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Petition is addressed to: Stadt und Landkreis Lichtenfels sowie das Land Bayern
Wir fordern den Schutz und den Erhalt des historischen Nassangers, eines einzigartigen Bauwerks aus dem Jahr 1693. Der Nassanger ist ein unschätzbares kulturelles und architektonisches Erbe, das nicht nur die Geschichte und Tradition unserer Region widerspiegelt, sondern auch zukünftigen Generationen als bedeutendes Zeugnis vergangener Baukunst und Lebensweise dienen sollte. Das Gebäude gehörte zum 1803 säkularisierten Kloster Langheim (heute: Stadt Lichtenfels) und wurde unter Abt Gallus Knauer vermutlich nach den Plänen von Leonhard Dientzenhofer erbaut. Der Nassanger ist seit 1805 im Privatbesitz und steht derzeit zum Verkauf. Der Nassanger ist in der Bayerischen Denkmalliste unter der Akten-Nr. D-4-78-139-223 aufgeführt.[1]
Deshalb fordern wir, dass entweder der Landkreis Lichtenfels oder der Freistaat Bayern das Anwesen schnellstmöglich erwirbt, die Schäden am Dach behebt und die Erschließung dieses einzigartigen Denkmals gesichert wird.
[1] Günter Dippold: Trieb. Ein langheimisches Klosterdorf und seine Entwicklung im 19. Jahrhundert. In: Heimatbeilage zum Oberfränkischen Schulanzeiger. Nr. 322, Bayreuth, März 2005, S. 8–12, 36–39.
[2] https://www.lichtenfels.de/rathaus-und-service/aktuelles/cisterscapes-eks-klosterlandschaft-langheim
Reason
Warum der Nassanger geschützt und erhalten werden muss:
- Historischer Wert: Der Nassanger gilt als exzeptionelles Bauwerk von europäischem Rang und ist in Planung und Ausgestaltung einzigartig. Die Qualität und Ausformung des Gutshofes sind mit keinem Gebäude aus dieser Zeit vergleichbar. Exemplarisch steht dieses Gebäude für eine Kombination aus rationalen Nutzenerwägungen und barocker Ästhetik.
- Kulturelle Identität: Als historisches Wahrzeichen prägt der Nassanger die kulturelle Identität unserer Region. Sein Erhalt ist von großer Bedeutung, um die Traditionen und Geschichte der Region zu bewahren. Der Nassanger ist ein bedeutender Teil des klösterlichen Landschaftsbaus des Hochbarock und der zisterziensischen Tradition am Obermain. Die Klosterlandschaft Langheim erhielt 2024 das Europäisches Kulturerbe-Siegel im Projekt „Cisterscapes connecting Europe“.[2]
- Bedrohung durch Vernachlässigung: Ohne den notwendigen Schutz und eine angemessene Pflege droht der Nassanger durch Verfall unwiederbringlich verloren zu gehen. Ein solcher Verlust wäre eine Tragödie für das kulturelle Erbe und das Stadtbild unserer Region. Sein Bestand ist akut bedroht: Die aktuelle Eigentümerin, eine Privatperson mit kaum vorhandenem finanziellem Leistungsvermögen, ist nicht in der Lage, das Gebäude zu unterhalten und zu pflegen. Das Dach ist undicht. Wasser dringt in das historische Gebäude. Es verfällt zusehends. Zudem wird der Nassanger durch den Ausbau der B173 von der Ortschaft Trieb abgeschnitten. Dies ist insoweit problematisch, als das Gebäude noch nicht erschlossen ist. Auch die Erschließung des Anwesens kann von der Eigentümerin nicht geleistet werden.
Zukunftsperspektive: Der Erhalt des Nassangers bietet die Möglichkeit, ein außergewöhnliches historisches Gebäude einer zukünftigen Nutzung zuzuführen. Eine Nutzung als Depot oder als Archiv wurden bereits angedacht. Der Nassanger steht aktuell zum Verkauf.
[2] https://www.lichtenfels.de/rathaus-und-service/aktuelles/cisterscapes-eks-klosterlandschaft-langheim
Petition details
Petition started:
12/27/2024
Collection ends:
06/26/2025
Region:
Lichtenfels
Topic:
Culture
News
-
Petition in Zeichnung - Neuigkeiten und Ostergrüße
on 18 Apr 2025Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer unserer Petition,
Gute Nachrichten gibt es kurz vor Ostern für alle, die sich für den Erhalt des Nassangers einsetzen. So soll der Ausschuss für Wissenschaft und Kunst des Bayerischen Landtags laut aktuellem Stand im Mai zur eingereichten Petition beraten und einen Beschluss fassen. Grund dafür: Um weitere Informationen und Sachstandsberichte anzufordern, wurde eine Fristverlängerung bis zum 23. April von verschiedenen Behörden beantragt. Derweil scheint sich im Hintergrund einiges zu tun: Maßgebliche Politiker und Behörden verschiedenster Ebenen setzen sich intensiv für den Erhalt des Nassangers ein, verschiedenste Sanierungs- und Nutzungsmöglichkeiten würden diskutiert. Besonders erfreulich: Entgegen ursprünglicher Ansätze, den Nassangers „lediglich“ als Depot oder Archiv zu nutzen, wird zunehmend in Betracht gezogen, das Gebäude künftig zumindest in Teilen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Erste Begehungen und auch kleinere Sicherungsmaßnahmen hätten bereits stattgefunden. Bald soll es hierzu genauere Informationen geben, die wir hier natürlich wieder mitteilen werden.
