Erhaltung des Feldes Blücherstraße in Mülheim Heißen am Eichbaum

Petition richtet sich an
Die Stadtverordnetenversammlung; Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses

967 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

967 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2023
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Die Stadtverordnetenversammlung; Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses

Dem Bürgerinformationssystem der Stadt Mülheim sowie aktuellen medialen Berichten kann man entnehmen, dass die Stadt Mülheim die Bebauung der letzten verbleibenden Freifläche an der Blücherstraße plant.
[WAZ Mülheim, vom 02.12.22
WAZ Mülheim vom 08.03.23]
Die Pläne für eine Bebauung der aufgeführten Freifläche, die in den letzten Jahr­zehnten ausschließlich für landwirtschaftliche Zwecke genutzt worden ist, umfassen sowohl die temporäre Unterbringung von asylsuchenden Personen sowie alternativ oder auch darauffolgend eine Errichtung von kleineren Gewerbeflächen, in jedem Falle einer nahezu flächendeckende Bebauung inklusive der damit einhergehenden Infrastrukturen.
Wir als Bürgerinnen und Bürger, aber auch als Anwohnerinnen und Anwohner stellen uns die aufdrängende Frage, ob bei und in den Abwägungen zu solch einer Entscheidung überhaupt die Gegebenheiten des Standortes aber insbesondere die Begehren und das Wohl bezüglich der Wohn- und Lebensqualität von allen Anliegerinnen und Anliegern eingeflossen sind.
Insbesondere die ökologischen Folgen einer Bebauung scheinen aus unserer Sicht wenig, wohl eher gar nicht, berücksichtigt worden zu sein.
Ziel der Petition ist der Erhalt der Grün- und Freifläche, da diese einen nachgewiesenen positiven Effekt auf die Luftqualität und das Stadtklima haben sowie den Erhalt von Flora und Fauna.

Begründung

Aus folgenden Gründen muss das Feld Blücherstraße als Naturfläche in seinem Bestand erhalten bleiben:
Ökologische Folgen einer Bebauung:

  • Anwohnerinnen und Anwohner in diesem Bereich sind ohnehin schon in erheblichem Maße von den Emissionen des Ruhrschnellwegs (Autobahn A40) betroffen. Lärm und Feinstaubbelastungen, die allein vom Ruhrschnellweg herrühren, die umliegenden viel befahrenen Straßen – hier Frohnhauser Weg und Velauerstraße - als infrastrukturell notwendige Verkehrsadern der Stadt mal ausgeblendet, sind ein ständiger Begleiter in der alltäglichen Lebensführung. Grün- und Freiflächen, die im Innenbereich von Städten angesiedelt sind, haben einen wissenschaftlich nachgewiesenen positiven Effekt auf das Stadtklima und anliegende Flächen. Sie sind Wasserspeicher und natürliche „Kühlflächen“ aber auch wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Die Versiegelung solcher Flächen hat demnach katastrophale Folgen und Auswirkungen und widerspricht ganz klar einer zukunftsorientierten, klimafreundlichen städtebaulichen Entwicklung. Folgen und Auswirkungen des Klimawandels scheinen bei solchen baurechtlichen Betrachtungen (Änderung des Bebauungsplans etc.) im Mülheimer Stadtrat und bei den Entscheidungsträgern nicht berücksichtigt worden zu sein.
  • Das Klima braucht diese Flächen.
  • Die Anwohnerinnen und Anwohner, Schul- und Kindergartenkinde, die den genannten Emissionen ständig ausgesetzt sind, brauchen diese Fläche.
  •  Zu den weiteren ökologischen Besonderheiten der Freifläche an der Blücherstraße gehören insbesondere die über Jahrzehnte entwickelte Flora und Fauna. Feldhasen, Turmfalken, Mäusebussarde und viele weitere einheimische Vögel, Käfer und Bienen und insbesondere auch Fledermäuse finden sich am Feld und den Randflächen ein und haben hier ihren natürlichen Lebensraum.
  • In einer fünf vor zwölf Situation hinsichtlich der aktuellen Klimasituation müssen diese Aspekte berücksichtigt werden.

