Schutz und den Erhalt des historischen Nassangers bei Trieb/Lichtenfels

Petition richtet sich an
Stadt und Landkreis Lichtenfels sowie das Land Bayern

1.255 Unterschriften

Sammlung beendet

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  1. Gestartet Dezember 2024
  2. Sammlung beendet
  3. Einreichung vorbereiten
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Petition richtet sich an: Stadt und Landkreis Lichtenfels sowie das Land Bayern

Wir fordern den Schutz und den Erhalt des historischen Nassangers, eines einzigartigen Bauwerks aus dem Jahr 1693. Der Nassanger ist ein unschätzbares kulturelles und architektonisches Erbe, das nicht nur die Geschichte und Tradition unserer Region widerspiegelt, sondern auch zukünftigen Generationen als bedeutendes Zeugnis vergangener Baukunst und Lebensweise dienen sollte. Das Gebäude gehörte zum 1803 säkularisierten Kloster Langheim (heute: Stadt Lichtenfels) und wurde unter Abt Gallus Knauer vermutlich nach den Plänen von Leonhard Dientzenhofer erbaut. Der Nassanger ist seit 1805 im Privatbesitz und steht derzeit zum Verkauf. Der Nassanger ist in der Bayerischen Denkmalliste unter der Akten-Nr. D-4-78-139-223 aufgeführt.[1]

Deshalb fordern wir, dass entweder der Landkreis Lichtenfels oder der Freistaat Bayern das Anwesen schnellstmöglich erwirbt, die Schäden am Dach behebt und die Erschließung dieses einzigartigen Denkmals gesichert wird.

[1] Günter Dippold: Trieb. Ein langheimisches Klosterdorf und seine Entwicklung im 19. Jahrhundert. In: Heimatbeilage zum Oberfränkischen Schulanzeiger. Nr. 322, Bayreuth, März 2005, S. 8–12, 36–39.
[2] https://www.lichtenfels.de/rathaus-und-service/aktuelles/cisterscapes-eks-klosterlandschaft-langheim

Begründung

Warum der Nassanger geschützt und erhalten werden muss:

  • Historischer Wert: Der Nassanger gilt als exzeptionelles Bauwerk von europäischem Rang und ist in Planung und Ausgestaltung einzigartig. Die Qualität und Ausformung des Gutshofes sind mit keinem Gebäude aus dieser Zeit vergleichbar. Exemplarisch steht dieses Gebäude für eine Kombination aus rationalen Nutzenerwägungen und barocker Ästhetik.
  • Kulturelle Identität: Als historisches Wahrzeichen prägt der Nassanger die kulturelle Identität unserer Region. Sein Erhalt ist von großer Bedeutung, um die Traditionen und Geschichte der Region zu bewahren. Der Nassanger ist ein bedeutender Teil des klösterlichen Landschaftsbaus des Hochbarock und der zisterziensischen Tradition am Obermain. Die Klosterlandschaft Langheim erhielt 2024 das Europäisches Kulturerbe-Siegel im Projekt „Cisterscapes connecting Europe“.[2]
  • Bedrohung durch Vernachlässigung: Ohne den notwendigen Schutz und eine angemessene Pflege droht der Nassanger durch Verfall unwiederbringlich verloren zu gehen. Ein solcher Verlust wäre eine Tragödie für das kulturelle Erbe und das Stadtbild unserer Region. Sein Bestand ist akut bedroht: Die aktuelle Eigentümerin, eine Privatperson mit kaum vorhandenem finanziellem Leistungsvermögen, ist nicht in der Lage, das Gebäude zu unterhalten und zu pflegen. Das Dach ist undicht. Wasser dringt in das historische Gebäude. Es verfällt zusehends. Zudem wird der Nassanger durch den Ausbau der B173 von der Ortschaft Trieb abgeschnitten. Dies ist insoweit problematisch, als das Gebäude noch nicht erschlossen ist. Auch die Erschließung des Anwesens kann von der Eigentümerin nicht geleistet werden.

Zukunftsperspektive: Der Erhalt des Nassangers bietet die Möglichkeit, ein außergewöhnliches historisches Gebäude einer zukünftigen Nutzung zuzuführen. Eine Nutzung als Depot oder als Archiv wurden bereits angedacht. Der Nassanger steht aktuell zum Verkauf.