Mit diesen Neuigkeiten möchten wir Ihnen noch einmal für die Unterstützung danken und wünschen Ihnen schöne Kartage und ein frohes Osterfest!
Martin Messingschlager
Dr. Martin Messingschlager
Krößwehrstraße 9A
96215 Lichtenfels -
Rückmeldungen Teil II
on 24 Mar 2025Uwe Held (CSU):
„Der Nassanger ist historisch gesehen für mich mit zu nennen in der Reihenfolge mit Vierzehnheiligen und Kloster Banz. Seine Geschichte ist für mich sehr beeindruckend und ich fände es gut, wenn der Besitz nicht mehr in privater Hand wäre. Ihn der Bevölkerung zugänglich zu machen wäre ein großer Schritt. Dieser ist aber sehr schwierig, da er mit sehr hohen Kosten verbunden ist; auch zu klären sind die möglichen Fördermöglichkeiten und die Nutzung bzw. Nachnutzung, dies eruiert das Landratsamt Lichtenfels gerade. Auf diese Ergebnisse warte ich gespannt, da die Kassen des Landratsamtes und der Stadt Lichtenfels im Prinzip leer sind. Eine vernünftige Finanzierung des ganzen Projekts inkl. Förderung muss erarbeitet werden, wo das Landratsamt inkl. unseres Landrats darüber sind. Ich stehe dem Projekt positiv gegenüber und würde mich freuen, wenn eine Umsetzung erfolgt. Wenn das Konzept zur Umsetzung steht, ist natürlich für mich, die Erschließung des Nassangers sehr wichtig und würde in diesem Fall meine Unterstützung bekommen.“
Philipp Molendo (Fraktionsvorsitzender der JB):
„Wir sind mit der Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner und Landrat Christian Meissner regelmäßig im Austausch, ob und wie man den Nassanger vernünftig am besten tourismuswirksam nutzen könnte. Allerdings halten wir eine Nutzung als Archiv oder bayerisches archäologisches lokales Lager für verschenkte Liebesmühe. Wir sind der Meinung, dass auf lokaler Ebene zumindest für eine vernünftige Machbarkeitsstudie die notwendigen Fördermittel zu organisieren sind. Ob und wie dann für Umbau und Sanierung Mittel kommen, hängt - denken wir - viel von der weiteren Förderung ab, denn wir haben in Lichtenfels leider ein Budget- und Investitionsproblem. Es stehen viele Projekte an, von Grundschulsanierungen bis Neubauten, und wir brauchen dringend Kinderbetreuungsplätze. Bibliothek und FADZ kommen auch noch. Eine solche Sanierung muss gut durchdacht sein, damit es nicht zum Budgetsumpf wird, auch wenn wir seit Jahren den Nassanger gerne wieder öffentlicher Nutzung zugänglich machen wollen. Es darf aber kein Projekt werden, dass jedes Jahr vieler Zuschüsse bedarf. Das wird nicht mehrheitsfähig sein, da haben wir schon viele dieser Art zu unterhalten. Beim Thema der Erschließen sind wir mit dem Landrat in Abstimmung, wir wollen unbedingt, dass bereits Leerrohre unter der neuen Strasse gelegt werden, um es später so einfach wie möglich zu machen. Das spart dann auch Geld.“
Weitere eingehende Antworten werden wir selbstverständlich auch hier veröffentlichen! Bislang hat noch niemand von der SPD-Stadtratsfraktion geantwortet. Von Seiten der CSU-Stadtratsfraktion liegen bislang drei Einzelmeinungen vor. Auch von der AfD liegt noch keine Stellungnahme vor. -
Rückmeldungen Teil I
on 24 Mar 2025Bürgermeister Andreas Hügerich:
„Uns als Stadt Lichtenfels ist die historische Bedeutung dieses einzigartigen Baudenkmals selbstverständlich bewusst. Der Erhalt solcher Kulturgüter liegt uns sehr am Herzen, und wir schätzen die Initiative, die Sie und viele Bürgerinnen und Bürger mit Ihrer Petition ergriffen haben.
Aktuell führen wir Gespräche u.a. mit dem Landkreis, um eine mögliche Erschließung des Nassangers, insbesondere im Hinblick auf Wasser- und Abwasseranschlüsse, zu prüfen.
