Werden Kinder aus der Kita Seepferdchen gefragt, ob Ihnen das Essen in der Kita schmeckt, wird man in fast allen eine positive Resonanz bekommen. „Lecker, gut, ich habe zweimal genommen“, sind nur einige Antworten. Aus eigener Erfahrung kann ich nun berichten, dass diese Antworten beim Vergleich mit dem Essen aus der Schule/Hort komplett anders ausfallen. Es wird von Eltern berichtet, dass sie ihren Kindern selbstgemachtes Essen mitgeben müssen, weil die Kinder sonst überhaupt nichts essen. Oft sind die bei Kindern beliebten Speisen, wie Nudeln, trotz vorheriger Bestellung nicht in ausreichender Menge verfügbar, sodass die Kinder etwas Anderes bekommen, als ursprünglich bestellt wurde.
Brandenburg ist das Bundesland mit der dritthöchsten Verbreitung von Übergewicht. Der gesetzliche Anspruch auf eine Versorgung in Kindertagesstätten (Kita) wird im Brandenburgischen Kita-Gesetz festgeschrieben und legt fest, dass eine gesunde Ernährung zu gewährleisten ist.
„Kindertagesstätten haben insbesondere die Aufgabe, die Entwicklung der Kinder durch ein ganzheitliches Bildungs-, Erziehungs-, Betreuungs- und Versorgungsangebot zu fördern, [… und …] eine gesunde Ernährung und Versorgung zu gewährleisten, …“ (Kita-Gesetz § 3 Absatz 2 Satz 1 und Satz 7)
Unsere Kinder haben noch das Glück, die Lebensmittel, die sie zu sich nehmen, erleben zu können. Kartoffeln werden selbst geerntet. Gemüse in den Beeten der Kita angebaut. Diese Erfahrung soll ihnen nun genommen werden, stattdessen sollen sie den Einheitsbrei zu essen bekommen.
Gefühlt klammheimlich wird im Sozialausschuss über eine Schließung der Kitaküche verhandelt, ohne die Eltern mit einzubeziehen. Stattdessen wird den Elternvertretern am 23.08.2023 über die Kitaleitung im Kitaausschuss davon berichtet, dass die Kitaleitung die Küche am 06.09.2023 vor dem Sozialausschuss verteidigen müsse. Grund für geplante Einsparung sind wirtschaftliche Interessen bzw. fehlende finanzielle Mittel beim Träger. Verglichen wurden in der Sitzung am 06.09.2023 nur die reinen Kosten pro Essen pro Kind. Ziel dabei ist vor allem die Einsparung von Personal. Völlig außer Acht gelassen wird dabei der Umstand, dass die Kita auf dem Weg ist, eine Gesundheits-Kita zu werden und welche Kosten im kompletten Vergleich pro Kopf in den jeweiligen Einrichtungen der Gemeinde anfallen. Nur einigen Gemeindevertretern ist zu verdanken, dass die Entscheidung zur Schließung der Küche auf die Sozialausschusssitzung am 04.10.2023 vertagt wurde.
Abschließend ist festzuhalten, dass die Entscheidung, die Küche zu schließen, nur negative Folgen für unsere Kinder haben kann. Ich fordere die Gemeindevertreter im Sozialausschuss hiermit auf, die Entscheidung nicht leichtfertig auf Basis einer ungenügenden Informationslage zu treffen.