Petition richtet sich an:
Wartburgkreis
Das Verkehrsunternehmen Wartburgmobil (VUW) plant, ab dem Jahr 2026 die Möglichkeit der Bargeldzahlung in seinen Bussen vollständig abzuschaffen. Wir, die Bürgerinnen und Bürger des Wartburgkreises, fordern den Kreistag auf, diese Entscheidung zu revidieren und die Bargeldzahlung als gleichberechtigte Option über den 31. Dezember 2025 hinaus unbefristet sicherzustellen.
Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist ein fundamentaler Bestandteil der Daseinsvorsorge. Er muss für alle Menschen zugänglich, einfach und diskriminierungsfrei nutzbar sein. Die geplante Abschaffung des Bargelds untergräbt dieses Prinzip massiv.
1. Gefahr des sozialen Ausschlusses
Die Umstellung auf rein digitale oder kartenbasierte Zahlungsmethoden schließt große Teile der Bevölkerung von der Nutzung des ÖPNV aus:
Senioren: Viele ältere Menschen sind nicht mit digitalen Bezahlsystemen oder Smartphone-Apps vertraut und auf Bargeld angewiesen.
Kinder und Jugendliche: Sie nutzen Busse täglich für den Schulweg und bezahlen oft mit ihrem Taschengeld. Ihnen wird die eigenständige Mobilität erschwert.
Bürger ohne Bankkonto oder Zahlungskarten: Menschen in prekären Lebenslagen, Touristen oder Personen ohne festen Wohnsitz werden von der Nutzung ausgeschlossen.
Technisch weniger versierte Menschen: Nicht jeder besitzt ein Smartphone oder möchte digitale Bezahldienste nutzen.
2. Fehlende Infrastruktur im ländlichen Raum
Die Maßnahme stellt für viele Menschen eine unüberwindbare Hürde dar. Besonders im ländlichen Wartburgkreis gibt es an den allermeisten Haltestellen keine Ticketautomaten. Fällt die Kaufmöglichkeit beim Busfahrer weg, existiert für viele Bürger keine realistische Alternative mehr, um ein gültiges Ticket zu erwerben.
3. Technische Risiken und rechtliche Bedenken
Ein rein digitales System ist anfällig. Bei Störungen, schlechter Netzabdeckung in ländlichen Gebieten oder Stromausfällen ist ein Ticketkauf unmöglich. Bargeld funktioniert immer. Zudem ist der Euro das gesetzliche Zahlungsmittel. Es ist höchst fragwürdig, ob ein Unternehmen der öffentlichen Daseinsvorsorge die Annahme dieses Zahlungsmittels kategorisch verweigern darf.
4. Forderung an den Kreistag
Eine derart weitreichende Entscheidung mit gravierenden sozialen Folgen darf nicht ohne demokratische Legitimation getroffen werden. Der ÖPNV ist keine reine Wirtschaftsleistung, sondern eine Kernaufgabe des Kreises.
Wir fordern den Kreistag des Wartburgkreises daher auf:
Die Pläne zur Abschaffung der Bargeldzahlung im VUW zu stoppen.
Sicherzustellen, dass Bargeld als einfaches und universelles Zahlungsmittel in allen Bussen dauerhaft akzeptiert wird.
Begründung
Diese Petition ist entscheidend für den sozialen Zusammenhalt und die grundlegende Mobilität aller Bürger im Wartburgkreis.
Die geplante Abschaffung der Barzahlung im Bus ist keine kleine technische Umstellung – sie ist ein tiefer Einschnitt, der einige Menschen hart treffen und vom öffentlichen Leben ausschließen wird.
