Petition richtet sich an:
Gemeinderat der Stadt Reutlingen und Herr Oberbürgermeister Keck
Die Verkehrsführung in der Oststadt war bisher für alle Verkehrsteilnehmer einfach und reibungsfrei. Durch die de-facto Sperrung der Charlottenstraße entsteht nun an mehreren Stellen ein zusätzlicher Querverkehr, der zu deutlichen Verzögerungen im Stadtverkehr und deutlich mehr Abbiegeverkehr führt.
Alle Autofahrer, die in die Oststadt hinein oder heraus wollen, seien es Anwohner, Gewerbetreibende oder deren Kunden, müssen nun weite Umwege und viel Zeitverlust in Kauf nehmen. Die Straßen werden dadurch nicht sicherer und die Umwelt wird zusätzlich belastet.
Wir befürchten, dass die Sperrung der Charlottenstraße nur ein Mittel zum Zweck ist, um das Verhältnis zwischen Rad- und Autoverkehr auf der Charlottenstraße zugunsten des Radverkehrs zu beeinflussen und so die Einrichtung der Fahrradstraße im Nachhinein zu rechtfertigen.
Insgesamt ist der Eingriff der Stadtverwaltung aus unserer Sicht unverhältnismäßig. Eine deutliche Entschleunigung und die Vereinbarkeit von Rad- und Fahrverkehr hätte man bspw. auch durch eine Tempo 20 Zone, eine Anwohnerzone oder durch Verkehrsberuhigungen erreichen können.
Wir sind nicht gegen die Fahrradstraße an sich. Wir fordern allerdings die sofortige Freigabe der Charlottenstraße für alle Verkehrsteilnehmer in beide Richtungen. Wir erwarten anschließend die Ausarbeitung eines bedarfsgerechten Verkehrskonzepts für die Charlottenstraße und die angrenzenden Zufahrtsstraßen, welches die Vernetzung der verschiedenen Verkehrsarten in gegenseitiger Rücksichtnahme anstrebt. Dabei soll der Charakter der Oststadt mit gemischter Wohn- und Gewerbenutzung erhalten bleiben.
Begründung
Als Bürgerinnen und Bürger der Oststadt und der umliegenden Stadtteile verstehen wir den Wunsch der Stadtverwaltung, die Bedürfnisse verschiedener Verkehrsteilnehmer aufeinander abzustimmen. Verkehrswege sollen so gestaltet sein, dass sowohl Fußgänger, als auch Rad- und Autofahrer die Straßen und Wege sicher und zielgerichtet nutzen können.
An einem sinnvollen Ausgleich dieser Interessengruppen haben wir als Anwohner ein ureigenes Interesse. Schließlich nutzen wir mit unseren Familien und Kindern täglich die Fuß- und Radwege sowie die Straßen in der Oststadt. Wir begrüßen grundsätzlich die Einrichtung von Fahrradstraßen, können allerdings die Entscheidung, die Charlottenstraße in zwei gegenläufig eingerichtete Einbahnstraßen zu teilen nicht nachvollziehen.
Wir fühlen uns durch die Entscheidung der Stadtverwaltung als Anwohner, die auch auf ihr Auto angewiesen sind, völlig übergangen und halten die Entscheidung auch hinsichtlich des entstandenen Verkahrschaos und der damit einhergehenden Umweltbelastung für falsch.