Kultur

Ruhrfestspiele Recklinghausen sollen "Immaterielles Kulturerbe" werden.

Petition richtet sich an
Bürgermeister Christoph Tesche, Rathaus, Recklinghausen
1.389 Unterstützende

Der Petition wurde teilweise entsprochen

1.389 Unterstützende

Der Petition wurde teilweise entsprochen

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 20.09.2021
  4. Dialog
  5. Teilerfolg

19.09.2021, 15:18

Die Entscheidung über eine Antragstellung für das „Immaterielle Kulturerbe Ruhrfestspiele“ rückt näher. In ein paar Tagen werden Gremien der Ruhrfestspiele darüber beraten ob ein Antrag gestellt werden soll.
Unsere Initiative hat fast 1400 Unterschriften gesammelt. Diese werden wir am 20.09.21 um 10.30 Uhr im Recklinghäuser Rathaus an Bürgermeister Christoph Tesche und Ruhrfestspielintendant Olaf Kröck überreichen. Diese Aktion war in diesen Corona-Zeiten nicht ganz einfach. So haben wir schließlich nicht nur online Unterschriften gesammelt sondern auch ganz persönlich an Info-Ständen, am Rande der dann doch noch laufenden Ruhrfestspielaufführungen.
Und an diesen Informationsständen wurden nicht nur in den Sammelbögen unterschrieben. Es konnten auch interessante und wichtige Gespräche zu den Ruhrfestspielen und zur Auszeichnung als "Immaterielles Kulturerbe" geführt werden. Bis auf ganz wenige Ausnahmen haben alle Ansprechpartner unser Anliegen, weitgehend begeistert, unterstützt. Von vielen Unterzeichnern wurde auch unterstützende Kommentare ( insgesamt ca.100) abgegeben. Hier einige Auszüge:
Die Ruhrfestspiele sollen „Immaterielles Kulturerbe“ werden, weil sie
• ein Zeichen setzen dafür, was Hilfsbereitschaft, Unterstützung und Dankbarkeit bewirken können. Lasst uns dies in die Welt tragen.
• sich weit über den Charakter eines Aufführungsortes von Theateraufführungen hinaus zu einem jährlich begehrten und vielfach besuchten Ort kultureller Aktivitäten und Begegnungen mit Künstlern aus der ganzen Welt entwickelt haben.
• Gemäß ihrem Gründungsmotto „Kohle gegen Kunst“ eine Erbin der kulturellen Anstrengungen der deutschen Arbeiterbewegung sind.
• seit 75 Jahren ein einzigartiges Symbol für gelebter gesellschaftliche Solidarität sind.
• Davon zeugen davon, was Menschen erreichen können, die sich in schweren Zeiten solidarisieren….Die ersten Ruhrfestspiele entstanden aus gegenseitiger Dankbarkeit und Wertschätzung. Nicht Hass, Hetze und Feindlichkeit prägte unsere Geschichte, sondern auch Solidarität, Freundlichkeit, Menschlichkeit. Und das muss der Nachwelt dauerhaft erhalten bleiben.
• die Geschichte und Kultur des Ruhrgebiets und der Arbeiterbewegung in historisch einmaliger Weise verbinden. "Kunst für Kohle" ermöglichte nicht nur den Kulturschaffenden einen Neubeginn nach der Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, sondern eröffnete in bester Tradition der Arbeiterbewegung breiten Schichten den Zugang zur Kultur.
• ein Ort ist, der sich geformt und entwickelt hat durch einen starken Solidaritätsgedanken. … Es ist ein Magnet geworden für Menschen, denen die Grundidee wichtig ist. Soweit ich das beurteilen kann, ist es in der Entstehung und in der Strahlkraft einmalig

Es gab natürlich auch sorgende Fragen über die wir diskutiert haben. So: Ist das mit zusätzlichen finanziellen Lasten verbunden? Engt die Anerkennung, wie beim Denkmalschutz, die Zukunftsgestaltung der Festspiele ein? Kommen wir in Konkurrenz mit der „Deutschen Theaterlandschaft“, die wohl selbst Interesse an einer Antragstellung hat?
Was die Finanzen angeht, so begrenzt sich der Zusatzaufwand auf das einmalige technische und inhaltliche Antragsverfahren. Ansonsten hoffen die Anhänger der Ruhrfestspiele darauf, dass sich die bisherigen Finanzträger auch weiterhin auskömmlich engagieren. Allerdings: Eine Auszeichnung „Immaterielles Kulturerbe“ wäre sicherlich für die Einwerbung von Sponsorengeldern hilfreich. Gerade die Auszeichnung macht es auch notwendig, dass sich der Mythos „ Solidarität – Kunst für Kohle“ neuen gesellschaftlichen Herausforderungen stellt. Hier soll nicht, im Sinne von Denkmalschutz, konserviert werden. Vielmehr werden künstlerische Antworten herausgefordert. Schließlich kann ein Antrag auf eine „Immaterielles Kulturerbe Ruhrfestspiele“ keine Konkurrenz für die „Deutsche Theaterlandschaft“ sein. Der Ursprung und die Entwicklung der Ruhrfestspiele sind weit mehr als das bedeutende Theater. Sie sind durch ihren solidarischen Ursprung und die damit verbundene Entwicklung ein Solitär in der deutschen Kulturlandschaft.
Gerne haben wir über alle diese Fragen diskutiert. Gerade in den Corona-Zeiten stellte uns der grundlegende Solidaritätsgedanke vor neue Herausforderungen. Aber wir fanden vielfältige Unterstützung - nicht nur an den Informationsständen. Auch die Botschafter und Botschafterinnen unserer Initiative standen uns zur Seite: Josef Hülsdünker, langjähriger DGB-Vorsitzender der Region, Anne Althoff-von Roëll als langjährige Pressesprecherin der Ruhrfestspiele und Wichart von Roëll, als allseits bekannter Schauspieler, Prof. Dr. Ferdinand Ullrich, langjähriger Gestalter der RFS-Ausstellungen, Hape Kerkling, Recklinghäuser Junge, Autor, Komiker, Schauspieler u.u.u-, Ralf Möller, Recklinghäuser Junge und Schauspieler, Uschi Klaas und Heinrich Brockmeier, den Ruhrfestspielen verbundenes Recklinghäuser Künstlerpaar.
Wir werden über den Fortgang berichten.
Glückauf H.J.Welt


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