[2] https://www.lichtenfels.de/rathaus-und-service/aktuelles/cisterscapes-eks-klosterlandschaft-langheim

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Dr. Martin Messingschlager, Lichtenfels
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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 27.12.2024
Sammlung endet: 26.06.2025
Region: Lichtenfels
Kategorie: Kultur

Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer unserer Petition,

    mit einem neuen Update melden wir uns. Viele anfängliche Befürchtungen haben sich nicht bestätigt bzw. die Sachverhalte zeigen sich nun von einer etwas anderen Seite.

    Wir sind mittlerweile ins Gespräch mit den neuen Eigentümern des Nassangers getreten und wurden auch zu einer Besichtigung des Geländes und der Innenräume des Nassangers eingeladen. Dieser Einladung sind wir gerne gefolgt und hatten einen sehr guten Austausch.
    Wie bereits in der Lokalpresse zu lesen war, distanzieren sich die neuen Eigentümer glaubhaft von den Vorwürfen. Die Gruppe, die den Nassanger bespielen möchte, ist eine friedfertige Gruppe, die die Grundordnung der Menschen untereinander und der Natur im Miteinander respektiert, achtet und fördert. Sie wollen im Gebäude und in dem umliegenden Land das Friedenszentrum-Europa eröffnen.
    Während des Gesprächs haben wir auch etwas über die weiteren Pläne zur Sanierung des Nassangers gehört. Und auch zur Nutzung gibt es bereits Ideen. Erfreulich ist beispielsweise, dass ein gastronomisches Angebot entstehen könnte, das der Öffentlichkeit zugänglich sein wird. Es gibt noch viele Ideen, aber auch noch offene Fragen, was alles verwirklicht werden kann. Die neuen Eigentümer versichern dabei, dass ihnen Dialog mit den Menschen vor Ort wichtig ist und sich auch hieraus neue Ideen und Möglichkeiten für die zukünftige Gestaltung und Nutzung des Nassangers ergeben könnten.
    Die Führung, die wir in den Innenräumen des Nassangers erhalten haben, hat dabei noch einmal deutlich gemacht, wie problematisch die Nutzung der letzten Jahrzehnte war und welche Eingriffe in die Bausubstanz erfolgt sind. Eingriffe und Einbauten, die leider sehr stark den Charakter des Nassangers negativ verändert haben. Zu diesen Veränderungen kommt noch die Nutzung als Abstellraum für Gegenstände aller Art, und zwar in einem Maß, das eine ungeheure Anstrengung benötigt, um überhaupt mit der eigentlichen Sanierung anfangen zu können. Hier bleibt den neuen Besitzern viel Kraft und Ausdauer zu wünschen. Wir hatten aber auch den Eindruck, dass es für diese Herausforderung kreative Ideen gibt und es nicht an Tatendrang mangelt.
    Wir bleiben im weiteren Austausch mit den neuen Eigentümern, sind gespannt, über die weiteren Entwicklungen und wünschen eine glückliche Hand mit dem Neuerwerb.

    Einladung zum Austausch

    Alle Interessierten – besonders aus der Region – sind herzlich eingeladen, mit den Käufern ins Gespräch zu kommen. Es ist Ihnen ein Anliegen, die Türen zu öffnen, Fragen zu beantworten und Vorurteile durch direkte Begegnung zu überwinden.
    Kontakt: friedenszentrum-europa@posteo.de

    Mit herzlichen Grüßen im Namen der Petenten

    Dr. Martin Messingschlager
  • Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer unserer Petition,

    Gute Nachrichten gibt es kurz vor Ostern für alle, die sich für den Erhalt des Nassangers einsetzen. So soll der Ausschuss für Wissenschaft und Kunst des Bayerischen Landtags laut aktuellem Stand im Mai zur eingereichten Petition beraten und einen Beschluss fassen. Grund dafür: Um weitere Informationen und Sachstandsberichte anzufordern, wurde eine Fristverlängerung bis zum 23. April von verschiedenen Behörden beantragt. Derweil scheint sich im Hintergrund einiges zu tun: Maßgebliche Politiker und Behörden verschiedenster Ebenen setzen sich intensiv für den Erhalt des Nassangers ein, verschiedenste Sanierungs- und Nutzungsmöglichkeiten würden diskutiert. Besonders erfreulich: Entgegen ursprünglicher Ansätze, den Nassangers „lediglich“ als Depot oder Archiv zu nutzen, wird zunehmend in Betracht gezogen, das Gebäude künftig zumindest in Teilen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Erste Begehungen und auch kleinere Sicherungsmaßnahmen hätten bereits stattgefunden. Bald soll es hierzu genauere Informationen geben, die wir hier natürlich wieder mitteilen werden.

