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Hamburger Manifest der VDW: „Wissenschaft für Frieden, Verantwortung und globale Kooperation“

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Bundesministerin für Forschung Dorothee Bär, Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages

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Petition is addressed to: Bundesministerin für Forschung Dorothee Bär, Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages

Die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) e. V. hat im Rahmen des Symposiums „Von den Alpen bis zum Watt“ das Hamburger Manifest veröffentlicht. Es ist ein eindringlicher Appell führender Wissenschaftler:innen für die Freiheit der Forschung, den Schutz der Lebensgrundlagen und eine verantwortungsvolle Wissenschaft im Dienste des Friedens.

In einer Zeit globaler Krisen – vom Klimawandel über den Verlust der Biodiversität bis hin zu wachsenden geopolitischen Spannungen und nuklearen Bedrohungen – mahnt das Manifest zu einem Kurswechsel: weg von Konfrontation und Aufrüstung, hin zu Dialog, Kooperation und wissenschaftlich fundierten Lösungen.

„Die Freiheit der Wissenschaft ist in Deutschland verfassungsrechtlich verankert. Ihre Zukunft hängt aber davon ab, dass einzelne Forschende aufgrund ihres Wissens, ihrer Methoden und ihrer Unabhängigkeit ihre besondere Verantwortung über die gesetzlichen Verpflichtungen hinaus wahrnehmen.“, heißt es im Manifest. „Globale Probleme können nur gemeinsam gelöst werden, indem wir miteinander sprechen, einander zuhören und im Dialog ernsthaft nach Lösungen suchen.“

Das Hamburger Manifest ruft dazu auf, die Freiheit der Forschung zu schützen, wissenschaftsfeindlichen Tendenzen entgegenzutreten und die Verantwortung der Wissenschaft für Frieden, Nachhaltigkeit und globale Gerechtigkeit zu stärken.

Die Erstunterzeichner:innen sind herausragende Wissenschaftler:innen der VDW, darunter:
Prof. Dr. Götz Neuneck, Vorsitzender der VDW,
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartmut Graßl, Beiratsvorsitzender der VDW,
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ernst Pöppel, Prof. Dr. Hubert Weiger, Prof. Dr. disc. pol. Alexandra Retkowski, RA Dr. Klaus Schmid, Dr. Jochen Luhmann sowie Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, ehemaliger VDW-Vorsitzender.

Darüber hinaus unterstützen zahlreiche renommierte Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft das Manifest, darunter Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Prof. Dr. Mojib Latif, Prof. Dr. Daniela Jacob, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ortwin Renn, Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, Bundesministerin a. D. Edelgard Bulmahn, Prof. Dr. Peter Hennicke und Christine von Weizsäcker.

Der VDW-Vorsitzende Prof. Dr. Götz Neuneck betont:
„Angesichts wachsender globaler Krisen müssen Wissenschaft und Forschung wieder zu einem Motor des Friedens und der Kooperation werden. Wissenschaftliche Freiheit ist ein Privileg, das gesellschaftliche Verantwortung impliziert.“

Das Manifest knüpft an die Tradition der VDW an, die seit ihrer Gründung 1959 u. a. durch Carl Friedrich von Weizsäcker und die Göttinger Achtzehn für eine verantwortungsvolle Wissenschaft im Dienst der Menschheit steht. Es fordert eine offene Debatte über die gesellschaftlichen Folgen von Forschung, eine klare Abgrenzung gegenüber wissenschaftlichem Lobbyismus sowie die Stärkung von Transparenz und Integrität.

Das vollständige Hamburger Manifest ist auf der Website der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler abrufbar unter: https://vdw-ev.de/hamburger-manifest/

Reason

Die wissenschaftliche Gemeinschaft hat gelernt, sachlich international zusammenzuarbeiten, selbstkritisch gegenüber Vorurteilen und Emotionen. Sie trägt in wissenschaftlichen Institutionen und zahlreichen Projekten zur Sicherung des Lebens, zum Beispiel der Biodiversität, bei. In einigen Ländern ist dieser unverzichtbare Beitrag aktuell unter massiven Druck geraten: Wissenschaftlich relevante Behörden werden abgeschafft, wissenschaftliches Personal wird entlassen, missliebige Forschungsprogramme werden unterbrochen, Forschungs- und Hochschulbudgets werden gekürzt und wichtige Forschungsdaten gelöscht. Universitäten soll vorgeschrieben werden, was sie forschen und lehren sollen. Ausländischen Studierenden wird die Einreise verweigert. Die Freiheit der Forschung und Lehre sowie der Rechtsstaat werden beschädigt.

Dieser Trend hat zum Ziel, das Potenzial der Wissenschaft, d. h. Wege aus Gefahren zu finden und Lösungen vorzuschlagen, zu blockieren. Wissenschaftsfeindlichkeit wird zum Programm, globale Risiken sollen durch die Schließung der „gesellschaftlichen Wächterfunktion“ zum Verschwinden gebracht werden. Besonders ins Zentrum der Unterdrückung gerückt werden Bereiche wie Forschung zur öffentlichen Gesundheit, die Nachhaltigkeitsforschung als Basis einer Politik des gesellschaftlichen Wandels oder die Rüstungskontrollforschung als Basis stabiler internationaler Sicherheit.

Es ist zu befürchten, dass sich dieser Trend auf internationale Kooperationen auswirkt und auch Deutschland verstärkt erfasst. 

Die Menschheit steht vor mindestens drei globalen Gefahren, die ihre wissenschafts- und technologiebasierte Zivilisation existenziell bedrohen – wenn auch auf unterschiedlichen Zeitskalen: der Destruktion der Biodiversität, dem menschgemachten Klimawandel und der nuklearen Bedrohung. Diese globalen Gefahren dürfen nicht marginalisiert oder verdrängt werden. 

Die wissenschaftliche Gemeinschaft als Ganze sowie auch die Wissenschaftler:innen als Individuen selbst tragen eine besondere Verantwortung. Sie müssen schädliche Entwicklungen und Risiken frühzeitig erkennen, ihre Auswirkungen auf das Leben, die Gesundheit und die Menschenwürde sichtbar machen, internationale Aufmerksamkeit dafür schaffen und Wege aufzeigen, akute Gefahren zu minimieren oder abzuwenden. 

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Petition started: 10/16/2025
Collection ends: 10/15/2026
Region: Germany
Topic: Science

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Why people sign

Durch bedenkenlose und z.T. auch verantwortungslose Nutzung von Wissenschaft und Technologie (Grundlage des Reichtums der westlichen Welt) wurden Probleme geschaffen, die jetzt ohne eine freie, global agierende Wissenschaft mit verantwortlich handelnden Wissenschaftler*innen nicht gelöst werden können.

Wir leben in einer Welt, in der die Grundlagen des menschlichen Lebens bedroht sind. Die derzeitigen internationalen politischen Konflik-te und die Bedrohungen durch wissenschaft-lich ermöglichte Gefahren einer atomaren Kriegsführung sowie eine verantwortungslose Handhabung Künstlicher Intelligenz, sind gra-vierende Anzeichen für die Selbstvernichtung der Menschheit.
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Wer in Regionen lebt, in denen Rechtstaatlichkeit mehr zählt als in anderen, ist um so mehr gefordert, Verantwortung zu übernehmen.
Ohne ein Mindestmass an Verlässlichkeit kann kein Vertrauen aufgebaut werden.
Kommunikation + Kooperation sind die besten und notwendigsten Mittel + Wege zum Frieden(serhalt). Das erfordert auch Kompromisse - von allen Beteiligten.

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