Region: Lübeck
Bauen

Ignoriert die Lübecker Bürgerschaft die Selbst gesetzten Klimaschutzziele?

Petition richtet sich an
Bürgermeister Jan Lindenau, Stadtpräsident Klaus Puschaddel
200 Unterstützende 174 in Lübeck

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

200 Unterstützende 174 in Lübeck

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet Juni 2022
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Die Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck hat mit dem Beschluss vom 23.05.2019 die Halbierung der Treibhausgasemissionen bis 2030 und die Erreichung der Klimaneutralität bis 2040 beschlossen.

Nunmehr steht die Neuauflage des Flächennutzungsplanes, FNP, sowie des Verkehrsentwicklungsplanes, VEP, an. Hierzu sollen aktuell von der Bürgerschaft die Grundlagen als Ziele für die technische Ausarbeitung beschlossen werden.

Aufgrund der gesetzten Beschlusslage ist es unabdingbar, dass diese sich den geltenden Klimaschutzzielen unterordnen.

Aufgrund der Bedeutung dieser Zukunftsdiskussion und -planung und der gesetzten Beschlusslage hat die Verwaltung u.A. eine umfassende Beteiligung der Bürger:innen und der Fachöffentlichkeit durchgeführt, „LÜBECK:überMORGEN“. Der Prozess und das Ergebnis sind mit herausragender Transparenz für die Öffentlichkeit zugänglich.

https://uebermorgen.luebeck.de/projekte/stadtentwicklungsdialog/index.html

Die Beteiligten hatten mehrheitlich ein Szenario C / D favorisiert. Nach Einschätzung von Experten ermöglicht allein das Szenario D, bei sofortiger Umsetzung, eine Einhaltung der gesetzten Klimaschutzziele.

Aus diesem Ergebnis heraus erstellte die Verwaltung einen Beschlussvorschlag, der überwiegend dem Szenario C entspricht.

Diesem Vorschlag ist die Bürgerschaft nicht gefolgt.

Es liegen alternative Beschlussvorschläge verschiedener Fraktionen vor.

·       Die Beschlussvorlage der Fraktionen SPD / CDU führt in der Gewerbeflächenentwicklung um 20 % höhere Werte als das Szenario A auf.

·       Weder die Beschlussvorlage der Verwaltung, noch die der Fraktionen SPD / CDU, weisen die Übereinstimmung mit den geltenden Beschlüssen der Bürgerschaft zum Klimaschutz aus.

 

Diese Petition dient der Transparenz in dieser, für nachfolgende Generationen, herausragenden Zukunftsdiskussion und versteht sich als Fortsetzung des Weges der Bürgerbeteiligung.

 

Petition:

Mit meiner Unterschrift fordere ich die Fraktionen der Bürgerschaft und die Verwaltung auf, nachzuweisen, dass Ihre Beschlussvorlagen für den FNP und den VEP die Ziele der gesetzten Beschlüsse der Bürgerschaft und die aktuelleren Vorgaben der EU, des Bundes und des Landes Schleswig Holstein einhalten.

Thema und Stand der Diskussion:

Der Grundlagenbeschluss zum Flächennutzungsplan, FNP, und zum Verkehrsentwicklungsplan,VEP, gibt der Verwaltung eine Richtung für die Erarbeitung des FNP und VEP vor. Aufgrund des hohen Zeit- und Handlungsdruckes durch die gesetzten Rahmenbedingungen, muss die Umsetzung stringent und gelenkt durch die Präferenzen der Bürgerschaft als Vertreter der Bürger:Innen der Hansestadt Lübeck erfolgen.

Der Tragweite dieser Zukunftsplanung für die Bürger:Innen der Hansestadt Lübeck wurde durch die Verwaltung mit einem Beteiligungs- und Expertendiskussionsprozess „LÜBECK:überMORGEN“ Rechnung getragen. Der Prozess und das Ergebnis sind mit herausragender Transparenz für die Öffentlichkeit zugänglich.

Herausragend war die Beteiligung der Bürger:innen und der Fachöffentlichkeit. Eine Vielzahl von Expertengremien wurden einbezogen und haben Stellungnahmen verfasst.

Ergebnis waren 4 Szenarien mit den Entwicklungsbereichen

·       Siedlungsflächen

·       Gewerbeflächen

·       Mobilitätsverhalten

Berücksichtigt wurden folgende Rahmenbedingungen:

·       bereits in Planung befindliche Planungen und Bebauungspläne

·       Wohnungsmarktbericht

·       Gewerbeflächenprognose

Aspekte wie Entwicklung in die Außenbereiche, also neue Flächenentwicklung, sowie Nachverdichtung, also Intensivierung der Nachnutzung von bestehenden Brachen und Leerständen wurde in den Szenarien differenziert.

Eine detaillierte Gegenüberstellung der Szenarien ergänzt durch die Beschlussvorlagen der Verwaltung sowie der Fraktionen SPD/CDU und der Grünen können sie hier anfordern:

petition.fnp.vep.hl@gmail.com

Mit hohem Grad an Übereinstimmung in der Bürgerbeteiligung und der Experteneinschätzung wird eine umfassende Neuausrichtung in Anlehnung an „Szenario D“ als allein zielführend zur Einhaltung der gesetzten Ziele einer klimagerechten und zukunftsorientierten Entwicklung bewertet.

Dies ist ein klare Willensbekundung der engagierten Bürger:Innen der Hansestadt Lübeck.

Auch die Verwaltung kommt bei der Bewertung der Szenarien zu der Einschätzung, dass ihr eigenes Szenario nicht den gesetzten Beschlüssen entspricht:

Auszug Stellungsnahmen auf der Seite „LÜBECK:überMORGEN“.

