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Das Latinum als Voraussetzung dafür eine gute Lehrkraft zu sein? Ist das notwendig und zeitgemäß?
In Baden-Württemberg gibt es einen dringenden Bedarf an gut ausgebildeten und motivierten Lehrkräften. Diese müssen in der Lage sein, den nächsten Generationen fachliche und soziale Kompetenzen zu vermitteln und tragen eine große Verantwortung für die Zukunft des Landes. Doch dafür müssen bestimmte Kriterien herangezogen werden. Das Latinum wird zurzeit als eines dieser Kriterien oder sogar als eine der beiden Voraussetzungen für die erste Staatsprüfung in Philosophie/Ethik und Geschichte angesehen.
Es gibt jedoch Zweifel, ob das Latinum tatsächlich ein Indikator für eine gute Lehrkraft ist. Laut Pädagogen spielen das fachbezogene Wissen der studierten Fächer, das didaktische und methodische Wissen sowie grundlegende Charakterzüge wie Empathie, Authentizität, Durchsetzungskraft, Organisationstalent und Zuverlässigkeit eine größere Rolle bei der Bewertung einer guten Lehrkraft. Daher stellt sich die Frage, warum die Anforderungen an die persönliche Eignung der zukünftigen Lehrkräfte übergangen werden und stattdessen an einer Latinumspflicht festgehalten wird, die in der RahmenVO-KM festgeschrieben ist.
Die Änderung der RahmenVO-KM soll rückwirkend für alle Studierenden des Studiengangs Philosophie/Ethik und Geschichte für das Lehramt an Gymnasien, Oberschulen und berufsbildenden Schulen gelten, die sich bereits vor Änderung dieses Gesetzes in diesen Fächern befanden.
Begründung
Ich habe im Wintersemester 2021 angefangen Philosophie zu studieren. Es macht mir so viel Spaß, dass ich mich entschieden habe: Ich möchte Philosophie/Ethik auch lehren!
Also wechselte ich ins Lehramt und muss nun mein Latinum nachholen. Ja, richtig gehört. Wenn man reine Philosophie studiert braucht man kein Latinum. Aber wenn man es im Lehramt (gymnasial) studiert, dann braucht man es. Da man im Gymnasial-Lehramt aber zwei Fächer gleichzeitig studiert, macht man viel weniger Philosophie wie jemand, der es normal studiert. Diese Regelung ergibt keinen Sinn. Ich durfte noch keinen Philosophie Studenten kennenlernen, der meinte, dass ihm das Latinum auch nur irgendetwas gebracht habe.
Die Latinumspflicht ist eine unnötige Belastung für Studierende, da sie keinerlei Mehrwert hat und dafür sorgt, dass die Studierenden weniger Zeit für ihre Schwerpunktfächer (die sie eigentlich studieren möchten), Freizeitaktivitäten oder Arbeit haben. Viele gute Lehrer gehen uns verloren, da viele sich nicht durch das unnötige Latinum kämpfen wollen, welches ihnen keinerlei Vorteile bringt.
Vielen Dank für deine Unterstützung!
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Debatte
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