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Petition is addressed to: Frau Ursula Heinen-Esser, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen
Kein Kniefall vor der Jägerlobby: Gegen die Wiedereinführung der Bau- und Fallenjagd – für die Schonung von Rotfuchs und bedrohten Tierarten in NRW!
Über 50.000 Füchse wurden im vergangenen Jagdjahr alleine in NRW von Jägern getötet. Doch während wissenschaftliche Studien und Erfahrungen aus fuchsjagdfreien Gebieten zeigen, dass Fuchsjagd sinnlos ist, wollen Jäger immer mehr Füchse töten. Nun wollen sie zu diesem blutigen Zweck sogar bereits verbotene, besonders grausame Praktiken wieder legalisieren lassen, indem sie den Fuchs zum Sündenbock für den Rückgang bedrohter Arten machen. Das dürfen wir nicht zulassen!
Wenn auch Sie gegen die Wiedereinführung der grausamen Bau- und Fallenjagd sowie der Abrichtung von Jagdhunden an lebenden Füchsen sind und die Schonung von Füchsen UND bedrohten Tierarten in NRW befürworten, unterzeichnen Sie jetzt diese Petition!
Forderungen
Wir fordern daher die nordrhein-westfälische Landesregierung dazu auf, die Gesetzeslage dem aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand und den Anforderungen des Tierschutzes anzupassen. Insbesondere fordern wir,
1) das Ökologische Jagdgesetz nicht aufzuweichen, sondern unter stärkerer Berücksichtigung des Natur- und Tierschutzes weiterzuentwickeln und grausame Jagdmethoden wie die Bau- und Fallenjagd sowie die tierschutzwidrige Abrichtung von Jagdhunden an lebenden Tieren vollständig zu verbieten,
2) eine ganzjährige Schonzeit für den Rotfuchs einzurichten, da kein vernünftiger Grund für seine Bejagung vorliegt, wie im Detail in unseren Erläuterungen und Quellenangaben dargelegt wird,
3) bedrohte Tierarten wie den Feldhasen durch eine ganzjährige Schonzeit von der Bejagung auszunehmen.
Eine umfassende, wissenschaftlich untermauerte Begründung unserer Forderungen samt zahlreicher Literaturquellen finden Sie in den „Erläuterungen und Quellenangaben“ des Aktionsbündnisses Fuchs: https://docs.wixstatic.com/ugd/83fe7c_5d524952b89744ceaefb57dd92141019.pdf
(Foto: Initiative zur Abschaffung der Jagd)
Reason
Das im Jahr 2015 von SPD und Grünen in NRW eingeführte Ökologische Jagdgesetz räumte dem Tierschutz einen etwas größeren Stellenwert ein: Besonders grausame Jagdformen wie die Bau- und Fallenjagd wurden eingeschränkt, der Abschuss von Haustieren und die Abrichtung von Jagdhunden an lebenden Füchsen verboten.
Politiker klüngeln mit Jagdverband
Der Landesjagdverband drängt nun jedoch massiv darauf, dass diese Verbesserungen zurückgenommen werden – und von der neuen CDU/FDP-Regierung ist Klüngelei mit der Jägerlobby zu befürchten: Der FDP-Vorsitzende Lindner plant nach eigener Aussage, den Jagdschein zu machen (http://www.deutschlandfunk.de/christian-lindner-fdp-fahrverbote-muessen-um-jeden-preis.868.de.html?dram:article_id=394379); CDU-Ministerpräsident Laschet kündigte bereits an, den Jägern bei der Jagdgesetzgebung „entgegenzukommen“ (https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/laschet-landesjagdgesetz-100.html). Bereits im Oktober 2017 wurde die Baujagd am Kunstbau wieder landesweit zugelassen – obwohl die Baujagd in veterinärmedizinischen Gutachten als „hochgradig tierquälerisch“ bezeichnet und andernorts bereits vollständig verboten wurde!
