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Nachricht zu einer abgeschlossenen Petition
på 23.03.2022Sehr geehrte Hörfunk-Interessierte,
in der Nacht auf den 1. März 2022 ist der Sammlungszeitraum für die Petition zu Ende gegangen. Ich danke allen, die sich beteiligt haben. Es war vergebens. Die qualitativ hochwertige, hoch kompatible und technisch makellos funktionierende Verbreitung der ARD-Hörfunkprogramme ist seit 14. Dezember 2021 beendet und sie wird nicht wiederkommen.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich die Petition nicht einreichen werde. Die ARD hat die Realität der Haushaltsausstattung mit häufig AAC-untauglicher Empfangstechnik und die Realität der Ausstattung von Kabelnetzen mit häufig nicht bezahlbar auf AAC aufrüstbarer Umsetzertechnik trotz Warnungen ignoriert. Warum sollte sie jetzt, mit geschaffenen Fakten, etwas an dieser Haltung ändern? Eine Änderung wäre gar nicht mehr möglich, ohne die bereits Geschädigten zumindest partiell ein zweites mal zu schädigen.
Alles, was ich zu diesem für mich weiterhin skandalösen Vorgang noch zu sagen habe, finden Sie im anhängenden PDF. Nach letztlich 12 Monaten fast ausschließlicher Beschäftigung mit diesem Thema, nach mehr als 2000 Emails und vielen Telefonaten, nach tage- und nächtelangen technischen Analysen muss ich das Kapitel „Hörfunk“ für mich schon aus Gründen des Selbstschutzes beenden.
Ihnen wünsche ich für die Zukunft alles erdenklich Gute. Sie gehören offenbar genau wie ich zu einer „gesellschaftlichen Randgruppe“: Sie sind anständig (also leicht übergehbar), Sie sind kulturell interessiert und Sie erwarten Qualität. In einer Gesellschaft, in der Fassaden wichtiger sind als Substanz dahinter, in der leere Worthülsen wichtiger sind als reale Werte und in der man einen „Job“ macht, statt etwas wirklich gut zu machen, ist dafür kein Platz.
Passen Sie also bitte auf, dass Ihnen nicht noch an weiteren Stellen von welchen Kräften auch immer Teilhabe und somit Lebensqualität geraubt wird.
Herzlichen Gruß
Christian Schubert -
Schöner Basteln dank der ARD
på 05.02.2022Aus einem Forum zum Thema Rundfunkempfang:
„Ich hatte mir vor 2 Wochen einen neuen Fernseher zugelegt. Der Grund war, dass mein alter Loewe auf Radio kein AAC kann.“
https://www.rundfunkforum.de/viewtopic.php?p=1641475#p1641475
Und dann wird festgestellt, dass es am neuen Fernseher keinen analogen Ausgang mehr für den Ton gibt.
Also kommt ein neu erworbener HDMI-Audio-Extractor nebst neuem HDMI-Kabel dahinter und dann stellt man fest, dass das irgendwie gar nicht funktioniert.
Also der nächste Kauf: ein externer Digital-Analog-Wandler für den Anschluss an den optischen S/PDIF-Ausgang des Fernsehers. Das ist dann viel zu leise.
Nun kommt die Empfehlung, einen Kopfhörerverstärker zu kaufen und als Zwischenstufe in den Signalweg zu hängen.
Wir haben: einen eigentlich nicht geplanten neuen Fernseher, einen wertlosen aktiven Adapter, ein deshalb nicht benötigtes Kabel, einen weiteren aktiven Adapter – und immer noch nicht den funktionsfähigen Zustand von zuvor.
Ich muss davon ausgehen, dass ähnliche Erkenntniswege und Basteleien im Zusammenhang mit der Umstellung des ARD-Hörfunks auf AAC kein Einzelfall sind. Meldungen über aufgrund ihrer AAC-Untauglichkeit entsorgte, bestens funktionierende HDTV-Receiver und Unzufriedenheit über die neu erworbenen Nachfolgegeräte kenne ich auch woanders her.
Und schlimmer noch: selbst wenn alles bestmöglich funktionieren würde, wären Audioqualität und Funktionalität schlechter als zuvor.
Für mich steht das in komplettem Widerspruch zu den Verhaltensweisen, die die ARD in ihren Programmen gerne – und eigentlich zu Recht – anmahnt, die sie aber selbst nicht leben will. Damit ist eine Glaubwürdigkeit für mich nicht mehr gegeben.
Schade, dass sich die ARD mit solch mehrfach selbstschädigendem Verhalten so demontiert.
