136 Unterschriften
Petition richtet sich an: Ordnungsdezernentin Frau Matz
Sehr geehrte Frau Matz,
wir, die Anwohnerinnen und Anwohner aus der umliegenden Nachbarschaft des Hauses in der Wallaustraße 101 in der Mainzer Neustadt, wenden uns mit diesem Schreiben geschlossen an Sie, um unsere zunehmende Sorge und Belastung in Bezug auf die Situation rund um das Wohnhaus Wallaustraße 101 auszudrücken.
Vorab ist uns wichtig zu betonen: Es handelt sich nicht bei allen Bewohnerinnen und Bewohnern dieses Hauses um Problemverursacher. Im Gegenteil – einige sind freundlich, respektvoll und bemüht um ein gutes Miteinander. Unser Anliegen richtet sich ausdrücklich gegen wiederholt auffällige Einzelpersonen sowie gegen die allgemeinen Zustände, nicht gegen die Hausgemeinschaft als Ganzes.
Seit Jahren ist das Haus in der Nachbarschaft als sogenanntes „Problemhaus“ bekannt – teils auch als „Zauberhaus“. Während in den letzten Jahren rundherum neuer Wohnraum entstanden ist, fallen die Probleme in und um die Wallaustraße 101 verstärkt auf.
Lärmbelästigung und Bedrohungen
Es kommt regelmäßig, insbesondere in den Abendstunden bis tief in die Nacht, zu erheblicher Lärmbelästigung durch laute Musik aus Fahrzeugen oder Wohnungen, lautstarke Unterhaltungen und größere Ansammlungen auf dem Gehweg vor dem Haus. Dabei wird offen Alkohol konsumiert, es kommt zu Gelagen und unkontrolliertem Verhalten.
Teilweise wird die Musik in den Fahrzeugen oder in den Wohnungen kurz aufgedreht, Motoren aufheulen lassen oder unnötig gehupt, sodass ein Aufwachen unvermeidlich ist. Eine Meldung an das Ordnungsamt ist in solchen Fällen vergeblich, da die Musik wieder aus ist, bevor man überhaupt angerufen hat. Das Ordnungsamt trifft, wie sich die Erfahrung zeigt, in solchen Fällen keine Maßnahmen, wenn sie selbst vor Ort keine Lärmbelästigung wahrnehmen.
Jeden Abend, sowie an den Wochenenden und Feiertagen schon ab morgens früh, kommt es zu großen Ansammlungen auf dem Gehweg vor dem Haus, aber auch vor den gegenüberliegenden Häusern. Stühle oder Bänke werden herangetragen, um zusammenzusitzen. Es wird geraucht, getrunken, Musik abgespielt, dem Nachbarn im fünften Stock etwas hoch gebrüllt – direkt neben unserem Wohnzimmerfenstern oder unterhalb des Balkons. Kommentar des Ordnungsamts: „Machen Sie Ihr Fenster zu.“ Nachts durchschlafen oder am Wochenende mal gemütlich auf dem Balkon sitzen bleibt einem verwehrt.
Direkte Ansprachen der Gruppe unsererseits und freundliche Bitten um Rücksichtnahme werden oft mit Spott oder gar aggressivem Verhalten beantwortet. Einzelne Nachbarn wurden bereits verbal bedroht – teils sogar mit Messern. Gerade Frauen fühlen sich unsicher und vermeiden mittlerweile, direkt das Gespräch zu suchen.
Fehlende Reaktion und Erreichbarkeit der Behörden
Versuche, das Ordnungsamt zu kontaktieren, scheitern häufig an Bandansagen oder langen Wartezeiten. Wird ein Gespräch hergestellt, müssen sich Anrufende nicht selten rechtfertigen oder beweisen, dass tatsächlich eine Ruhestörung vorliegt. Oftmals wird man darum gebeten einfach sein Fenster zu schließen und muss sich unangenehme Anmerkungen des Ordnungsamtes gefallen lassen. Fenster schließen bei sommerlichen Temperaturen ist leider unmöglich.
Oder es heißt, nur zwei Streifen seien im Dienst, man müsse warten. In vielen Fällen erscheint dann niemand oder bekommt nach einer Stunde einen Rückruf mit der Frage, ob die Meldung noch aktuell sei.