Interessanterweise war das Umweltministerium allerdings auch auf Anfrage nicht in der Lage, Gutachten oder Protokolle vorzulegen, die die Beweggründe dieser Entscheidung dokumentieren (http://www.lokalkompass.de/velbert/politik/tierschutzpartei-nrw-erhebt-vorwuerfe-gegen-das-umweltministerium-d806603.html). Stattdessen wird lediglich auf eine nicht näher wissenschaftlich untermauerte Empfehlung der jägernahen Forschungsstelle für Jagdkunde in Bonn verwiesen.
Fuchsjagd ist sinnlos und kontraproduktiv
Ein derartiger Kniefall vor der Jägerlobby ist aus Sicht von Tierschutz und Wissenschaft nicht nachvollziehbar. Aktuelle Untersuchungen zeigen ebenso wie langjährige Erfahrungen, dass Fuchspopulationen mit jagdlichen Mitteln nicht reduziert werden können, weil steigende Geburtenraten und Zuwanderung aus anderen Revieren die Verluste ausgleichen. Fuchsjagd ist allein aus diesem Grund schon kein geeignetes Mittel zum Schutz bedrohter Arten!
Im Gegenteil: Füchse verteidigen ihre Reviere und halten Konkurrenten fern. Der Tod eines solchen Revierinhabers führt dazu, dass revierlose Füchse und auch andere Beutegreifer in das Gebiet eindringen und den Feinddruck auf Beutearten sogar verstärken.
Füchse als Sündenböcke für schießwütige Jäger und verfehlte Landwirtschaft
Tatsächlich sind bedrohte Arten durch die Zerstörung ihres Lebensraums gefährdet – und nur durch die Schaffung geeigneter nahrungs- und deckungsreicher Habitate kann ihnen nachhaltig geholfen werden. Aber auch die nordrhein-westfälische Jägerschaft muss sich fragen lassen, warum sie im Jagdjahr 2016/17 über 35.000 Feldhasen erlegte, während sie zugleich den Fuchs zum Sündenbock für den Rückgang des Feldhasenbestands macht.
Füchse als Verbündete im Kampf gegen die Borreliose - Fuchsjagd gefährdet Menschenleben
Hinzu kommt, dass im Jahr 2017 zwei weltweit beachtete Studien veröffentlicht wurden: Französische Forscher wiesen nach, dass intensive Fuchsjagd zu einer stärkeren Verbreitung des Fuchsbandwurms (http://www.e-l-i-z.com/doc_word/ECHINO/COMTE-2017-publi-Em_Nancy-prevetmed.pdf) und einem höheren Infektionsrisiko des Menschen führt. Der niederländische Biologe Hofmeester stellte darüber hinaus fest, dass Füchse wertvolle Verbündete im Kampf gegen die gefährliche Lyme-Borreliose sind (http://rspb.royalsocietypublishing.org/content/284/1859/20170453). Ihr Einfluss auf das Verhalten von Mäusen, die als Hauptreservoir des Borreliose-Erregers gelten, kann die Infektionswahrscheinlichkeit für den Menschen deutlich reduzieren.
Vorbild Luxemburg: Ganzjähriger Schutz für Meister Reineke
In Luxemburg wurde auf Basis dieser Erkenntnisse vor kurzem das bereits seit 2015 bestehende Jagdverbot auf Füchse erneut verlängert. Die Erfahrungen mit der Schonung des Fuchses sind dort – ebenso wie in anderen Gebieten, in denen Füchse nicht bejagt werden – durchweg positiv.
Aktionsbündnis Fuchs – Wir geben den Füchsen eine Stimme
Das Aktionsbündnis Fuchs (https://www.aktionsbuendnis-fuchs.de) ist eine Initiative von mehr als 50 deutschen Organisationen aus dem Tier- und Naturschutzbereich, dessen Ziel das Verbot der sinnlosen und grausamen Jagd auf den Rotfuchs ist.