Herzlichen Gruß
Christian Schubert -
Sächsisches Lokal-TV ist realitätsbewusster als die ARD
på 30.01.2022Ich habe das jetzt erst mitbekommen, da mich das Thema als nicht-TV-Geräte-Besitzer eigentlich nicht tangiert: „SACHSEN EINS“ das Mantelprogramm der sächsischen Lokal-TV-Programme, ist kürzlich auf Satellit gestartet. Man hatte das ganze mit AAC-Ton begonnen und ich sagte schon im Kreis von Fachkollegen, mal sehen, wie lange sie durchhalten, ihr Programm auf einer durchaus relevanten Anzahl an Geräten als Stummfilm anzubieten.
Sie haben nun nach wenigen Tagen auf MPEG 1 Layer II umgestellt:
https://www.digitalbitrate.com/dtv.php?mux=11067&pid=31308&live=61&sec=0&lang=en
https://de.kingofsat.net/tp.php?tp=40
Die sächsischen Lokal-TV-Programme wollen ihre Zielgruppe halt schon so weit wie möglich erreichen. Und da geht es um TV und nicht um Hörfunk, da geht es oft um Fernseher, die seit ca. 2009, als zunehmend digitale Satelliten- und/oder Kabelempfänger in die Geräte integriert wurden, meist irgendwie AAC-tauglich waren, da sie es wegen DVB-T in Skandinavien ohnehin sein mussten – im Gegensatz zu reinen Sat- oder Kabelreceivern, Kabelradios oder UKW-Umsetzern, bei denen das nie notwendig war und AAC deshalb eingespart wurde.
Und wieder ist die ARD mit der AAC- „Verschlüsselung“ ihres Hörfunks alleine auf Astra 19.2° Ost. Wer mag, kann gerne den automatischen Scan auf
https://www.digitalbitrate.com/dtv.php?live=61&mux=11067&liste=2&lang=en
Transponder für Transponder daraufhin untersuchen. AAC verwendet nur die ARD, sonst niemand.
Wie sich das mit dem beitragsfinanzierten Versorgungsauftrag in Übereinstimmung bringen lässt, bleibt mir ein Rätsel. Oder halt ein Symbol für die Verachtung der Beauftragenden und Finanzierenden der ARD – eine Verachtung ganz speziell der Hörfunknutzenden.
Es passt auch nicht zur Selbstdarstellung des Anspruchs der ARD, den Dr. Karola Wille, Intendantin des MDR, 2017 in einem Gastbeitrag für die WELT formulierte:
https://www.welt.de/debatte/kommentare/article169213287/Die-ARD-ist-nah-bei-den-Menschen.html
Unter einer Verpflichtung zum Gemeinwohl stelle ich mir etwas anderes vor, als ohne finanzielle oder technische Notwendigkeit den beitragsfinanzierten Hörfunk der ARD auf einen ungebräuchlichen und auf zahlreichen für den Hörfunk genutzten Geräten nicht unterstützten Standard umzustellen und damit Privatpersonen, Vereine (Antennengemeinschaften) und Unternehmen (Kabelnetzbetreiber) finanziell zu schädigen sowie die Programme der problemlosen Nutzbarkeit zu entziehen.
Es ist für mich unerträglich, wie die ARD auch mein Geld für solche Aktivitäten verwenden kann.
Es muss personelle Konsequenzen geben in der ARD.
Diejenigen, die diese Umstellung zu verantworten haben, obwohl Warnungen vor einer Umstellung auf AAC nachweislich schon 2019 (!) an ARD-Vertreter gerichtet und auch zu Kenntnis genommen wurden, obwohl mit Start dieser Petition im Juni 2021 die Warnungen erneuert und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, obwohl spätestens seit den ersten Juliwochen 2021 mit den Rückmeldungen, welche Geräte alle nicht funktionieren, endgültig der Irrsinn dieser Umstellung belegt werden konnte, so dass ein Abbruch des Projektes in dieser Form vor dem „Point of no Retun“ noch möglich gewesen wäre, müssen zur Verantwortung gezogen werden. Diejenigen in der ARD, die verhindert haben, dass der Realität Gehör verschafft wird, dürfen ebenfalls nicht länger aus gesamtgesellschaftlich aufgebrachtem Rundfunkbeitrag finanziert werden.
Aktuell lässt sich die ARD also von den Sächsischen Lokal-TV-Anbietern regelrecht vorführen. Wer näher an der Realität der technischen Haushaltsausstattung der Bevölkerung ist, wird hier eindrucksvoll klar.
Herzlichen Gruß
Christian Schubert