Soziales

Hebammen für alle!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Deutscher Bundestag, Sozialministerien der Länder
600 Unterstützende

Bearbeitungsfrist abgelaufen

600 Unterstützende

Bearbeitungsfrist abgelaufen

  1. Gestartet 2010
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

OFFENER BRIEF an die Gesundheitspolitischen Sprecher der Fraktionen und die Sozialminister der Länder

Der Hebammenberuf steht auf der Kippe, insbesondere die freien Hebammen können sich eine Geburtsbegleitung bald nicht mehr leisten. Doch wenn die Haftpflichtversicherung für die freiberuflichen Hebammen sich auf das doppelte erhöht, haben vor allem die werdenden Mütter und Väter das Nachsehen, denn eine freie Wahl des Geburtsortes wie auch der Hebamme wird es dann nicht mehr geben. Das können wir Mütter und Väter so nicht akzeptieren…

Wir fordern:

-> Hebammen für ALLE!!! -> Hebammen, die ihre hervorragende und notwendige Arbeit so leisten können, wie sie diese bisher geleistet haben. -> Die freie Wahl des Geburtsortes, die freie Wahl des Geburtshelfers und der vor- und nachgeburtlichen Betreuung. -> Eine neue Diskussion über Erhöhung der Berufshaftpflichtversicherung für die Hebammen. -> Eine neue Diskussion über die Erhöhung der Hebammenhonorare mit dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen.

Viel zu hohe Ausgaben, bei gleichbleibenden bzw. sogar immer geringer werdenden Einnahmen zwingen Hebammen zu der unbarmherzige Entscheidung, künftig ihren so dringend benötigten Beruf nicht mehr ausüben zu können. Der Beruf der Hebamme darf uns nicht verloren gehen, wir Frauen brauchen sie, in der heutigen Zeit mehr denn je. Die Neuregelungen, die im kommenden Jahr auf die Hebammen zukommen sollen, werden auch für uns Frauen, für das ungeborene Leben, enorme Konsequenzen haben, die wir so nicht hinnehmen können.

Was nützt uns Frauen all der technische Fortschritt, wenn wir Frauen nicht mehr als Frau wahrgenommen werden können, sondern als Gebärapparat. Was nützt uns die Emanzipation, wenn wir unsere Rechte, gerade in der nur uns Frauen auferlegten Aufgabe gesunde Kinder zur Welt zu bringen, nicht wahrnehmen können, weil der Berufsstand der Hebammen in Gefahr ist nicht mehr ausgeübt werden zu können.

Es kann politisch nicht gewollt sein, dass Frauen beim Kinder in diese Welt setzen, überwiegend durch Technik begleitet und unterstützt werden.

Wir fordern dass der Berufsstand der Hebammen in der bisherigen Form erhalten bleibt.

weitere Informationen unter… https://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/1/berufsstand-in-not/ https://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~E4F82866FB4D74FB49762F7C390EEB6CC~ATpl~Ecommon~Scontent.html https://www.hebammen-protest.de/

Wir unterstützen das Positionspapier des Arbeitskreises Frauengesundheit (AFK) sowie den Offenen Brief des Bunds freiberuflicher Hebammen in Deutschland e.V. an den Gesundheitsminister Dr. Philipp Rösler.

https://www.akf-info.de/themen/akf-veroeffentlichungen/stellungnahmen/?tx_ttnews[tt_news]=242&cHash=70b961235e https://www.bfhd.de/pdf/Offener_Brief_an_Bundesgesundheitsminister_Roesler.pdf

Unser Geburtshaus "Zehn Monde" in Halle (Saale): https://www.zehn-monde.de/Zehn_Monde/Start.html

Begründung

Warum wir Frauen Hebammen brauchen:

Hebammen geben uns Geborgenheit. Kinder zu bekommen ist für viele Frauen in der heutigen Zeit eine bewusste Entscheidung. Das bedeutet, Ausbildung und Berufseinstieg sind oft gelungen, es be-deutet aber auch, dass es immer mehr Frauen gibt, die sich erst spät für ein Kind entscheiden. Ein Kind ist vor allem eine emotionale Entscheidung, weniger eine wirt-schaftliche bzw. versorgungsbedingte, bedeutet aber zugleich, sich für sehr viel Verantwortung zu entscheiden. Denn anders als zu den Zeiten der Großfamilien, zu den Zeiten, als die Familien aus beruflichen Gründen noch nicht so weit voneinander ent-fernt lebten, sind Eltern heute auf sich allein gestellt – während der Schwangerschaft, bei der Geburt, bei der Erziehung, einem positivem Werdegang des Kindes, der Vereinbarung von Beruf und Familie. Aber mit der Arbeit, die Hebammen in dieser wichtigen Zeit für Mutter und Kind leisten, stärken sie die Frauen, sich dieser Lebensaufgabe auch gewachsen zu fühlen. Hebammenpraxen, wie die des „10 Monde“ in Halle an der Saale, stellen eine Gemeinschaft für die werdenden Mütter her, hier findet sich ein Team von Hebammen, bei denen sich die Frauen in guten, vertrauensvollen Händen wissen. Die Frauen haben in den Hebammenpraxen bzw. Geburtshäusern eine feste An-sprechpartnerin. Die Hebammen stehen jederzeit zu einem Beratungsgespräch zur Verfügung, kommen auch zu den werdenden Müttern nach Hause, betreuen diese nach der Geburt zu Hause und stehen nicht nur mit einem medizinischen Rat, sondern insbesondere auch mit einem großen Herz, einer tröstenden Hand zur Verfü-gung. Hebammen vertrauen auf einen natürlichen Verlauf von Schwangerschaft und Geburt. Obwohl es inzwischen eher die Regel als die Ausnahme ist, ist eine schwangere Frau über 30 Jahre nicht einfach in anderen Umständen. Sie ist in einem doppelten Sinne in anderen Umständen, denn in unserer hochtechnologisierten Medizin, gilt fast jede 2. Schwangerschaft als medizinischer Notfall. Bei der Feststellung einer Schwangerschaft wird eine Maschinerie von Untersuchungsmöglichkeiten in Gang gesetzt, die zwei unangenehme Begleiterscheinungen während der gesamten Schwangerschaft hervorruft: es kostet sehr viel Geld und bringt oft unbegründete und unnötige Ängste um das werdende Kind mit sich, weil die Ergebnisse der Untersuchungen nur Wahrscheinlichkeiten für eine risikoreiche Entwicklung des Ungeborenen angeben. Hebammen zeigen uns Frauen eine andere Sicht auf Schwangerschaft und Geburt. Hebammen sorgen dafür, dass wir uns auf unser Bauchgefühl wieder einlassen können, machen uns Mut, geben Zuversicht und Kraft, stärken das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten – in der Schwangerschaft wie auch unter der Geburt.