Geben auch Sie den Füchsen ihre Stimme: Unterzeichnen Sie jetzt unsere Petition und folgen Sie uns auf Facebook: https://www.facebook.com/AktionsbuendnisFuchs/
Petition details
Petition started:
02/15/2018
Petition ends:
08/14/2018
Region:
North Rhine-Westphalia
Topic:
Animal rights
News
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Dialog mit Petitionsempfänger beendet
on 24 Jan 2020Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach dem Einreichen der Petition keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass der Dialog mit dem Petitionsempfänger beendet ist.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team -
Petent ist im Dialog mit dem Petitionsempfänger
on 23 Jan 2019Der Petitionsausschuss des Landtags NRW hat unser Vorbringen in seiner Sitzung vom 8. Januar 2019 erneut beraten und uns in einem Schreiben vom 18. Januar den gefassten Beschluss aus dem Sitzungsprotokoll zur Kenntnis gegeben. Diesen Beschluss möchte ich zur Information an die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner der Petition weitergeben, indem ich die entsprechende Passage aus dem Schreiben zitiere:
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„Der Petitionsausschuss konnte keine stichhaltigen und wissenschaftlich fundierten Argumente für eine flächendeckende Jagd am Naturbau feststellen. Im Gegenteil zeigten die Zahlen der Landesregierung zur Jagdstrecke 2016/2017 in Nordrhein-Westfalen, dass die Baujagd mit einem Anteil von 6,4% bei der angestrebten Regulierung der Fuchspopulation keine wesentliche Rolle spielt. Er bittet die Landesregierung (Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, MULNV) daher zu prüfen, ob eine landesweite Wiedereinführung der Baujagd erforderlich ist. Zudem bittet der Ausschuss die Landesregierung (MULNV), zu prüfen, ob eine Modellregion ausgewiesen werden kann, innerhalb derer für einen begrenzten Zeitraum von einem bis drei Jahren vollständig auf die Fuchsjagd verzichtet werden kann. In diesem Schongebiet möge besonders auf die Bestände von Bodenbrütern, Niederwild und Füchsen geachtet werden. Entsprechende Erkenntnisse mögen sodann – bei Bedarf – in eine erneute Gesetzesnovellierung einfließen. Der Petitionsausschuss dankt dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz für das Interesse und die Zusage, die Schonzeitenregelungen anhand der Unterlagen der Petenten zu prüfen. Die Landesregierung (Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz) wird aufgefordert, zu den Prüfungen eine möglichst ausführliche Stellungnahme abzugeben, um den Petitionsausschuss über die Prüfergebnisse zu informieren.
Die Petitionsunterlagen werden zur weiteren Beratung an den Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz als Material überwiesen. Die endgültige Bewertung und Entscheidung des Landtags bleibt abzuwarten.“
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Der Petitionsausschuss hat wirklich sehr gute Arbeit geleistet und sich intensiv und objektiv mit der Sach- und Rechtslage auseinandergesetzt. Im Rahmen der Bearbeitung der Petition wurden Vertreter des Aktionsbündnisses Fuchs zu zwei Erörterungsterminen (am 11. Oktober und am 12. Dezember 2018) geladen. So konnten die Argumente beider Seiten intensiv ausgetauscht und diskutiert werden. Wir danken dem Petitionsausschuss für die professionelle und unvoreingenommene Arbeit.
Der Beschluss des Petitionsausschusses zeigt erneut, dass es beispielsweise für die geplante flächendeckende Wiedereinführung der Baujagd keine überzeugenden Argumente und damit auch keinen vernünftigen Grund gibt. Am 16. Januar fand erneut eine Anhörung zur Jagdgesetznovelle im Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz statt. Das Ergebnis dieser Sitzung liegt uns leider noch nicht vor. Wir können nur hoffen, dass der Ausschuss unseren Argumenten, der Empfehlung des Petitionsausschusses und letztlich schlichtweg den harten Fakten die verdiente Beachtung geschenkt hat und daraus die richtigen Konsequenzen zieht. Denn wenn der geplante Gesetzesentwurf zur Jagdgesetzesnovelle von der schwarz-gelben Landtagsmehrheit ungeachtet der Tatsachen und trotz aller unserer Bemühungen sowie der scharfen Kritik zahlreicher Natur- und Tierschutzorganisationen durchgewunken wird, wird dies dramatische Verschlechterungen für den Natur- und Tierschutz mit sich bringen.
