohl mit den geplanten Sickergruben in den Griff bekommen könne. Wir widersprechen dem und schließen uns damit der Meinung der Forstgemeinschaft Deutscher Wald und des NABU an, die sich ganz klar gegen jede weitere Waldabholzung am Schlossberg aussprechen und die damit verbundenen Gefahren deutlich aufzeigen. Im Klimabündnis haben sich alle Parteien, auch die aus Heidenheim, dazu bekannt, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Auf diesem Waldabschnitt befinden sich wunderschöne, gesunde über 50 Jahre alte Buchen, die einen hohen ökologischen Wert haben. Rund 250 neue Bäume müsste man für jeden einzelnen von ihnen pflanzen. Normalerweise ist es mittlerweile gang und gäbe, Bäume, bevor man sie fällt, alle einzeln in ihrer Wertigkeit zu erfassen. Alte Bäume sind auch vielerorts besonders geschützt. Das muss der Gemeinderat jedoch irgendwann einmal beschließen und dafür besteht in Heidenheim trotz aller Nachhaltigkeit, der man sich vordergründig verschreibt, bisher kein Bedarf. Aber nicht nur die Starkregengefahr und das Schützen von Waldflächen interessiert die Gemeinderät*innen der Fraktionen wenig. Mit den bereits gesammelten Unterschriften sagen rund 10 Prozent aller Wähler*innen aus Heidenheim bereits: Keine weiteren Waldabholzungen, weder für Betonfläche noch für Wohnfläche, und für diese potentiellen Wähler*innen sollte man sich doch eigentlich sehr wohl interessieren. Bei der CDU/FDP war bis zum Ende keinerlei Kompromissbereitschaft zu erkennen. Die Fraktionsvorsitzende der SPD stellte ihrerseits nach kontroversen Diskussionen zumindest in Aussicht, uns in unseren Forderungen entgegenzukommen und drei Häuser die mitten im bestehenden Wald platziert sind nicht zu bauen. Auch die Freien Wähler, mit denen wir über E-Mail kommunizierten, sagten uns zu, weitgehend hinter unseren Forderungen zu stehen. Davon war bei der Gemeinderatssitzung am 14.10. nicht mehr viel zu merken. Die Forderung der Grünen, die Bebauung auf die Bestandsflächen zu begrenzen, wurde von allen anderen Parteien abgelehnt. Nur eine Gemeinderätin der SPD sprach sich ebenfalls dafür aus. Damit werden wir uns nicht zufrieden geben und fordern die Entscheidungsträger*innen hiermit öffentlich dazu auf unsere Forderungen nicht einfach zu übergehen und einen Konsens mit uns zu erarbeiten, so dass zumindest Teile des Waldes erhalten bleiben können. Sind Sie auch dieser Meinung? Dann zögern Sie bitte nicht und werden Sie jetzt aktiv, denn nur gemeinsam haben wir vielleicht noch die Möglichkeit Gehör zu finden!