Besondere Nachteile durch Gewerbeflächen für Kleinbetriebe:

  • Die Blücherstraße weist bereits heute ein erhöhtes Verkehrsaufkommen auf, aufgrund des An- und Abfahrtsverkehrs von Schulen und Kindergärten. Der zusätzliche Verkehr durch Gewerbeflächen erhöht dieses zusätzlich
  • Zusätzliche Emissionen
  • Durch eine Bebauung wird die Abschottung des „Angstraumes und Brennpunktes U-Bahn Haltestelle Eichbaum“ verstärkt

Besondere Nachteile durch die Nutzung der Fläche für die temporäre Nutzung als Asylunterkunft:

  • Die Freifläche, die zur Wohnraumbebauung jahrelang als untauglich angesehen wurde, wird nun für asylsuchende Personen als „ausreichend“ und „genugtuend“ als Standort zur Unterbringung in Erwägung gezogen. Die unmittelbare Nähe zum Ruhrschnellweg und die damit verbundenen Emissionen sind menschenunwürdig. Wohnraumfreundliche, bereits erschlossene und insbesondere wohnraumwürdige Flächen sind bereits im Stadtraumgebiet vorhanden. Menschen, die teils mit traumatischen Lebenserfahrungen Schutz und Zukunft in Deutschland suchen, werden nahezu „zweitklassig“ als direkte Nachbarn zu täglich bis zu 100.000 passierenden Fahrzeugen auf der Autobahn A40 einquartiert. Auf die Geräusch- und Feinstaubbelastung wird hier nicht erneut hingewiesen.
  • Zu einer Willkommenskultur gehört auch eine Willkommensstruktur.
  • Die vorhandene Wohnraumstruktur der Umgebungsbebauung der Freifläche - vorwiegend Einfamilienhäuser – und die sich daraus ergebende Anliegeranzahl in Personen stellt eine ungeeignete Integrationsstruktur dar. Bei der Unterbringung von geplanten 500-700 Menschen ist das Verhältnis überdimensioniert und eine fruchtende Integration kann somit aufgrund eines zahlenmäßigen Ungleichgewichts nicht gewährleistet sein.
  • Weiterhin ist auf den Brennpunkt „ U-Bahn Haltestelle Eichbaum“ hinzuweisen, der unmittelbar an die Naturfläche angrenzt. Die bauliche Struktur, die die U-Bahnhaltestelle mit sich bringt, fördert seit Jahrzenten, dass die Haltestelle ein wiederkehrender Ort von Straftaten und kriminellen Machenschaften ist. Asylsuchende Personen sind hier erheblichen Konfliktsituationen ausgesetzt. Notsituationen und situationsabhängige Perspektivenlosigkeit bergen die Gefahr, von kriminellen Strukturen und dem kriminellen Milieu ausgenutzt zu werden, in alle Richtungen. Asylsuchende müssen vor Kriminalität, Übergriffen und Gewalt geschützt werden. Es stellt sich die Frage, ob die Umgebungsstruktur für Schutzwürdige ein solches Anforderungsprofil nicht insbesondere erfüllen sollte.
  • Ein Brennpunkt sollte und darf durch städtische Entscheidungen nicht als Brennpunkt verstärkt werden, dies sind keine Entscheidungen im Sinne von Bürgerinnen und Bürgern und solchen, die es in Zukunft werden wollen.

 
Unterstützt uns bei dem Erhalt der letzten verbleibenden Grün- und Freifläche im Bereich der Blücherstraße für uns, unseren Lebensraum und den Erhalt von Flora und Fauna. Bitte helft uns mit Eurer Unterschrift.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Bürgerinitiative Blücherfeld, Mülheim an der Ruhr
Frage an den Initiator

Petition teilen

Bild mit QR code

Abrisszettel mit QR Code

herunterladen (PDF)

Angaben zur Petition

Petition gestartet: 27.03.2023
Sammlung endet: 31.12.2023
Region: Mülheim an der Ruhr
Kategorie: Umwelt

Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende,
    der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.

    Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
    Ihr openPetition-Team
  • Als Reaktion auf unseren offenen Brief an den Oberbürgermeister wurden wir am 22.5.2023 auf ein Gespräch mit OB Marc Buchholz und dem Dezerdent Felix Blasch in das Rathaus eingeladen.

    Herr Buchholz schilderte uns ausführlich die Problematik der Stadt bezüglich Unterbringung von Flüchtlingen als auch des Bedarfs von Gewerbeflächen. Das Feld in der Blücherstraße sei aus seiner Sicht ideal für die geplanten Zwecke sowohl aus Kostensicht als auch hinsichtlich der Verkehrsanbindung.

    Alternative Flächen, z.B. brachliegende ehemalige Gewerbeflächen kämen vor allen aus Kostengründen nicht in Frage.

    Die Erschließung des Feldes an der Blücherstraße sei beschlossene Sache, ob der Verkauf an die Stadt bereits notariell erfolgt wäre, konnte man uns zu diesem Zeitpunkt nicht sagen. Über den Eigentümer des Feldes erfolgte keine nähere Auskunft – es handele sich um einen Mülheimer Bürger.

    Planungsdezernent Felix Blasch berichtet, daß es noch keine detaillierte Zeitplanung für dieses Vorhaben aktuell gibt. Fest stünde, daß ein Gewerbegebiet erschlossen wird und die Fläche bei Bedarf temporär der Unterbringung von 650 Flüchtlingen in dreigeschossiger Bebauung dienen soll.
    Zudem soll der Zugang von der U-Bahn Haltestelle Eichbaum bei Erweiterung der A40 durch ein Brückenführung erfolgen - entweder oberhalb des jetzigen Zugangs oder quer über das Gelände.

    Nach heutigem Stand sei „temporär“ auf 3 Jahre begrenzt. Im Falle der Genehmigung einer Bebauungsplanänderung könne die Fläche dann auch für eine längere Nutzung für Flüchtlingsunterbringung genutzt werden.

    OB Buchholz hat Herrn Blasch angewiesen, uns zu informieren, bevor weiter an der Blücherstraße geplant wird.
  • Am 19.05.2023 erfolgte ein persönlicher Besuch von Herrn Sebastian Fiedler, Bundestagsabgeordneter der SPD Mülheim, und Herrn Rodion Bakum, Landtagsabgeordneter der SPD Mülheim, in der Blücherstraße einschließlich Besichtigung des Feldes und der U-Bahn Haltestelle Eichbaum.

    Wir hatten die Gelegenheit in einem etwa 1-stündigen Gespräch in entspannter Atmosphäre die Punkte unserer Petition zu erläutern.

    Die Herren Abgeordneten sind sowohl ortskundig und wußten zu berichten, daß im Stadtrat 2019 eine Änderung der Nutzungsmöglichkeit (hier: Bebauung) beschlossen wurde.

    Über die Besitzverhältnisse des Feldes konnten auch sie keine Auskunft geben.

    Man reagierte überrascht, als es um die Größenordnung einer evtl. Nutzung der Vorratsfläche für eine temporäre Unterbringung von Flüchtlingen ging. Die Überschreitung einer 3-stelligen Anzahl geplanter Personen erschien den Herren sehr hoch gegriffen.

    Die ökologischen Argumente unserer Petition stießen bei Herrn Fiedler und Herrn Bakum durchaus auf Verständnis. Diese liegen auf dem Kurs der Neuauflage der Essener Stadtentwicklungsplanung, Essen 2035: „SPD will die Stadtplanung stärker am Gemeinwohl ausrichten“, da dort der Klimaschutz einen Kernpunkt darstellt: siehe https://www.spdessen.de/2023/05/15/essen-2035-eine-stadt-fuer-alle/ .

    Wir sind so verbleiben, daß wir uns bei Neuigkeiten, die wir in Erfahrung bringen, insbesondere bezüglich der Besitzverhältnisse des Feldes, gegenseitig informieren werden.

Helfen Sie mit, Bürgerbeteiligung zu stärken. Wir wollen Ihren Anliegen Gehör verschaffen und dabei weiterhin unabhängig bleiben.

Jetzt fördern