La petición está dirigida a:
Paul-Ehrlich-Institut - Bundesministerium für Gesundheit -
Blutkonserven sind bei vielen Operationen und Erkrankungen unverzichtbar. Leider wird dieser lebenswichtige Stoff aber wird immer knapper und an großen sowie kleinen Kliniken kommt es immer wieder zu Engpässen. Nur drei Prozent der Deutschen spenden regelmäßig Blut. Auf der anderen Seite werden 4,5 Millionen Konserven Jahr für Jahr benötigt.
Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung kann jeder Blut spenden, der volljährig und gesund ist. Vor Ort wird ein Aufnahmebogen ausgefüllt, so daß gesundheitliche Risiken für Empfänger und Spender erfasst und ausgeschlossen werden. Leider liegt der Aufnahmebogen nur auf deutscher Sprache vor. Auch weitere Sprachkompetenzen des Arztes werden im Voraus nicht bekannt gegeben. Dolmetscher, selbst mit Ausbildung und geschworenem Eid, werden nicht zugelassen.
Immer mehr Menschen mit nicht-deutscher Muttersprache möchten Spender werden. Sie möchten helfen und gleichzeitig etwas zurückgeben, da sie selber in einer sehr schweren Lebenssituation die Erfahrung von Unterstützung und Hilfe erfahren durften. Sie möchten Blut spenden. Blut, das dringend gebraucht wird. Teilweise handelt es sich gar um die in Deutschland weniger verbreiteten und stark gesuchten Blutgruppen. Doch werden diese potenziellen Spender bislang nicht alle zugelassen.
Dabei handelt es sich nicht nur um Personen aus Malariagebieten oder mit einer selten verbreiteten Muttersprache, aufgrund derer sie die Aufnahmebögen auch mit anderen gemeinsam nicht ausfüllen können. Auch BewohnerInnen unserer Samtgemeinde mit z.B. polnischem, französischem, türkischem, georgischem oder gar finnischem Hintergrund werden von der Spende bislang ausgeschlossen. Der Grund ist lediglich: Sie haben die falsche Muttersprache.
Razones.
Unsere Bitte: Zumindest die sprachlichen Fähigkeiten des bei der Spende anwesenden Arztes können und müssen im Vorfeld bundesweit Berücksichtigung finden.
Interessierte sollen nicht nur wissen, wo eine Blutsprende möglich ist, sondern auch, an welchem Ort in ihrer Nähe ggf. eine andere Muttersprache durch den Arzt vertreten ist. Durch Bekanntgabe der zusätzlichen Sprachkompetenzen eines anwesenden Arztes könnte und würde sich der Stamm an Blutspendern definitiv erhöhen.
Der Aufnahmebogen soll zumindest ins Englische übersetzt und bundesweit genutzt werden. Weitere Sprachen -wie die in Deutschland weit verbreitete arabische, französische, kroatische, (nord)kurdische, türkische oder russische Sprache- sind ebenfalls wünschenswert.
Die Möglichkeit einer digitalen Ausfüllung und -wertung ist gewünscht, u.a. um eine Entlastung der ehrenamtlichen Kräfte zu bewirken.
An speziellen Blutspendetagen sollten staatlich anerkannte Übersetzer vor Ort zugelassen werden, um beim Ausfüllen des Aufnahmebogens oder im Rahmen des Arztgespräches unterstützend zu wirken.
Wir fordern das Paul-Ehrlich-Institut auf, sich mit dieser Problematik auseinanderzusetzen und Lösungswege zu schaffen.