Petition richtet sich an:
Rat der Stadt Hemer, Rat der Stadt Iserlohn
Die Neuaufstellung des Regionalplans für den Märkischen Kreis sieht hier inmitten des Landschaftsschutzgebietes ein Gewerbe- und Industriegebiet vor.
Um die Landschaft, die Natur, die Artenvielfalt, die Menschen und unser Zuhause zu schützen, fordern wir die sofortige Einstellung der verheerenden Planung.
Wir möchten die Räte der Städte Hemer und Iserlohn bitten, sich intensiver mit alternativen Möglichkeiten zu befassen, um Platz für die lokale Industrie zu schaffen; beispielsweise mit der Ausschöpfung von Flächen innerhalb bereits vorhandener Gewerbegebiete durch Nachverdichtung.
Begründung
Biotop- und Artenschutz
Eine Zerstörung der Landschaft durch die Planung hätte nachhaltige Folgen für das Ökosystem, die angrenzenden Biotope. Direkt und indirekt betroffene Schutzgüter (Landschaftsschutzgebiet, Naturschutzgebiet, Gesetzlich geschützte Biotope, Schutzwürdige Biotope, Biotopverbund mit herausragender Bedeutung, Gebiete zum Schutz der Natur) sind unter https://linfos.naturschutzinformationen.nrw.de/atlinfos/de/atlinfos einzusehen.
Von der Planung betroffene Arten sind vor allem Vogelarten wie bspw. Rotmilan, Mäusebussard, Uhu, Kolkrabe und Feldlerche, die die Planungsbereiche als Brut- und Nahrungsstätte nutzen.
Flächenverbrauch und Zerschneidung der Landschaft
Die Planungen versiegeln Fläche und tragen zur Zerschneidung der Landschaft bei; hiermit stehen sie im Gegensatz zur deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, die eine Reduzierung des Flächenverbrauchs auf 30ha/Tag bis 2030 und eine Flächenkreislaufwirtschaft bis 2050 vorsieht:
„Das Baugesetzbuch verpflichtet die Kommunen als Träger der Bauleitplanung zum sparsamen und schonenden Umgang mit Grund und Boden und zur Begrenzung der Bodenversiegelung auf das notwendige Maß. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz sind Eingriffe in Natur und Landschaft soweit wie möglich zu vermeiden.“ (Quelle: https://www.bmuv.de/themen/nachhaltigkeit/strategie-und-umsetzung/reduzierung-des-flaechenverbrauchs)
Die Planung innerhalb der Unzerschnittenen Räume widerspricht der Biodiversitätsstrategie NRW:
„Der Lebensstil, die Wirtschaftsweise und der anhaltend hohe Flächenverbrauch insbesondere in den Industrieländern und damit auch in Nordrhein-Westfalen führen zu einem Verlust von Lebensräumen und Arten (vgl. MKULNV, 2015, Biodiversitätsstrategie NRW). Der Erhalt von naturnahen Lebensräumen und Arten sichert langfristig eine lebenswerte Umwelt für die heutige Generation und künftige Generationen. Besondere Bedeutung kommt der Erhaltung und dem Schutz von unzerschnittenen verkehrsarmen Räumen zu. Es ist Aufgabe aller am Planungsprozess Beteiligten und der politischen Entscheidungsträger dafür zu sorgen, dass der Flächenverbrauch und damit die Zerschneidung der Landschaft soweit wie möglich minimiert werden. Räume mit geringer Zerschneidung, Zersiedlung und Verlärmung stellen eine endliche Ressource dar und können, wenn überhaupt nur mit großem Aufwand wiederhergestellt werden. Ein niedriger Zerschneidungsgrad der Landschaft und große unzerschnittene Räume sind damit wesentliche Prüfsteine für eine nachhaltige Entwicklung.“
(Quelle: https://uzvr.naturschutzinformationen.nrw.de/uzvr/de/einleitung)
Verlust von Landwirtschaftlichen Flächen zur Nahrungserzeugung
Die Planungen zerstören große Flächen landwirtschaftlicher Nutzung mit teilweise hochwertigen Böden, die im Folgenden nicht mehr zur Nahrungserzeugung zur Verfügung stehen.
Verlust von Erholungsraum
Nicht zuletzt wird den Menschen der Region ein wichtiger und schöner Raum zur Erholung und damit ein Stück Zuhause unwiederbringlich genommen.
Der Umweltbericht zur Neuaufstellung des Regionalplanes Arnsberg - Räumlicher Teilplan Märkischer Kreis, Kreis Olpe, Kreis Siegen-Wittgenstein aus dem Jahr 2021 kommt ganz offensichtlich zum selben Ergebnis; dort heißt es auf Seite 695 zum Gesamtmaß erheblicher Umweltauswirkungen: „schwerwiegende Umweltauswirkungen (Festlegung in geprüfter Form aus Umweltsicht nicht geeignet)“.(Quelle: https://www.bra.nrw.de/system/files/media/document/file/umweltbericht_komplett_mit_anlagen.pdf)
Solange die Planungen noch nicht abgeschlossen sind haben wir die Möglichkeit sie zu beeinflussen. Nutzen wir sie!