Frauen raus aus der Altersarmut: Sorgearbeit ist eine bedeutende Wirtschaftsleistung!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Deutscher Bundestag Petitionsausschuss

498 Unterschriften

2 %
468 von 30.000 für Quorum in Deutschland Deutschland

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  1. Gestartet September 2025
  2. Sammlung noch > 2 Monate
  3. Einreichung
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung
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Petition richtet sich an: Deutscher Bundestag Petitionsausschuss

„Frauen in Deutschland leisten jährlich 72 Milliarden Stunden unbezahlte Sorgearbeit. Das ist mehr als die Summe aller Arbeitsstunden von Erwerbstätigen in Deutschland.“ (1,2)
 
Wir fordern zeitnah wirksame Entscheidungen in der Renten- und Sozialpolitik, die ermöglichen, dass alle Menschen, die sich um andere Menschen kümmern und sie versorgen, ein finanzielles Auskommen haben, das ihnen ein selbstbestimmtes Leben und Altern in Würde erlaubt.
 
Wir fordern ehrliche politische Debatten zur Renten- und Sozialpolitik, die die unentgeltlich geleisteten Arbeitsstunden von Menschen in sorgenden Tätigkeiten als bedeutende Wirtschaftsleistung anerkennen und mitberechnen (3). Auch die Sorgearbeit von Erwerbslosen, Bürgergeldempfängerinnen, Erwerbsminderungsrentnerinnen und Rentnerinnen.
 
Wir erwarten, dass Sie ab jetzt auch für die sorgetragenden Menschen unserer Gesellschaft in ihre politische Verantwortung gehen und den prekären Lebenssituationen der Betroffenen sowohl in den politischen Debatten zur gesetzlichen Rente, als auch in den politischen Debatten zum Bürgergeld und in den zugeordneten Reformkommissionen angemessene Beachtung verschaffen.
 
Wir fordern die Umsetzung gezielter Maßnahmen, die dringend notwendig sind, um die finanzielle Not der Frauen, die jahrzehntelang sorgend tätig waren und die bereits in Altersarmut geraten sind, zu beenden.

Erste Schritte auf dem Weg könnten sein:
 

  • Für Menschen, die in Altersarmut geraten sind, weil sie jahrzehntelang unbezahlte und/ oder schlecht bezahlte Sorgearbeit geleistet haben: Eine Mindestrente, die würdevolles Altern, also auch gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht.
  • Nach belgischem Vorbild, zur Entlastung von Haushalten mit niedrigen und mittleren Einkommen: Subventionierte Gutscheine, mit denen haushaltsnahe Dienstleistungen in Anspruch genommen werden können.
  • Rentenversicherte Erziehungszeiten von 3 auf 7 Jahre erhöhen, auch rückwirkend.
  • Lohnersatzleistungen für Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen, die für Pflege-, Erziehungs- oder Hausarbeitszeit ihre Erwerbsarbeit aussetzen.
  • Reduzierung der Erwerbsarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich und Anrechnung der vollen Rentenpunktzahl für Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen, die unbezahlte Sorgearbeit leisten.
  • Einführung einer Care-Abgabe: Unternehmen zahlen für die Nutzung der wirtschaftlichen Ressource Sorgearbeit einen Geldbetrag an den Staat. Dieser finanziert mit dem eingenommenen Geld die Lohnersatzleistungen für Erziehungs-, Hausarbeits- und Pflegezeiten.

Frauen raus aus der Altersarmut:
Sorgearbeit ist eine unverzichtbare Wirtschaftsleistung, auf die wir alle angewiesen sind! (4,5)

Begründung

In unserer Gesellschaft haben Menschen -überwiegend Männer- ihren gegenwärtigen Wohlstand erwirtschaftet, indem sie sich der unentgeltlichen und/oder schlecht bezahlten Sorgearbeit anderer Menschen -meist Frauen- bedient haben. Statt Respekt, öffentlicher Anerkennung und gesellschaftlicher Wertschätzung ihrer Leistung in Form von finanzieller Sicherheit, erleben betroffene Frauen, dass sie durch ihre unentgeltliche oder ihre schlecht bezahlte Sorgearbeit finanzielle Nachteile bis hin zur Altersarmut zu tragen haben.(6,7)
 
Hier läuft etwas schief. Das kann 2025 nicht mehr gewollt sein.
 
Frauen haben ein Recht auf finanzielle Gleichstellung, auch im Rentenalter. Bisher wird in Deutschland die enorme Wirtschaftsleistung von Frauen, die in Sorgearbeit tätig waren und sind, finanziell nicht angemessen gewürdigt. Das zeigt sich in niedrigen Löhnen, schlechten Arbeitsbedingungen und in zunehmender Altersarmut.
 
Da eine gesunde Wirtschaft auf Menschen angewiesen ist, die für andere Menschen da sind, sie versorgen, unterstützen und pflegen, brauchen wir eine vorausschauende, mutige Bundesregierung, die sich mit den vielen Lösungsansätzen vertraut macht, die bereits erarbeitet worden sind, um die Ausbeutung von Menschen, die Sorgearbeit leisten, zu beenden (8,9). Wir brauchen eine Bundesregierung, die alles in ihrer Macht Stehende dafür tut, dass diese Lösungsansätze (10,11,12,13,14) zeitnah in die Umsetzung gebracht werden. Wir brauchen eine Bunderegierung, die Versäumtes nachholt und Frauen, die viele Jahre ihres Lebens Sorgearbeit geleistet haben und bereits in Altersarmut geraten sind, wieder herausholt.

