A petíció címzettje:
Landkreis Zwickau, Stadt Glauchau, Land Sachsen, weitere
Hinsichtlich der bevorstehenden Kürzungen im sozialen Bereich und dem damit verbundenen Stellenabbau in der Mobilen Jugendarbeit, getragen durch das Diakoniewerk Westsachsen, fühlen wir uns angehalten, Ihnen unsere Befürchtungen über den großen Verlust an aktiver, initiativer und ebenso aufopfernder Arbeit mitzuteilen. Dies sei mit der Bitte verbunden, die Entscheidung hinsichtlich der Kürzungen noch einmal zu überdenken und gegebenenfalls zu revidieren.
Indoklás:
Die derzeit in Anstellung befindlichen drei Sozialarbeiter decken eine Unmenge an Aufgaben ab, die in der gesamten Stadt und dessen Umkreis zum Tragen kommen. Im Rahmen der Mobilen Jugendarbeit wurde Raum geschaffen für junge Familien und deren Kinder. Praktisch zeigen regelmäßige Veranstaltungen, wie das „Fun at Friday Night“ für Kinder und der „Mutter und Kind Brunch“ den Wert dieser Initiative. Die Aufgabe der Klientenbetreuung gehört ebenso zur Routine im H2 und dient der Unterstützung von Jugendlichen im Alltag, wie etwa die Hilfestellung bei Behördengängen.
Außer Frage steht die immense Bedeutung die dem im Haus befindlichen Cafe Taktlos zukommt.
Es ist ein von Jugendlichen und jungen Leuten selbstverwaltetes Projekt im Rahmen der Mobilen Jugendarbeit, welches regelmäßig eine Volxküche anbietet und Konzertabende veranstaltet. Darüber hinaus bietet es einen Proberaum für junge Musiker und ist generell eine Plattform für Kunst und Kulturschaffende der Stadt Glauchau. Zum Einen fand lange Zeit regelmäßig ein Hip-Hop-Stammtisch statt und zum anderen ging aus der Gemeinschaft der Menschen des Cafe Taktlos jüngst ein Kunst- und Kulturverein, der „KultUrknall e.V.“ hervor, welcher sich bemüht, die Kulturlandschaft der Stadt ein wenig aufzupeppen.
Ein Grundprinzip der Eventorganisation des Cafe Taktlos sind die Solidaritätsveranstaltungen für andere Initiativen und Vereine. So geschehen beispielsweise für die Hochwasseropfer der Stadt Glauchau im Jahr 2002, dem „Target e.V.- gezielte Aktionen für Menschenrechte“ im Jahr 2009, sowie 2010 dem „Karo e.V. - gegen Zwangsprostitution, Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung von Kindern.“
In diesem unterstützenden und aufklärerischen Sinn ist auch die vorhandene Umweltbibliothek „Kassandra“ im Haus zu verstehen, in welcher Vorträge und Lesungen zu den verschiedensten Themen stattfinden.
Die Kürzung finanzieller Mittel und der damit einhergehende Stellenabbau von 2 Vollzeitstellen im Haus bedeuten die Streichung einer Vielzahl von Programmen und Initiativen und führen auf lange Sicht dazu, dass das H2 als Haus nicht mehr zu unterhalten ist.
Geschieht dies, so entsteht ein leerer Raum in der sozialen und kulturellen Landschaft der Stadt Glauchau, in der es keine vergleichbare Einrichtung und ebenso wenig ein entsprechendes Engagement gibt.
Das Cafe-Taktlos existiert seit nunmehr 19 Jahren und bleibt hinsichtlich seiner Sinnhaftigkeit und der Nachhaltigkeit seiner Tätigkeiten keine Beweise mehr schuldig. Ein Bestandsschutz sollte gegeben sein.
Der vorrangegangene Text gibt einen Bruchteil der geleisteten Arbeit wieder und wir könnten noch einige Seiten mehr füllen mit Beispielen und guten Wünschen für unsere Zukunft, in die wir allerdings düster blicken.