Warum Ihre Unterschrift zählt:
Sie verhindert sozialen Ausschluss:
Stellen Sie sich unsere älteren Mitbürger vor, die kein Smartphone besitzen oder mit Apps überfordert sind oder keine Kartenzahlung kennen. Für sie ist der Bus oft die einzige Verbindung zum Arzt, zum Einkauf oder zu sozialen Kontakten. Stellen Sie sich Kinder vor, die mit ihrem Taschengeld den Bus zu Freunden oder zum Sportverein nehmen. Oder denken Sie an Menschen ohne Bankkonto und einige Touristen aus Ländern die sanktioniert werden. Sie alle werden durch die Maßnahme von der Nutzung des Busses ausgeschlossen. Wir leben im Wartburgkreis hauptsächlich im ländlichen Raum. An den fast allen Haltestellen im Wartburgkreis gibt es keine Ticketautomaten. Die Barzahlung beim Busfahrer ist für viele Menschen die einzige Möglichkeit, ein Ticket zu kaufen. Fällt diese Option weg, wird der ÖPNV für sie unbenutzbar.
Bargeld ist das gesetzliche Zahlungsmittel und funktioniert immer. Es braucht keinen vollen Akku, keine stabile Internetverbindung (die im Wartburgkreis oft fehlt) und keinen Server, der gerade nicht ausgefallen ist. Die Barzahlung zu erhalten, bedeutet, eine zuverlässige und krisensichere Alternative für alle zu bewahren.
Mobilität darf kein Privileg für digital affine Menschen sein. Der öffentliche Nahverkehr ist Daseinsvorsorge und muss für jeden einfach und zugänglich bleiben.
Wenn wir jetzt nicht handeln, wird vielen Menschen der Zugang zum öffentlichen Leben massiv erschwert. Wir fordern einen ÖPNV, der niemanden zurücklässt. Bitte unterschreiben Sie, um die Barzahlung in unseren Bussen zu erhalten!
Bargeld ist ein Zeichen von Freiheit!
Außerdem kann es Lebenssituationen geben, in denen jemand, der nicht über ausreichende finanzielle Mittel auf seinem Konto verfügt und nicht beständig seine EC-Karte dabei hat oder im Besitz einer Kreditkarte (falls diese überhaupt funktionieren) ist oder das Smartphone nutzt (eventuell selbst bei Empfang sein monatliches Highspeed-Datenvolumen schon verbraucht hat), schnell den Bus nehmen muß. Sollte das zu einer späten Uhrzeit oder eventuell am Wochenende erfolgen und man sich dann noch in einem Dorf befinden, sieht es mit der Ticketbeschaffung sehr schlecht aus! Die Person müßte ja dann schwarzfahren und würde sich somit einer Straftat schuldig machen, obwohl man bereit ist mit dem offiziellen Zahlungsmittel sein Ticket zu erwerben!
Außerdem müßten überall Fahrkartenautomaten aufgestellt werden, was (soweit ich dies an den Haltestellen selbst sehe) bis Anfang kommenden Jahres unmöglich ist.
Hinzu kommt noch, daß diese Automaten nicht defekt sein dürfen oder nicht demoliert werden, und in einem solchen Fall schnell repariert werden!
Damit wäre ein unnötiger immenser Kostenaufwand verbunden!
Und die Frage :
Wer übernimmt den?
Das Verkehrsunternehmen aus eigenen Mitteln bestimmt nicht! Hier werden wieder Steuergelder verschwendet und der Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs mit (die Preissteigerungen kommen gewiß) höheren Ticketpreisen zur Kasse gebeten!
Diese Tatsachen, in Form von höheren Preisen sowie vornherein Ausschluß diverser Personengruppen, kann auch nicht im Sinne der Klimapolitik sein, die ja argumentiert, man solle ja mehr öffentliche Verkehrsmittel nutzen.
Früher war vielleicht nicht alles besser, aber es gab viele Dinge, die gut waren. Und das wären sie auch heute noch, hätte man sie so gelassen. Dazu zählt auch das Bezahlen mit Bargeld im Bus!
PS:
Armut wird in dieser Gesellschaft nicht als Diskriminierung angesehen und der Ausschluß aus diesem Grund auch nicht, was wirklich traurig ist!
Wenn es aber dann soweit kommt, daß die 'richtigen Parteien' all diese Sachen auf ihre Agenda setzen, dann ist der Aufschrei wieder groß!
Wehret den Anfängen!