Gemeinsam feiern, großartige Konzerte erleben, auf Bällen tanzen: Dafür steht die Stadthalle – seit Generationen. Der Jugendstilbau aus dem Jahr 1903 war und ist einer der wichtigsten Treffpunkte für die gesamte Stadtgesellschaft. Als Festhalle und Konzerthaus konzipiert, wurde die „gute Stube“ Heidelbergs jedoch über viele Jahre hinweg als Kongresshaus „zweckentfremdet“, schlicht weil es in der Stadt am Neckar kein Kongresszentrum gab. Mit dem Bau des Kongresszentrums ändert sich die Situation. Die Bürgerinnen und Bürger sollen ihre Stadthalle wieder zurückbekommen, das Tagungsgeschäft fällt dort künftig weg. Das macht ein neues Nutzungskonzept notwendig. Und ist für die Heidelberger und ihre Gäste gleichzeitig eine Riesenchance, das Festhaus ganzjährig so zu nutzen, so wie es einst geplant war.
Dank einer Gruppe musikbegeisterter Bürgerinnen und Bürger aus dem Umfeld des Musikfestivals „Heidelberger Frühling“ könnte eine Vision, die seit Jahren auf ihre Verwirklichung wartet, endlich umgesetzt werden: die Schaffung eines Konzertsaals mittlerer Größe, der internationalen Standards genügt. Für diese Idee ließen sich Heidelberger Mäzene begeistern. Ihr Engagement dürfte bundesweit einmalig sein. Mit großer Leidenschaft und Überzeugung setzen sie sich für die Sanierung des Baus ein und für ein Programmangebot in dem wiedereröffneten Festhaus. Ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor für die Stadt und die ganze Region.
Denn dass in Heidelberg die Nachfrage nach einem ganzjährigen Konzertbetrieb besteht, das bestätigt das Gutachten einer externen Beratungsgesellschaft. Über die Notwendigkeit einer Sanierung sind sich in Heidelberg alle einig. Die Frage ist nur das „Wie“. Und während eine kleine Gruppe von engagierten Musikfreunden lediglich eine Ertüchtigung und damit die Rücknahme des Beschlusses vom September fordert, sieht der Bauherr, Heidelberg Marketing, in einer umfassenden Sanierung eine einmalige Gelegenheit, das Haus für die Zukunft tragfähig zu machen. Die Argumente der Gegner einer umfassenderen Sanierung wurden durch den Bauherrn widerlegt. Interessierte Bürger haben derzeit die Möglichkeit, sich vor Ort zu überzeugen.
Als Intendant des „Heidelberger Frühling“ habe ich in über 20 Jahren die Stadthalle lieben gelernt, weiß aber auch um ihre enormen Defizite. Als leidenschaftlicher Konzertgänger kenne ich die Qualitäten eines modernen Konzertbaus, weiß, wie wichtig technische Bedingungen, Sichtverhältnisse, Akustik und Aufenthaltsqualität sind.
Heidelberg hat die phantastische Chance, einen identitätsstiftenden, traditionsreichen Bau in aller Behutsamkeit und unter Beachtung aller Auflagen so zu sanieren, dass ein Konzert- und Festsaal allererster Güte entsteht. Ich spreche den städtischen Gremien, die ihre Entscheidung für die Sanierung in einem demokratischen Prozess gefällt haben, den städtischen Behörden, die in offener und transparenter Weise die Arbeit aufgenommen haben sowie den beteiligten Experten ausdrücklich mein Vertrauen aus und bitte auch Sie um Ihr Bekenntnis zu der notwendigen Sanierung.
Lassen Sie sich überzeugen von der einmaligen Chance für Heidelberg als herausragenden Kulturstandort, als zentral verortete, lebendige Stadtgesellschaft und als weltoffenen Anziehungspunkt für ein internationales Publikum. Unterzeichnen Sie für die Chance, die wir haben, stimmen Sie für die geplante Sanierung der Stadthalle Heidelberg.