Die bisherige Arbeit hat einige Generationen junger Leute positiv beeinflusst, Gemeinschaftssinn gefördert, ebenso wie Eigeninitiative und Verantwortlichkeit. Ein geistiger Reichtum, den es ohne das H2 in der Form nie gegeben hätte. Wie soll die Zukunft aussehen ohne diesen Raum, in dem sich junge Menschen treffen, entfalten und entwickeln können? Wo wäre dann noch Platz für sie oder für uns, die wir uns noch im Erwachsenenalter hier engagieren?
Im Anhang finden Sie eine Unterschriftenliste, in welcher sich Menschen dafür aussprechen können, dieses Projekt zu retten.
Es sind jene, die um die Bedeutung einer solchen Einrichtung wissen und die für ihre Kinder diesen Freiraum bewahren möchten.
Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach dem Einreichen der Petition keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass der Petitionsempfänger nicht reagiert hat.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team
Wir wollen viele verschiedene Leute ansprechen, daher dieser allgemeine Aufruf:
Wenn Jugendliche die Region verlassen, dann oftmals aus Mangel an Perspektiven, Angeboten und Unterstützung. Wir sagen: wir bleiben hier. Und wir sagen anstatt uns Auf und davon zu machen: Demo für den Erhalt der Jugendhilfestrukturen!
Das Thema der Kürzungen im Bereich der Jugendhilfe hat an aktueller Brisanz nichts verloren. Unsere politischen Vertreter dürfen nicht zur Meinung gelangen, dass wir uns mit Ihren Entscheidungen abgefunden haben und wir uns stillschweigend mit diesen Entscheidungen arrangieren. Wir alle haben das Recht und das Bedürfnis, den Unmut über die Entscheidungen im Bereich der Jugendhilfe zur Kenntnis zu geben - mit dem Ziel, die bisherigen Angebote der Kinder- und Jugendarbeit im Landkreis Zwickau zu erhalten.
Kinder- und Jugendarbeit berät, unterstützt, steht bei, begleitet, ermutigt, bietet an, ermöglicht, beleuchtet, erklärt, spendet Trost und Zuspruch, hört zu, leitet an, betreut, versteht und erfüllt die vielfältigsten Aufgaben, mit denen Eltern, Freunde, Lehrer, Erzieher und Angehörige überfordert sind. Aufgaben, welche die Gesellschaft - mit Ihrer fehlenden Verantwortung für den Einzelnen - nicht mehr in dem Umfang leistet, wie es der Jugendliche benötigt, um sich zu entwickeln und zu entfalten.
Alleingelassen mit ihren Gefühlen und den Extremen und Problemen ihres jungen Lebens stehen Kinder und Jugendliche ratlos und ohnmächtig vor Schulproblemen, Mobbing, psychischer, seelischer und physischer Gewalt, Leistungsdruck, Versagensängsten, Bewerbungen, Wohnungslosigkeit, BAföG-Anträgen, Gerichtsterminen, Mahnungen, Rechnungen und Pfändungen.
Kinder- und Jugendarbeit ist der ganzheitliche Blick für junge Menschen, ist Profi in Loyalität und Vertrauen schenken, Meister im Stärken und Aufbauen, Navigationsgerät und Wegweiser im Leben ohne Zuständigkeit, Anwalt und Parlament vor Alltagswillkür gegenüber jungen Menschen ohne Chancen.
Junge Menschen können nur dann Ihre Probleme lösen, wenn Sie die Unterstützung erfahren, die Kinder- und Jugendarbeit leistet, wenn sie ermutigt werden, wenn jemand an sie glaubt.
Durch die akuten Kürzungen sind Jugendeinrichtungen im Landkreis von drohender Schließung oder großen Einschränkungen betroffen. Lasst uns ein Zeichen setzen! Lasst uns zeigen, dass es in diesem Landkreis Menschen gibt, denen die Jugend wichtig ist!