Zudem bleiben Maßnahmen durch das Ordnungsamt wirkungslos, da kein direkter Kontakt zu den Störenden gesucht wird. Teilweise steigen diese nicht einmal aus dem Auto aus oder halten nur eine kurze Ansprache und fahren sofort wieder. Personalien werden in der Regel nicht festgestellt, sodass keinerlei Sanktionen möglich sind, auch nicht bei Wiederholungstätern.
Ist mal wieder eine Bandansage beim Ordnungsamt zu hören, wendet man sich an die Polizei damit diese eine Ersatzvornahme durchführen kann. Diese verweist einen wieder zurück auf eine Zuständigkeit des Ordnungsamtes und dem Hinweis, dass diese erreichbar sein muss.
Dies führt zu steigender Resignation und Verzweiflung der Anwohner*innen, die um ihren Schlaf gebracht werden. Man fühlt sich zunehmend allein gelassen, was die Wohnsituation dort insgesamt immer unangenehmer werden lässt.
Kriminalität und Unsicherheitsgefühl
Mehrere Nachbarn haben beobachtet, wie vor dem Haus oder im direkten Umfeld Drogen verkauft wurden. Diese Beobachtungen, sowie Gesprächsfetzen auf Bulgarisch oder Türkisch, die auf kriminelle Machenschaften oder Messerangriffe hindeuten, wurden uns von mehrsprachigen Nachbarn bestätigt. Einsätze der Polizei erfolgen oft mit großem Personeneinsatz (6 Personen) – dies zeigt uns, dass auch die Polizei der Ansicht ist, dass eine reale Bedrohung vorliegt und dies nicht allein unser subjektives Empfinden ist.
Begründung
Unhaltbare Wohnverhältnisse im Inneren und Überbelegung
Manche von uns haben von ihrer Wohnung aus Einblick in einzelne Einzimmerwohnungen der Wallaustraße 101, die mit drei bis vier Doppelstockbetten belegt sind – teilweise leben dort bis zu acht Männer auf rund 23 Quadratmetern. „Laut Einwohnermeldeamt waren Ende 2024 insgesamt 87 Personen gemeldet, die in circa 55 Apartments wohnen sollen. Doch Bewohner berichten von deutlich mehr Menschen.“ (Quelle: Allgemeine Zeitung vom 25. Februar 2025) Diese beengten Verhältnisse führen zu Spannungen, lautstarken Auseinandersetzungen oder gar Handgreiflichkeiten, die regelmäßig Polizeieinsätze nach sich ziehen. Nachbarn berichten von 38 Einsätzen allein seit Dezember 2024. Das Ordnungsamt ist beinahe täglich vor Ort.
Morgens um 6 Uhr versammeln sich werktags 10–20 Männer aus dem Haus auf der Straße, unterhalten sich oft mehr als eine Stunde lautstark, bis sie von Transportern abgeholt werden. Bis alle da sind, wird mehrfach gehupt. Abends kehren sie zurück und die Lärmbelästigung beginnt erneut.
Müll, Hygiene und bauliche Mängel
Nahezu täglich wird neuer Sperrmüll neben dem Haus abgeladen. Zusätzlich bleibt der Müll der abendlichen Treffen liegen: Kronkorken, Becher, Flaschen, Verpackungen. Unrat zieht sich durch das Straßenbild. Zweimal wöchentlich holt die Stadt Mainz auf Kosten der Steuerzahler*innen den Sperrmüll ab. Können diese Kosten auf die Eigentümer des Hauses umgelegt werden?
Hinzu kommen Berichte von Bewohnern über unzumutbare Wohnverhältnisse im Inneren: offene Stromkabel im Flur, feuchte Kellerräume, Ungeziefer wie Kakerlaken und Bettwanzen, nicht funktionierende Heizungen, zersplitterte oder fehlende Fensterscheiben (Quelle: Allgemeine Zeitung vom 25. Februar 2025, sowie vom 29. Juli 2025). Der hygienische und bauliche Zustand des Hauses ist besorgniserregend.
Wir fragen uns:
• Ist hier der Brandschutz gewährleistet?
• Handelt es sich um ein marodes Gebäude?
• Wer kontrolliert hier die Wohnverhältnisse?
• Die wenigsten der Garagen scheinen zum Parken genutzt zu werden – sie dienen vielmehr der Lagerung von Müll oder als „Party-Raum“. Inwiefern ist dies zulässig?
• Wie äußern sich die Hausverwaltung und die Eigentümer zu den Zuständen?
Gesellschaftliche und soziale Verantwortung
In dem Gebäude leben auch Familien mit kleinen Kindern. Wir fragen uns, ob ein solches Umfeld für Kinder überhaupt tragbar ist. Ebenso für die dort untergebrachten Menschen sind die Bedingungen nicht tragbar.