    Mit diesen Neuigkeiten möchten wir Ihnen noch einmal für die Unterstützung danken und wünschen Ihnen schöne Kartage und ein frohes Osterfest!

    Martin Messingschlager

    Dr. Martin Messingschlager

    Krößwehrstraße 9A
    96215 Lichtenfels
  • Uwe Held (CSU):
    „Der Nassanger ist historisch gesehen für mich mit zu nennen in der Reihenfolge mit Vierzehnheiligen und Kloster Banz. Seine Geschichte ist für mich sehr beeindruckend und ich fände es gut, wenn der Besitz nicht mehr in privater Hand wäre. Ihn der Bevölkerung zugänglich zu machen wäre ein großer Schritt. Dieser ist aber sehr schwierig, da er mit sehr hohen Kosten verbunden ist; auch zu klären sind die möglichen Fördermöglichkeiten und die Nutzung bzw. Nachnutzung, dies eruiert das Landratsamt Lichtenfels gerade. Auf diese Ergebnisse warte ich gespannt, da die Kassen des Landratsamtes und der Stadt Lichtenfels im Prinzip leer sind. Eine vernünftige Finanzierung des ganzen Projekts inkl. Förderung muss erarbeitet werden, wo das Landratsamt inkl. unseres Landrats darüber sind. Ich stehe dem Projekt positiv gegenüber und würde mich freuen, wenn eine Umsetzung erfolgt. Wenn das Konzept zur Umsetzung steht, ist natürlich für mich, die Erschließung des Nassangers sehr wichtig und würde in diesem Fall meine Unterstützung bekommen.“

    Philipp Molendo (Fraktionsvorsitzender der JB):
    „Wir sind mit der Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner und Landrat Christian Meissner regelmäßig im Austausch, ob und wie man den Nassanger vernünftig am besten tourismuswirksam nutzen könnte. Allerdings halten wir eine Nutzung als Archiv oder bayerisches archäologisches lokales Lager für verschenkte Liebesmühe. Wir sind der Meinung, dass auf lokaler Ebene zumindest für eine vernünftige Machbarkeitsstudie die notwendigen Fördermittel zu organisieren sind. Ob und wie dann für Umbau und Sanierung Mittel kommen, hängt - denken wir - viel von der weiteren Förderung ab, denn wir haben in Lichtenfels leider ein Budget- und Investitionsproblem. Es stehen viele Projekte an, von Grundschulsanierungen bis Neubauten, und wir brauchen dringend Kinderbetreuungsplätze. Bibliothek und FADZ kommen auch noch. Eine solche Sanierung muss gut durchdacht sein, damit es nicht zum Budgetsumpf wird, auch wenn wir seit Jahren den Nassanger gerne wieder öffentlicher Nutzung zugänglich machen wollen. Es darf aber kein Projekt werden, dass jedes Jahr vieler Zuschüsse bedarf. Das wird nicht mehrheitsfähig sein, da haben wir schon viele dieser Art zu unterhalten. Beim Thema der Erschließen sind wir mit dem Landrat in Abstimmung, wir wollen unbedingt, dass bereits Leerrohre unter der neuen Strasse gelegt werden, um es später so einfach wie möglich zu machen. Das spart dann auch Geld.“

    Weitere eingehende Antworten werden wir selbstverständlich auch hier veröffentlichen! Bislang hat noch niemand von der SPD-Stadtratsfraktion geantwortet. Von Seiten der CSU-Stadtratsfraktion liegen bislang drei Einzelmeinungen vor. Auch von der AfD liegt noch keine Stellungnahme vor.

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