Region: deutschlandweit
Gesundheit

Herr Storm, stoppen Sie die Stoma-Ausschreibung der DAK-Gesundheit!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Andreas Storm, Vorstand der DAK-Gesundheit
5.435 Unterstützende

Der Petition wurde nicht entsprochen

5.435 Unterstützende

Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet 2017
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

Am 6.11.2017 hat die DAK-Gesundheit eine Ausschreibung zur Versorgung ihrer Versicherten mit Stomaartikeln (PG 29) und Inkontinenzhilfen (PG 15/für Urostoma) gestartet. Die Angebotsfrist endet am 26.1.2018.

Herr Storm, uns Stomaträgern und Stomaträgerinnen macht diese Ausschreibung Angst. Die Unterzeichner fordern Sie auf, diese Ausschreibung sofort zu stoppen. Als Vorsitzender des Vorstands der DAK-Gesundheit haben Sie die Möglichkeit dazu. Und können damit die mit der Ausschreibung absehbaren negativen Folgen für 160.000 Menschen in Deutschland, die mit einem Stoma leben müssen, abwenden.

Begründung

Wir Stomaträger und Stomaträgerinnen sind rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche, auf eine zuverlässige Hilfsmittel-Versorgung angewiesen. Die Hilfsmittel gleichen unsere Behinderung, den „künstlichen Darmausgang“, aus. Sie ermöglichen uns überhaupt erst ein lebenswertes Leben.

Die Hilfsmittel-Versorgung und die damit verbundene Betreuung durch qualifizierte Fachkräfte (Stomatherapeuten) ist für Stomaträger und Stomaträgerinnen eine sehr sensible Angelegenheit. Für viele von uns war es ein langer und steiniger Weg, bis wir die individuell passende und zuverlässige Stoma-Versorgung gefunden haben.

Wir haben Angst vor den Folgen, die wir nach Ausschreibungen der Krankenkassen in anderen Hilfsmittel-Bereichen bereits beobachten mussten:

Uns wird der Versorger diktiert! Die Ausschreibung der DAK hat nur einen Gewinner. Dieser Gewinner übernimmt die Hilfsmittel-Versorgung. Damit sind wir für die Auswahl der individuell passenden Stoma-Versorgung, für die zuverlässige Lieferung und für die Betreuung zu Hause von der Qualität eines einzigen Anbieters abhängig. Wollen wir aber bei unserem bisherigen Versorger bleiben sind wir gezwungen, zu einer anderen Krankenkasse zu wechseln.

Der mit der Veränderung ebenfalls verbundene Wechsel zu einer anderen Stomatherapeutin bzw. Stomatherapeuten verunsichert uns zusätzlich und zerstört ein persönliches Vertrauensverhältnis, dass erst wieder aufgebaut werden muss.

Die Qualität der Hilfsmittel-Versorgung wird absehbar schlechter! Eine Ausschreibung gewinnt der Anbieter mit dem niedrigsten Preis, also der niedrigsten monatlichen Erstattungs-Pauschale. Das hat für viele Menschen mit einer Inkontinenz bereits dazu geführt, dass sie ihre Hilfsmittel nicht mehr in der Qualität erhalten, die ihnen eine gute Lebensqualität garantiert. Oder sie müssen aus eigener Tasche aufzahlen, wenn sie die gewohnten, individuell passenden Hilfsmittel weiter erhalten wollen.

Stomaträger sind auf die Betreuung durch Stomatherapeuten angewiesen! Und das nicht nur in den ersten Tagen nach der Operation. Stoma-Komplikationen (Hautentzündungen, Hernien usw.), veränderte Lebensumstände und die damit verbundenen Anpassungen der Stoma-Versorgung sind nur zwei von vielen Gründen, die eine Betreuung durch Stomatherapeuten unverzichtbar machen.

Das im Frühjahr 2017 in Kraft getretene Heil- und Hilfsmittel-Versorgungs Gesetz (HHVG) definiert Ausschreibungen für Hilfsmittel mit hohem Dienstleistungsanteil als „nicht zweckmäßig“. Die Stoma-Versorgung setzt ohne Zweifel einen hohen Dienstleistungsanteil voraus. Mit ihrer Ausschreibung stellt die DAK-Gesundheit nicht nur den tatsächlichen Versorgungs-Bedarf von Stomaträgern in Frage, sie ignoriert auch den offensichtlichen Willen des Gesetzgebers.

14.000 Stomaträger sind in der DAK-Gesundheit versichert. Als drittgrößte Krankenkasse Deutschlands nimmt die DAK eine Vorbild-Funktion gegenüber anderen gesetzlichen Krankenkassen ein. Wird die Stoma-Ausschreibung der DAK-Gesundheit nicht gestoppt, werden weitere Krankenkassen diesem Beispiel folgen. Mit allen oben genannten Konsequenzen und für alle Stomaträger und Stomaträgerinnen in Deutschland.