Hebammen achten uns als Menschen. Was im Klinikalltag oft schon verloren gegangen ist, scheint für Hebammenpraxen noch an erster Stelle zu stehen: das Wohlbefinden der Frau wird genauso beachtet, wie das des werdenden Kindes und des werdenden Vaters, während der Schwangerschaft und vor allem bei der Geburt. Die Würde der Frau bleibt gewahrt, deren Selbstbestimmung und Autonomie, d.h. eine schwangere Frau wird nicht als Gebärapparat betrachtet, sondern als Mensch, der selbst entscheiden kann, wie die Schwangerschaft und vor allem wie und wo die Geburt stattfinden soll. Die Väter stehen dabei nicht außen vor, sondern werden selbstverständlich von Anfang an mit einbezogen. In der Hebammenpraxis, die wir kennen lernen durften, endet das umfangreiche fachliche Wissen nicht bei der Schulmedizin, sondern macht vertraut mit alternativen heilmedizinischen Methoden. Ihre Leistungen bieten sie in Räumen an, die in nichts vergleichbar sind mit einem regelmäßigen Aufenthalt in einer Arztpraxis oder Klinik. Hebammen stellen die Geburt eines Kindes wieder ins rechte Licht. Wenn keine medizinischen Bedenken vorliegen, machen sie den Frauen Mut zur natürlichen Geburt und bieten diese auch im eigenen Haus an. Vertrauen in die Leistungen der Hebammen entsteht aber auch dadurch, dass sehr gute Kooperationen mit Kranken-häusern und Ärzten bestehen, Hebammen uns im Notfall, oder aufgrund einer besonderen medizinischen Notwendigkeit, dorthin begleiten. Wichtig ist uns Frauen dabei, dass uns die Hebamme von Anfang an kennt und unser ganzes Vertrauen genießt.

Hebammen verbinden. In unserer Hebammenpraxis sind durch gute Kooperationen und Netzwerke Kurse möglich, wie Geburtsvorbereitung, Rückbildungsgymnastik, Babymassage, PEKIP, Krabbelgruppe, Pilates, Ärzteinfoveranstaltungen u.v.m. Doch ob uns diese Fülle an Angeboten erhalten bleibt, wenn die Ausgaben in den Hebammenpraxen weiter steigen, muss in Frage gestellt werden.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

Link zur Petition

Bild mit QR code

Abrisszettel mit QR Code

herunterladen (PDF)

Neuigkeiten

  • Liebe Unterzeichner,

    Wir haben die Petition mit mehr als 800 Unterschriften Anfang Januar bei den zuständigen Stellen eingereicht. Bisher erhielten wir von 2 Fraktionen, FDP und Die Linke, Rückmeldungen, die uns allerdings keine allzugroßen Hoffnungen machten.
    Ich melde mich demnächst noch einmal in der Hoffnung, weitere Rückmeldungen, va. positive, erhalten zu haben.

    Liebe Grüße und vielen Dank
    Katrin Hanelt

Aus der Sitzung des Senats am 4. März 2014 (Nachtrag): Das Land Berlin wird gemeinsam mit Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz einen Antrag zur Lösung der Probleme bei der Berufshaftpflichtversicherung der freiberuflich tätigen Hebammen in der Geburtshilfe in den Bundesrat einbringen...Gesundheitssenator Mario Czaja: ?Dies ist ein sehr ernstes Problem, das wir gemeinsam angehen müssen. Wenn es möglicherweise schon im nächsten Jahr keine Haftpflichtversicherung mehr für freiberufliche Hebammen in der Geburtshilfe geben sollte, müssen wir schon heute mit der Bundesregi...

Noch kein CONTRA Argument.

Mehr zum Thema Soziales

11.815 Unterschriften
151 Tage verbleibend
2.181 Unterschriften
86 Tage verbleibend

Helfen Sie mit, Bürgerbeteiligung zu stärken. Wir wollen Ihren Anliegen Gehör verschaffen und dabei weiterhin unabhängig bleiben.

Jetzt fördern