Eine direkte Verkehrsverbindung zwischen Trieb und dem Nassanger war stets ein erklärtes Ziel der Stadt Lichtenfels. Dieses Anliegen haben wir in allen bisherigen Verfahren und Gesprächen vehement vertreten. Leider wurde diese Lösung vom Vorhabensträger (Anm: das für den Bau der B173neu zuständige Staatliche Bauamt ist nicht für die Erschließung zuständig!) letztlich nicht berücksichtigt
Sobald wir konkrete Informationen und Fortschritte vermelden können, werden wir dies selbstverständlich transparent öffentlich kommunizieren. Wir bitten Sie daher um Verständnis, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt noch keine abschließenden Aussagen treffen können.“
Emmi Zeulner (CSU-Stadträtin und Bundestagsabgeordnete):
„Das große Ziel ist es, dass der Nassanger als nationales Kulturdenkmal durch die Öffentlichkeit wieder genutzt werden kann. Eine Idee ist dabei, den Nassanger als „Schatzregal“ auszubauen, in dem oberfränkische und regionale archäologische Funde ausgestellt und der heimischen Bevölkerung sowie Touristen präsentiert werden können. Dafür werden umfassende Voruntersuchungen nötig sein, um festzustellen, welche konkreten Nutzungen umsetzbar sind. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, diesen historischen Schatz unserer Heimat aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken.“
Dr. Christopher Bogdahn (Fraktionsvorsitzender FW):
„Auch die Fraktion der FW sieht grundsätzlich die historische Bedeutung des Nassangers und befürwortet den Erhalt dieses Gebäudes. Leider hat der Nassanger über die letzten Jahrzehnte durch seine Eigentümer nicht die Aufmerksamkeit und „Fürsorge“ bekommen, die er verdient.
Letztlich kann aber eine Kommune wie Lichtenfels, gerade auch in der angespannten Haushaltslage der letzten Zeit (und voraussichtlich auch der kommenden Jahre) so eine Herkulesaufgabe nicht stemmen. Weder finanziell noch personell (Bauamt etc.) wäre die Stadt unserer Meinung nach dieser Aufgabe gewachsen. Fraglich bleibt auch die zukünftige Nutzung des Gebäudes. Hier sehen wir bislang noch keine realistischen Visionen. Der Erhalt solcher historischen Kulturgüter liegt unseres Ermessens im Aufgabenbereich der Staatsregierung bzw. höher geordneter Ebenen als der Stadt Lichtenfels und/oder seinem Stadtrat. Sollten sich hier Initiativen und realistische Nachnutzung-Ideen auftun, würde unsere Fraktion diese aber sicherlich unterstützen und auch im Stadtrat hierzu bei Weichenstellungen mithelfen.“
Dr. Susann Freiburg (Fraktionsvorsitzende der Grünen):
„Vielen Dank für Ihre Bemühungen rund um diesen wunderschönen historischen Rundbau! Damit haben Sie und die Interessengemeinschaft bei unseren Bürgerinnen und Bürgern einen Nerv getroffen! Aus Sicht der Stadtratsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen sollte die Erschließung des Nassangers aus Kostengründen möglichst bald erfolgen bzw. technisch vorbereitet werden. Schließlich ist die Erschließung eine Grundvoraussetzung für eine künftige Nutzung.
Das Gebäude ist als Wirtschaftshof des Langheimer Zisterzienserklosters vor gut 300 Jahren gebaut worden. Die Klosterlandschaft Langheim ist als Bestandteil der "Cisterian landscapes" 2024 mit dem Europäischen Kulturerbesiegel ausgezeichnet worden. Das ist ein toller Erfolg! Er wird dem Denkmalschutz und dem Tourismus bei uns zugutekommen. Daher sollte der Nassanger öffentlich zugänglich gemacht werden. Private Eigentümer werden das nicht leisten können. Unsere Fraktion setzt sich dafür ein, dass die Stadt Lichtenfels dieses Vorhaben aktiv, beispielsweise über die Erschließung im Jahr 2025, unterstützt.“
Roland Lowig (Fraktionsvorsitzender der WLJ):
„Mit dem Thema hat sich bis jetzt kein städtisches Gremium befasst, deshalb können wir derzeit keine Aussage treffen. Wir bitten um Verständnis.“
Robert Gack (CSU):
„Ich möchte Ihnen meine Vorbehalte etwas ausführlicher erläutern. Aktuell haben sich die Ereignisse ja überschlagen, da CDU/CSU und SPD, was die Verteidigungsausgaben, betrifft die Schuldenbremse praktisch vollkommen aufheben und im Übrigen ein Sondervermögen (Schulden) für die Infrastruktur schaffen wollen. Die Grünen, die für die Verfassungsänderung benötigt werden, haben sich geäußert und denken, dass für die Umwelt auch etwas abfallen muss, sonst würden sie nicht zustimmen. Naja, vielleicht ist da ja in den 500 Milliarden schon etwas für die Umwelt drin. Man könnte jetzt sagen, was hat das mit Lichtenfels zu tun, aber ich denke schon. Die staatlichen Institutionen (Bund, Länder und Kommunen) werden durch diesen Finanzbedarf stark eingeschränkt. Da