Weitere Informationen zur Ausschreibung:

Aufsicht ermittelt gegen Krankenkassen wegen Heil- und Hilfsmittel­ausschreibungen, https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/87398/Aufsicht-ermittelt-gegen-Krankenkassen-wegen-Heil-und-Hilfsmittelausschreibungen, Quelle: https://www.aerzteblatt.de

Streit um Stoma-Ausschreibung, https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/83737/Streit-um-Stoma-Ausschreibung, Quelle: https://www.aerzteblatt.de

Ausschreibung Stomaversorgung durch die DAK: Kein geeignetes Mittel!, https://www.ilco.de/verband/interessenvertretung/, Quelle: https://www.ilco.de

DAK will Stomaträgern den Versorger diktieren, http://www.stoma-welt.de/2017/11/21/dak-will-stomatraegern-den-versorger-diktieren/, Quelle: https://www.stoma-welt.de

Schreibt die DAK Stoma unzulässig aus? https://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/medizinprodukte/article/947528/bvmed-schreibt-dak-stoma-unzulaessig.html, Quelle: https://www.aerztezeitung.de

Über das Leben mit einem Stoma:

https://www.stoma-welt.de/leben-mit-stoma

https://www.wir-leben-mit-einem-stoma.de

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützer,

    vor einem Jahr haben wir die Petition gegen die Stoma-Ausschreibung der DAK-Gesundheit gestartet, an der Sie sich beteiligt haben. Heute möchten wir Sie darüber informieren, dass wir es trotz der großen Unterstützung nicht geschafft haben unser Ziel zu erreichen. Das Landessozialgericht Hamburg (LSG) hat entschieden, dass die DAK-Gesundheit die Stoma-Ausschreibung durchführen darf, obwohl ihr das im März vom Bundesversicherungsamt (BVA) untersagt wurde.

    In der Petition haben wir den Vorstands-Vorsitzenden der DAK-Gesundheit zum Stopp der Stoma-Ausschreibung aufgefordert. 5.435 Unterstützer schlossen sich dieser Forderung an, ein deutliches Signal, dass wir alle gemeinsam ausgesendet haben. Aber letztendlich kam der... weiter

  • Liebe Unterstützer,

    wir haben Sie zuletzt im Mai über den Stand unserer Petition gegen die Ausschreibung der Stomaversorgung durch die DAK-Gesundheit informiert. Was ist in der Zwischenzeit passiert?

    * Dürfen Krankenkassen die Stomaversorgung überhaupt ausschreiben? *

    Schon mit dem Auslaufen der Angebotsphase Anfang dieses Jahres sah sich die DAK mit Klagen vor Sozialgerichten konfrontiert, aber auch mit Verfahren vor Vergabekammern. Wir waren gespannt auf den Ausgang, denn für uns Stomaträger*innen könnten die Richter wichtige Entscheidungen treffen.

    Hätte die DAK überhaupt ausschreiben dürfen? Zu dieser Frage gab es bisher keine Entscheidung. Kläger vor den Sozialgerichten argumentierten mit dem hohen Dienstleistungsanteil, der mit der... weiter

  • Liebe Unterstützer,

    im April hatten wir Gelegenheit unsere Kritik an der Stoma-Ausschreibung direkt mit Vertretern der DAK Gesundheit zu diskutieren. Thomas Bodmer, im Vorstand der DAK verantwortlich für die Hilfsmittelversorgung, lud uns zu einem Gespräch in die Hamburger Zentrale der Krankenkasse. In einer intensiven Diskussion gingen Herr Bodmer und die verantwortlichen Mitarbeiter aus dem Hilfsmittelmanagement auf unsere Kritikpunkte ein:

    *Unsere Kritik: Die Qualität der Hilfsmittel-Versorgung wird absehbar schlechter!*

    Die Befürchtung, dass mit deutlich sinkenden Erstattungs-Pauschalen auch die Versorgungsqualität nach unten geht, teilt man bei der DAK nicht. Die vertraglich von den Ausschreibungs-Gewinnern geforderte Qualität gehe deutlich... weiter

Bin selbst eine Betroffene, aufgrund eines Blasenkrebses habe ich durch eine Totaloperation einen künstlichen Ausgang ( Stoma ) gelegt bekommen und möchte auch in Zukunft selbst bestimmen, welches Fabrikat für mich gut ist. Die Fa. Publicar in Köln hat ein ausgezeichnetes Fabrikat mit einem hervorragenden Service. Bitte stoppen Sie die Ausschreibung der DAK zu Lasten der Patienten, wir sind mit dem jetzigen Zustand sehr zufrieden. mit freundlichen Gruß Elfriede Wulff, Reiherstieg 8, 25348 Glückstadt

Sorry, ich kann die Bedenken nicht teilen. Wer sich die Ausschreibung der DAK mal genau durchliest stellt fest, dass die DAK sich viel Mühe gegeben hat, den Service für die Patienten sicherzustellen. DIe Ausschreibung führt meines Erachtens zu einer deutlichen Steigerung der Versorgungsqualität und nicht zum absinken. Die Patienten haben ein Anrecht darauf, das von Ihnen gewohnte Produkt auch weiterhin zu nutzen. Es muss sich ergo niemand umgewöhnen. Die Beratung durch hochqualifizierte Fachleute wurde festgeschrieben. Daher halte ich diese Petition für die Patienten wenig zielführend.

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