Petition richtet sich an:
Deutscher Bundestag Petitionsausschuss
„Frauen in Deutschland leisten jährlich 72 Milliarden Stunden unbezahlte Sorgearbeit. Das ist mehr als die Summe aller Arbeitsstunden von Erwerbstätigen in Deutschland.“ (1,2)
Wir fordern zeitnah wirksame Entscheidungen in der Renten- und Sozialpolitik, die ermöglichen, dass alle Menschen, die sich um andere Menschen kümmern und sie versorgen, ein finanzielles Auskommen haben, das ihnen ein selbstbestimmtes Leben und Altern in Würde erlaubt.
Wir fordern ehrliche politische Debatten zur Renten- und Sozialpolitik, die die unentgeltlich geleisteten Arbeitsstunden von Menschen in sorgenden Tätigkeiten als bedeutende Wirtschaftsleistung anerkennen und mitberechnen (3). Auch die Sorgearbeit von Erwerbslosen, Bürgergeldempfängerinnen, Erwerbsminderungsrentnerinnen und Rentnerinnen.
Wir erwarten, dass Sie ab jetzt auch für die sorgetragenden Menschen unserer Gesellschaft in ihre politische Verantwortung gehen und den prekären Lebenssituationen der Betroffenen sowohl in den politischen Debatten zur gesetzlichen Rente, als auch in den politischen Debatten zum Bürgergeld und in den zugeordneten Reformkommissionen angemessene Beachtung verschaffen.
Wir fordern die Umsetzung gezielter Maßnahmen, die dringend notwendig sind, um die finanzielle Not der Frauen, die jahrzehntelang sorgend tätig waren und die bereits in Altersarmut geraten sind, zu beenden.
Erste Schritte auf dem Weg könnten sein:
- Für Menschen, die in Altersarmut geraten sind, weil sie jahrzehntelang unbezahlte und/ oder schlecht bezahlte Sorgearbeit geleistet haben: Eine Mindestrente, die würdevolles Altern, also auch gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht.
- Nach belgischem Vorbild, zur Entlastung von Haushalten mit niedrigen und mittleren Einkommen: Subventionierte Gutscheine, mit denen haushaltsnahe Dienstleistungen in Anspruch genommen werden können.
- Rentenversicherte Erziehungszeiten von 3 auf 7 Jahre erhöhen, auch rückwirkend.
- Lohnersatzleistungen für Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen, die für Pflege-, Erziehungs- oder Hausarbeitszeit ihre Erwerbsarbeit aussetzen.
- Reduzierung der Erwerbsarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich und Anrechnung der vollen Rentenpunktzahl für Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen, die unbezahlte Sorgearbeit leisten.
- Einführung einer Care-Abgabe: Unternehmen zahlen für die Nutzung der wirtschaftlichen Ressource Sorgearbeit einen Geldbetrag an den Staat. Dieser finanziert mit dem eingenommenen Geld die Lohnersatzleistungen für Erziehungs-, Hausarbeits- und Pflegezeiten.
Frauen raus aus der Altersarmut:
Sorgearbeit ist eine unverzichtbare Wirtschaftsleistung, auf die wir alle angewiesen sind! (4,5)
Begründung
In unserer Gesellschaft haben Menschen -überwiegend Männer- ihren gegenwärtigen Wohlstand erwirtschaftet, indem sie sich der unentgeltlichen und/oder schlecht bezahlten Sorgearbeit anderer Menschen -meist Frauen- bedient haben. Statt Respekt, öffentlicher Anerkennung und gesellschaftlicher Wertschätzung ihrer Leistung in Form von finanzieller Sicherheit, erleben betroffene Frauen, dass sie durch ihre unentgeltliche oder ihre schlecht bezahlte Sorgearbeit finanzielle Nachteile bis hin zur Altersarmut zu tragen haben.(6,7)
Hier läuft etwas schief. Das kann 2025 nicht mehr gewollt sein.
Frauen haben ein Recht auf finanzielle Gleichstellung, auch im Rentenalter. Bisher wird in Deutschland die enorme Wirtschaftsleistung von Frauen, die in Sorgearbeit tätig waren und sind, finanziell nicht angemessen gewürdigt. Das zeigt sich in niedrigen Löhnen, schlechten Arbeitsbedingungen und in zunehmender Altersarmut.
Da eine gesunde Wirtschaft auf Menschen angewiesen ist, die für andere Menschen da sind, sie versorgen, unterstützen und pflegen, brauchen wir eine vorausschauende, mutige Bundesregierung, die sich mit den vielen Lösungsansätzen vertraut macht, die bereits erarbeitet worden sind, um die Ausbeutung von Menschen, die Sorgearbeit leisten, zu beenden (8,9). Wir brauchen eine Bundesregierung, die alles in ihrer Macht Stehende dafür tut, dass diese Lösungsansätze (10,11,12,13,14) zeitnah in die Umsetzung gebracht werden. Wir brauchen eine Bunderegierung, die Versäumtes nachholt und Frauen, die viele Jahre ihres Lebens Sorgearbeit geleistet haben und bereits in Altersarmut geraten sind, wieder herausholt.
Frauen raus aus der Altersarmut:
Sorgearbeit ist eine unverzichtbare Wirtschaftsleistung, auf die wir alle angewiesen sind!
Foto: Pixabay, Frantisek Krejci
Ich unterstütze das, weil wir auch etwas erreichen wollen. Ich hoffe, Ihr schafft das und könnt uns auch Helfen, die Delta Waldeck Frankenberg GmbH zu erhalten. Hoffe auch auf Eure Unterschriften. Ich verbreite auch gerne Eure Petition.
Hier der Link:
openpetition.de/!hqbgx
Vielen Dank