Frauen raus aus der Altersarmut:
Sorgearbeit ist eine unverzichtbare Wirtschaftsleistung, auf die wir alle angewiesen sind!

Foto: Karo Oh

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 09.09.2025
Sammlung endet: 08.03.2026
Region: Deutschland
Kategorie: Wirtschaft

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Neuigkeiten

  • Liebe Alle,

    allerherzlichsten Dank, dass Sie und ihr die Petition "Frauen raus aus der Altersarmut: Sorgearbeit ist eine bedeutende Wirtschaftsleistung!" unterschrieben habt!
    Es ist uns im Kleinen gelungen, was ich mir auch für das Große wünsche:
    Stimmen von Menschen aus vielen verschiedenen Bereichen unserer Gesellschaft haben zusammengefunden, um gemeinsam auf die Wirtschaftsleistung der Menschen aufmerksam zu machen, die bisher unentgeltlich oder unfair bezahlt Carearbeit geleistet haben.

    Wer könnte weitere Menschen dafür erwärmen, dieser Petition zu mehr Reichweite zu verhelfen?

    Ich bin eine einzelne Person der Zivilgesellschaft, die in der Öffentlichkeit keine Rolle spielt und auch Menschen, die in der Care-Bewegung engagiert sind, unbekannt ist. Deshalb ist diese Petition auf jede denkbare Unterstützung angewiesen. Jede Stimme zählt. Je mehr Menschen, die Zugang zu sozialen Netzwerken haben oder über eigene Netzwerke verfügen, diese Petition dort teilen, desto größer wird deren Reichweite werden.

    An dieser Stelle von Herzen danke an alle, die die Petition bereits geteilt haben!!!
    Teilen Sie sie, teilt sie gern weitere Male. Wer weiß, möglicherweise ist die Zeit für die Petition inzwischen gereift.

    Und von Herzen Danke an Karo Oh, die österreichische Illustratorin, die für diesen neuen Anlauf eins ihrer Bilder für die Petition zur Verfügung stellt!!!

    Bitte lassen Sie, lasst uns über das eigene persönliche und gesellschaftliche Umfeld hinaus politisch wirksam werden und mit vereinten Kräften die regierenden Politikerinnen und Politiker in Deutschland dazu bewegen eine eingefahrene Denkspur zu verlassen: Anders, als es in Schulen, durch Zeitungen und andere öffentliche Medien bisher vermittelt wird, ist Wirtschaft im Kern eine zutiefst sinnliche und damit körperliche Angelegenheit und findet in Beziehungen zwischen uns Menschen statt. Deshalb geht die Gestaltung unserer Wirtschaft uns alle an.

    Carearbeit in ihren vielfältigen Formen ist die zentrale Kraft unserer Wirtschaft.

    Aus meiner Sicht ist es überfällig, dass unsere Politiker und Politikerinnen diese Tatsache für alle sichtbar aus der Tabuzone herausholen und alles in ihrer Macht Stehende dafür tun, unsere Wirtschaft dementsprechend neu auszurichten.

    Bitte helfen Sie, helft nochmal mit und teilt, teilt, teilt, was das Zeug hält.

    Herzliche Grüße!

    Franziska

Mir ist neulich eine Frau begegnet, die ihre Erwerbsarbeit aufgegeben hat, um ihre totkranke Mutter pflegen zu können. Diese Frau ist seitdem auf den Bezug von Bürgergeld angewiesen. Sie ist kein Einzelfall. Daneben gibt es jede Menge Mütter, die jahrelang auf Erwerbsarbeit verzichten, um ihre Kinder versorgen zu können und die dadurch in Armut geraten. Spätestens im Alter. Darf ich fragen, mit welcher Begründung die finanzielle Not dieser Menschen Privatsache bleiben sollte?

Wenn man sich die meisten Frauen, die betrifft es hauptsächlich, anschaut, die eine sehr kleine Rente bekommen oder in der Grundsicherung sind. stellt man fest, dass sie jahrelang gar nicht gearbeitet haben und danach maximal Teilzeit, dazu oft im Verkauf oder im Niedriglohnsektor. Woher soll also die auskömmliche Rente kommen? Wer meint, seine Familie über das notwendige Mass hinaus versorgen zu müssen, muss es auf eigene Kosten tun!

Warum Menschen unterschreiben

Respekt für die Arbeit vieler Frauen!
Widerstand gegen die Ausnutzung mindestens der Hälfte der Menschheit!

Weil diese Sorgearbeit kleingeredet wird.
Die Mütterrente wurde "bespöttelt" . Es wurde in der Sache unzulänglich argumentiert, sie wird zwar von der Gundsicherung (zynischenrweise) wieder abgezogen, wird aber getrennt ausgezahlt und sie unterliegt NICHT dem jährlichen WEITERZAHLUNGSANTRAG der Grundsicherung..
Die Mütterrente sollte nicht von der Grundsicherung wieder abgezogen werden.

Wenn Studien zu Altersarmut betrachtet werden und diese hauptsächlich Frauen betrifft, dann ist doch klar, dass irgendwas im System verändert werden müsste!

Weil ich selber gerade aus diesen Gründen und weil die mir lieben Menschen, die ich begleitet habe, am Herzen gelegen haben, offenen Auges in die Altersarmut laufe.

Wie lange soll es noch dauern, bis die Leistung von Frauen endlich anerkannt (und bezahlt) wird?

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