Tierschutz

Gegen die Vermehrung des Gendefektes PSSM bei Kaltblutpferden

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Die deutschen Zuchtverbände der Kaltblutrassen
378 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

378 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2013
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Es werden immer mehr Fälle zu positiv getesteten Kaltblutpferden auf den Gendefekt PSSM (Polysaccharid-Speicher-Myopathie) bekannt.

Das zuständige Forschungslabor Laboklin (www.laboklin.de) beziffert die betroffene Anzahl der getesteten Pferde auf 52,9 %. Da die Tiere oft erst nach auftretenden Symptomen getestet werden, ist es sogar möglich, dass mehr Tiere betroffen sind.

Trotz der offenbar hohen Verbreitung bei Kaltblütern, ist der Gendefekt immer noch nicht ausreichend bekannt. Angesprochen auf PSSM sind sowohl Züchter als auch Pferdebesitzer oft ahnungslos. Es sind Fälle bekannt, bei denen der ein oder andere Zuchtverband das Vorkommen von PSSM als absolute Einzelfälle abtut und erfolgreich ignoriert.

Dies ist hier leicht möglich, da die Krankheit leise daherkommt und zuerst keine sichtbaren körperlichen Beeinträchtigungen zu Tage kommen. Mit guten Haltungsbedingungen ist es sogar möglich, dass sie gar nicht oder nur wenig sichtbar werden.

Das Bewusstsein aller Kaltblutfreunde muss sich dahingehend ändern, dass alle genannten Parteien um den Gendefekt wissen. Allen muss daran gelegen sein, bereits betroffenen Tieren eine passende Haltung und Fütterung zu ermöglichen. Sei dies durch Informationen an die Halter oder durch Anpassung der Haltungsbedingungen durch die Besitzer.

Einer der wichtigsten Ziele sollte jedoch sein, lediglich gesunde Tiere zu vermehren.

Züchter die ihre Pferde nicht testen lassen, sollten nicht die Möglichkeit bekommen, ihre Tiere in das Zuchtbuch einzutragen. Auch die Zulassung zur Körung sollte hier verwehrt bleiben. Ein negatives Testergebnis hinsichtlich PSSM bei den Zuchtverbänden vorzulegen, muss verpflichtend werden.

Begründung

Bei anderen betroffenen Rassen wie z. B. Quarter Horses oder Paint Horses ist die schwächende, bis möglicherweise lebensgefährliche Glykogen-Speicher-Krankheit bereits ausreichender bekannt.

Züchter und Interessenten sind informiert und nehmen betroffene Tiere in erster Linie aus der Zucht, da der Absatzmarkt für die häufig im Sport eingesetzten Pferde keine oder nur sehr geringe Nachfrage hervorbringt. Der Markt für betroffene Pferde ist so klein, dass die Pferde weit unter Wert verkauft werden.

Bei Verkaufsanzeigen der o. g. genannten Rassen bekommt man oft direkt ein entsprechendes Testergebnis nebst Haltungsempfehlungen angegeben. Bei diesen Rassen ist Vorlegung eines negativen Tests zur Zulassung ins Zuchtbuch Voraussetzung.

Dies ist genau das erstrebenswerte Ziel für die Welt der Kaltblutpferderassen. Warum im Detail ein Umdenken, mit Vorbild der Westernpferderassen, stattfinden sollte, findet sich in folgenden Punkten:

  • PSSM bereitet den betroffenen Tieren große Schmerzen. Die klinischen Symptome reichen von Bewegungsunlust, Muskelsteifheit, Schwitzen, wechselnden Lahmheiten bis hin zu gänzlicher Bewegungsunfähigkeit zu Abmagerung und einhergehenden Muskelschwund. Weitere noch unbekannte Symptome sind nicht auszuschließen, da die Symptome von Tier zu Tier unterschiedlich sein können und die komplette Bandbreite noch nicht ausreichend erforscht ist.

  • Die Zuchtverbände verlieren ihre Glaubwürdigkeit in Bezug auf ihre Funktion. Nach der Definition der FN (Deutsche Reiterliche Vereinigung) dienen Zuchtverbände dem Gedanken der sinnvollen Fortführung guter und gesunder Zuchtlinien für die jeweiligen Rassen. Unterlassene Selektion dient nicht der eigentlichen Aufgabe der Zuchtverbände.

  • Gewerbliche Züchter gehen selbst ein erhöhtes finanzielles sowie Risiko der Rufschädigung ein, da der Käufer das Recht hat, betroffene Tiere im Ernstfall an den Verkäufer zurückzugeben. Hier müssen im Ernstfall Tierarztkosten, Verlust, Stallkosten etc. ersetzt werden.

Zudem ist die weitere wissentliche Verbreitung von Tieren, die mögliche Träger des schmerzhaften Defektes sind, unverantwortlich und in höchstem Maße unethisch.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Nachdem mein Rhdk-Wallach Djago III homozygot positiv (das bedeutet, das BEIDE Elternteile den Gendefekt trugen, der sich bekanntermaßen dominant vererbt!) gestestet wurde, informierte ich sofort den Zuchtverband, da seine Vollbrüder Djago I und Djago II aktive Deckhengste sind. Leider stieß ich auf taube Ohren. Ebenso bei den Besitzern der beiden Deckhengste, die ich sofort im Anschluß informierte. Das Züchten mit gendefekten Tieren ist meiner Meinung nach tierschutzrelevant, DESWEGEN erscheint mir diese Petition sehr wichtig!

PSSM hat es bereits vor seiner Entdeckung gegeben. Es ist ohnehin nichts Neues, dass schwere und leichtfuttrige Rassen regelmäßig gearbeitet und mit Bedacht gefüttert werden müssen, um gesund zu bleiben. PSSM ist kein Gendefekt, sondern eine genetische Veranlagung mit gegebenenfalls negativen Auswirkungen. Es wäre interessant, ob das Gen bei Wildpferden auch vorkommt. Wenn man nun sämtliche PSSM-Pferde aus der Zucht nehmen würde, bliebe nicht mehr viel übrig, um die Rasse gesund zu erhalten, weil der Genpol ohnehin schon beschränkt ist. Die hohe Rate zeigt aber auch, dass PSSM bei bestimmten

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