Leider fühlen wir uns als Nachbarschaft zunehmend durch die oben beschriebenen Umstände belastet und durch die zuständigen Stellen im Stich gelassen. Häufig wird auf andere Behörden verwiesen, konkrete Maßnahmen bleiben aus
Unsere Forderungen und Vorschläge
Wir sehen hier ein vielschichtiges Problem, das nur durch koordinierte Zusammenarbeit verschiedener Stellen gelöst werden kann – insbesondere durch:
• Ordnungsamt
• Gesundheitsamt
• Sozialamt
• Bauaufsicht
• Amt für Jugend und Familie
Wir bitten Sie:
1. Um eine Stellungnahme zu bereits ergriffenen oder geplanten Maßnahmen der Stadt Mainz bezüglich der Wallaustraße 101.
2. Um die Benennung einer festen Kontaktperson im Ordnungsamt, bei der Beschwerden und Vorkommnisse gesammelt und strukturiert bearbeitet werden können.
3. Um Prüfung der baulichen und hygienischen Zustände sowie der Wohnverhältnisse durch die zuständigen Ämter.
4. Um die Koordinierung eines runden Tisches oder eines Ortstermins mit allen beteiligten Stellen.
5. Um regelmäßige präventive Personenkontrollen durch die Polizei
6. Um regelmäßige Personalienfeststellung durch das Ordnungsamt und somit ggf. auch Platzverweise für Störer, die nicht in der Wallaustraße 101 gemeldet sind
7. Um Verpflichtung der Eigentümer zur Einhaltung der Hausordnung
Bei einem jüngst organisierten Nachbarschaftstreffen wurde nochmals deutlich, wie sehr die Situation die Lebensqualität vieler Anwohner beeinträchtigt. Wir sind berufstätig, viele von uns haben Kinder. Wir sind dringend auf Ruhe, Sicherheit und einen respektvollen Umgang in unserer Nachbarschaft angewiesen. Mit dem Areal rund um den Karoline-Stern-Platz ist in der Neustadt ein neues, lebendiges Quartier entstanden, das durch die baldige Eröffnung der Kommissbrotbäckerei weiter an Attraktivität gewinnen wird. Auch seitens der Politik wird diese Entwicklung positiv begleitet. Umso wichtiger ist es, dass die tatsächlichen Lebensbedingungen vor Ort diesem Anspruch gerecht werden. Wenn sich Anwohnerinnen und Anwohner aus Sorge um ihre Wohnqualität mit einem Wegzug beschäftigen, sollte dies Anlass sein, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Wir danken Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und hoffen auf eine baldige Rückmeldung. Gerne stehen wir für ein persönliches Gespräch oder eine Ortsbegehung zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen Die Nachbarschaft rund um die Wallaustraße 101
Angaben zur Petition
Petition gestartet:
31.07.2025
Sammlung endet:
30.01.2026
Region:
Mainz
Kategorie:
Wohnen
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Neue SprachversionWarum Menschen unterschreiben
Das für die Wallaustraße 101 geschilderte Problem besteht in ähnlicher, wenn auch nicht so extremer, Form in meiner Nachbarschaft in der Neustadt. Gerade in einem Stadtviertel mit enger Bebauung sollten alle Bewohner daran mitarbeiten, unsere Lebensumwelt verträglich zu gestalten. Wer dies bewusst nicht tut, sollte wirksam zu einer Verhaltensänderung angehalten werden.
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**Dringender Aufruf an Betroffene in der Wallaustraße 101**
Leider wurde ich beim Anmieten einer Wohnung in diesem Gebäude **arglistig getäuscht und betrogen**, da ich über die **akute Unsicherheit** nicht informiert wurde.
Das Gebäude ist **tatsächlich unsicher**. Ich bereite derzeit eine Klage bezüglich der **systematischen Sicherheitsmängel** und der damit verbundenen Gefahren vor.
Ich bin davon überzeugt, dass wir uns gegenseitig helfen können, um dieses Haus schließen zu lassen und **weitere Menschen vor Schaden zu bewahren**.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir **Beweise** oder **Zeugenaussagen** bezüglich der Unsicherheit und der Gefahren des Gebäudes zur Verfügung stellen könnten.
Meine E-Mail-Adresse für eine vertrauliche Kontaktaufnahme :
farshad.mani@gmail.com