Petition is addressed to: Deutscher Bundestag Petitionsausschuss / Deutscher Bundestag – Ausschuss für Gesundheit / Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA) / Bundesministerium für Gesundheit

Die gesetzlichen Krankenkassen sollen künftig die Kosten für GLP-1-Rezeptoragonisten (z. B. Semaglutid/Wegovy© oder Tirzepatid/Mounjaro©) auch bei der Behandlung von Adipositas ohne Diabetes mellitus übernehmen. Gleichzeitig fordern wir, dass diese Medikamente nicht mehr als Lifestyle-Präparate gemäß § 34 SGB V eingestuft werden, sondern als das, was sie sind: wirksame Medikamente gegen eine chronische Erkrankung.

Begründung:

1. Adipositas ist eine chronische Krankheit – keine Lifestyle-Entscheidung
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) und allen relevanten medizinischen Fachgesellschaften ist Adipositas eine ernsthafte, chronische Erkrankung, die langfristig zu Diabetes, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall oder Krebs führen kann. GLP-1-Medikamente wie Wegovy® oder Mounjaro©sind wissenschaftlich belegt hochwirksam, senken das Gewicht um bis zu 20 % und reduzieren nachweislich das Risiko schwerer Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

2. Ungleichbehandlung im Gesundheitssystem
Aktuell werden diese Medikamente nur für Menschen mit Diabetes Typ 2 von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen. Für Menschen mit Adipositas allein, aber gleichem Gesundheitsrisiko, nicht.
Das ist eine sachlich nicht gerechtfertigte Ungleichbehandlung und widerspricht dem Gleichheitsgrundsatz nach Artikel 3 Grundgesetz.

3. Keine Lifestyle-Präparate – sondern lebensrettende Medikamente
§ 34 SGB V schließt Medikamente aus, die „der Regulierung des Körpergewichts“ dienen. Diese Regelung stammt aus einer Zeit, als Adipositas noch nicht als Krankheit anerkannt war. Heute wissen wir es besser. GLP-1-Agonisten sind keine Schönheitsmittel, sondern medizinisch notwendige Therapien. Eine gesetzliche Neuregelung ist überfällig.

4. Gesellschaftlicher Nutzen und Kosteneffizienz
Adipositas verursacht jährlich rund 63 Milliarden Euro an Gesundheits- und Folgekosten. Eine frühzeitige, effektive Therapie – auch medikamentös – spart langfristig Kosten, rettet Leben und entlastet unser Gesundheitssystem. Wer jetzt investiert, verhindert morgen Intensivstation, OP und Frühverrentung.

5. Diskriminierung beenden – Teilhabe ermöglichen
Die derzeitige Praxis benachteiligt einkommensschwache Menschen, die sich die Medikamente privat nicht leisten können – obwohl sie oft besonders stark betroffen sind.
Adipöse Menschen erleben täglich Stigmatisierung, Vorurteile und strukturelle Ausgrenzung. Diese Petition setzt ein Zeichen für Gleichbehandlung, Würde und medizinische Gerechtigkeit.

Wir fordern konkret:

1. Streichung der GLP-1-Agonisten aus der Liste der von der Erstattung ausgeschlossenen Medikamente (§ 34 SGB V) für die Indikation Adipositas.

2. Gleichstellung der Behandlung adipöser Patient*innen mit und ohne Diabetes im Hinblick auf die Kostenerstattung.

3. Aufnahme in die Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkassen bei entsprechender medizinischer Indikation.

Wer profitiert?

· Millionen Menschen mit Adipositas in Deutschland
· Unser Gesundheitssystem durch Kostenreduktion bei Folgeerkrankungen
· Unsere Gesellschaft durch weniger Diskriminierung und mehr Teilhabe

Unterstützen Sie uns mit Ihrer Stimme – für medizinische Gerechtigkeit, faire Behandlung und echte Hilfe bei Adipositas!