Aktionsbündnis Fuchs
i.V. Daniel Peller
Web: https://www.aktionsbuendnis-fuchs.de/
Facebook: https://www.facebook.com/AktionsbuendnisFuchs/ -
Petent ist im Dialog mit dem Petitionsempfänger
on 15 Oct 2018Der Petitionsausschuss des Landtags in NRW nimmt keine Sammelpetitionen an. Weil uns dies bewusst war, hatte das Aktionsbündnis Fuchs parallel zum Start unserer öffentlichen Sammelpetition auf OpenPetition bereits im Februar eine entsprechende Einzelpetition beim Petitionsausschuss des Landtags NRW eingereicht.
Noch vor Ende der Zeichnungsfrist unserer öffentlichen Petition haben wir im Juni zu unserer Einzelpetition einen Beschluss erhalten. Darin wurden unsere Forderungen zwar zur Kenntnis genommen, jedoch wurde unser Anliegen abgeblockt und man konnte uns keine stichhaltige Begründung für die Änderungen des Landesjagdgesetzes geben.
Als schließlich die Zeichnungsfrist unserer öffentlichen Petition endete, haben wir diese via E-Mail (ohne Unterschriftenliste) am 3. September an Frau Ursula Heinen-Esser (Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen) übergeben. Parallel dazu haben wir uns in einem Schreiben an zahlreiche Abgeordnete des Landtages ausdrücklich darüber beschwert, dass von Seiten des Ministeriums unsere begründete und wissenschaftlich belegte Kritik an den geplanten Änderungen des Landesjagdgesetzes im Rahmen der Einzelpetition nicht ernst genommen wurde.
Frau Heinen-Esser hat unsere Petition nicht angenommen, sondern in einem kurzen Schreiben lediglich auf den Petitionsausschuss verwiesen. Allerdings war unter den Empfängern unseres Beschwerdeschreibens auch Herr Serdar Yüksel, der Vorsitzende des Petitionsausschusses des Landtages NRW. Auf Grundlage unserer Beschwerde und der erneuten Eingabe unseres Anliegens durch die öffentliche Sammelpetition wurde von Seiten des Petitionsausschusses ein Verfahren nach Artikel 41a der Landesverfassung eingeleitet. Hierdurch sollte uns doch noch die Möglichkeit gegeben werden, ausführlich mit dem Ministerium ins Gespräch zu kommen und prüfen zu lassen, auf welchen Grundlagen dessen Argumentation fußt.
Am vergangenen Donnerstag hat nun eine nicht-öffentliche Sitzung zur Diskussion unserer Petition im Landtag stattgefunden, an welcher auch ein Vertreter des Aktionsbündnisses Fuchs teilnehmen durfte. Nach einer etwa 1,5-stündigen Anhörung stand fest, dass unsere Petition weiterhin bearbeitet wird! Voraussichtlich im November sollen die zuständigen Sachbearbeiter aller Fraktionen sowie Vertreter der Wildtierforschung erneut über die Petition verhandeln.
Dank den Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern dieser öffentlichen Petition, der Hartnäckigkeit des Aktionsbündnisses Fuchs und der Fairness des Petitionsausschusses geht unsere Petition also in die nächste Runde. Es bleibt spannend!
Aktionsbündnis Fuchs
i.V. Daniel Peller
Debate
Der Fuchs frisst u.a. auch die Gelege von Wiesen- und Kornweihen. Beide Taggreife brüten in Feldern und Wiesen am Boden. Bei den Raubzügen haben die Jungvögel somit keine Chance. Gibt es demnächst eine Petition zum Schutz der Weihen? Oder haben die weniger Rechte?