24.03.2025, 06:55
Bürgermeister Andreas Hügerich:
„Uns als Stadt Lichtenfels ist die historische Bedeutung dieses einzigartigen Baudenkmals selbstverständlich bewusst. Der Erhalt solcher Kulturgüter liegt uns sehr am Herzen, und wir schätzen die Initiative, die Sie und viele Bürgerinnen und Bürger mit Ihrer Petition ergriffen haben.
Aktuell führen wir Gespräche u.a. mit dem Landkreis, um eine mögliche Erschließung des Nassangers, insbesondere im Hinblick auf Wasser- und Abwasseranschlüsse, zu prüfen.
Eine direkte Verkehrsverbindung zwischen Trieb und dem Nassanger war stets ein erklärtes Ziel der Stadt Lichtenfels. Dieses Anliegen haben wir in allen bisherigen Verfahren und Gesprächen vehement vertreten. Leider wurde diese Lösung vom Vorhabensträger (Anm: das für den Bau der B173neu zuständige Staatliche Bauamt ist nicht für die Erschließung zuständig!) letztlich nicht berücksichtigt
Sobald wir konkrete Informationen und Fortschritte vermelden können, werden wir dies selbstverständlich transparent öffentlich kommunizieren. Wir bitten Sie daher um Verständnis, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt noch keine abschließenden Aussagen treffen können.“
Emmi Zeulner (CSU-Stadträtin und Bundestagsabgeordnete):
„Das große Ziel ist es, dass der Nassanger als nationales Kulturdenkmal durch die Öffentlichkeit wieder genutzt werden kann. Eine Idee ist dabei, den Nassanger als „Schatzregal“ auszubauen, in dem oberfränkische und regionale archäologische Funde ausgestellt und der heimischen Bevölkerung sowie Touristen präsentiert werden können. Dafür werden umfassende Voruntersuchungen nötig sein, um festzustellen, welche konkreten Nutzungen umsetzbar sind. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, diesen historischen Schatz unserer Heimat aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken.“
Dr. Christopher Bogdahn (Fraktionsvorsitzender FW):
„Auch die Fraktion der FW sieht grundsätzlich die historische Bedeutung des Nassangers und befürwortet den Erhalt dieses Gebäudes. Leider hat der Nassanger über die letzten Jahrzehnte durch seine Eigentümer nicht die Aufmerksamkeit und „Fürsorge“ bekommen, die er verdient.
Letztlich kann aber eine Kommune wie Lichtenfels, gerade auch in der angespannten Haushaltslage der letzten Zeit (und voraussichtlich auch der kommenden Jahre) so eine Herkulesaufgabe nicht stemmen. Weder finanziell noch personell (Bauamt etc.) wäre die Stadt unserer Meinung nach dieser Aufgabe gewachsen. Fraglich bleibt auch die zukünftige Nutzung des Gebäudes. Hier sehen wir bislang noch keine realistischen Visionen. Der Erhalt solcher historischen Kulturgüter liegt unseres Ermessens im Aufgabenbereich der Staatsregierung bzw. höher geordneter Ebenen als der Stadt Lichtenfels und/oder seinem Stadtrat. Sollten sich hier Initiativen und realistische Nachnutzung-Ideen auftun, würde unsere Fraktion diese aber sicherlich unterstützen und auch im Stadtrat hierzu bei Weichenstellungen mithelfen.“
Dr. Susann Freiburg (Fraktionsvorsitzende der Grünen):
„Vielen Dank für Ihre Bemühungen rund um diesen wunderschönen historischen Rundbau! Damit haben Sie und die Interessengemeinschaft bei unseren Bürgerinnen und Bürgern einen Nerv getroffen! Aus Sicht der Stadtratsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen sollte die Erschließung des Nassangers aus Kostengründen möglichst bald erfolgen bzw. technisch vorbereitet werden. Schließlich ist die Erschließung eine Grundvoraussetzung für eine künftige Nutzung.
Das Gebäude ist als Wirtschaftshof des Langheimer Zisterzienserklosters vor gut 300 Jahren gebaut worden. Die Klosterlandschaft Langheim ist als Bestandteil der "Cisterian landscapes" 2024 mit dem Europäischen Kulturerbesiegel ausgezeichnet worden. Das ist ein toller Erfolg! Er wird dem Denkmalschutz und dem Tourismus bei uns zugutekommen. Daher sollte der Nassanger öffentlich zugänglich gemacht werden. Private Eigentümer werden das nicht leisten können. Unsere Fraktion setzt sich dafür ein, dass die Stadt Lichtenfels dieses Vorhaben aktiv, beispielsweise über die Erschließung im Jahr 2025, unterstützt.“
Roland Lowig (Fraktionsvorsitzender der WLJ):
„Mit dem Thema hat sich bis jetzt kein städtisches Gremium befasst, deshalb können wir derzeit keine Aussage treffen. Wir bitten um Verständnis.“
Robert Gack (CSU):
„Ich möchte Ihnen meine Vorbehalte etwas ausführlicher erläutern. Aktuell haben sich die Ereignisse ja überschlagen, da CDU/CSU und SPD, was die Verteidigungsausgaben, betrifft die Schuldenbremse praktisch vollkommen aufheben und im Übrigen ein Sondervermögen (Schulden) für die Infrastruktur schaffen wollen. Die Grünen, die für die Verfassungsänderung benötigt werden, haben sich geäußert und denken, dass für die Umwelt auch etwas abfallen muss, sonst würden sie nicht zustimmen. Naja, vielleicht ist da ja in den 500 Milliarden schon etwas für die Umwelt drin. Man könnte jetzt sagen, was hat das mit Lichtenfels zu tun, aber ich denke schon. Die staatlichen Institutionen (Bund, Länder und Kommunen) werden durch diesen Finanzbedarf stark eingeschränkt. Da