Szenario D – „Hart Backbord!“

Das Szenario D ist das einzige, bei dem mit Sicherheit davon auszugehen ist, dass Lübeck die gesetzten Klimaschutzziele auch erreichen kann.“

Diese Ausführungen der Verwaltungsspitzen zeigen deutlich, dass schon der Vorschlag der Verwaltung sehenden Auges an den gesetzten Klimaschutzzielen vorbei läuft und jegliche Klimagerechtigkeit und ein Verantwortungsbewusstsein für zukünftige Generation außer Acht lässt.

Begründung

Die Historie und die gesetzten Rahmenbedingungen:

Die Hansestadt Lübeck ist seit 1993 Mitglied im „Klima-Bündnis europäischer Städte mit den Indigenen Völkern der Regenwälder“. Im Jahre 2019 wurde durch die Lübecker Bürgerschaft (VO/2019/07738) der Klimanotstand festgestellt. Damit wurde deutlich gemacht, dass die CO2-Reduktion hohe Priorität erhält, um die Erderwärmung auf 1,5°C zu begrenzen.

Der Masterplan Klimaschutz der Hansestadt Lübeck ist Abbild des gesamtstädtischen Fahrplanes zum Klimaschutz. ( https://www.luebeck.de/de/stadtentwicklung/klimaschutz/masterplan-klimaschutz.html )

Er gibt den Weg vor, wie die internationalen Klimaziele vor Ort erreicht werden und erweitert damit das Klimaschutzkonzept und das beschlossene kurz-/mittelfristige Maßnahmenpaket mit Blick auf die nächsten 20 Jahre. Die Stadt verpflichtet sich damit in jedem Beschluss vom Ziel zu denken.

Das bedeutet: die Zielsetzung 50% Einsparung von Treibhausgasen bis 2030 (Referenzjahr 2019) und Klimaneutralität 2040 wird mit Umsetzungsmaßnahmen für alle Verursachergruppen hinterlegt.

Aus dieser Einschätzung heraus erstellte die Verwaltung einen Beschlussvorschlag, der überwiegend dem Szenario C entspricht und damit schon als untragbarer Kompromiss zu bewerten ist.

Diesem Vorschlag ist die Bürgerschaft nicht gefolgt.

Beschlussvorschläge der Fraktionen:

Die Fraktionen SPD / CDU haben eine Beschlussvorlage erstellt, die u.A.im Bereich der Gewerbeflächenentwicklung um 20 % höhere Werte als das Szenario A aufweist. Auch in den Bereichen Siedlungsflächen und Modal Split wiedersprechen die Ziele den gesetzten Beschlüssen der Bürgerschaft zum Klimaschutz.

Die Fraktion der Bündnis90 / die Grünen haben eine Beschlussvorschlag erstellt, der zwischen dem Szenarion C und D zu verorten ist und in seiner Begründung die Konformität mit gesetzten Klimaschutzziele erläutert.

Zweifel:

Seit Anfang 2022 läuft nunmehr die Diskussion über die stark differierenden Beschlussvorlagen. Die Entscheidung zu diesem Grundlagenbeschluss wurde in der Bürgerschaft am 19. Mai vertagt. Die nächste Sitzung findet am 30. Juni statt.

Die erneute Vertagung der Beschlussfassung in der Bürgerschaftssitzung zeigt die Zweifel und das Bewusstsein über die Tragweite der Entscheidung.

Wir fordern die Beteiligten auf, wieder auf den bis Ende letzten Jahres beschrittenen Weg der Transparenz gegenüber den Bürger:Innen der Hansestadt Lübeck zurück zu kehren und die Experteneinschätzungen in die Entscheidungen einfließen zu lassen. Alle vorliegenden Beschlussvorlagen, sowohl der Verwaltung als auch der Fraktionen, müssen die Übereinstimmung mit den geltenden Beschlüssen der Bürgerschaft zum Klimaschutz deutlich aufzeigen.

Diese Petition dient der Transparenz in dieser, für nachfolgende Generationen, herausragenden Zukunftsdiskussion und versteht sich als Fortsetzung des Weges der Bürgerbeteiligung.

Petition:

Mit meiner Unterschrift fordere ich die Fraktionen der Bürgerschaft und die Verwaltung auf, nachzuweisen, dass Ihre Beschlussvorlagen für den FNP und den VEP die Ziele der gesetzten Beschlüsse der Bürgerschaft und die aktuelleren Vorgaben der EU, des Bundes und des Landes Schleswig Holstein einhalten.

Quellen:

·      LÜBECK überMORGEN

https://uebermorgen.luebeck.de/projekte/stadtentwicklungsdialog/index.html

·      Vorlage der Verwaltung

https://luebeck.de/de/rathaus/politik/pil/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1011495

 ·      Änderungsantrag SPD CDU

https://www.luebeck.de/de/rathaus/politik/pil/bi/to010.asp?SILFDNR=1003415&TOLFDNR=1098970&BES=1#beschluss

 ·      Änderungsantrag Grüne

https://luebeck.de/de/rathaus/politik/pil/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1011788

 ·      Studie Vom brutto zum netto, IHK NRW

https://www.ihk.de/blueprint/servlet/resource/blob/3663604/4c866524da0d67759c44a10f3cfa9d7d/studie-vom-brutto-zum-netto-broschuere-data.pdf

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Volker Merker aus Lübeck
Frage an den Initiator

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Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende,
    der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.

    Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
    Ihr openPetition-Team

  • Liebe Unterstützer:Innen,
    der von mir selbst gewählte Zeitraum der Petition läuft morgen aus. Gezählt sind heute, am 07.07.2022, 197 Unterschriften, davon 174 aus Lübeck. Ich bedanke mich noch einmal bei allen Unterstützer:Innen.
    Vielen Dank besonders an das AFL, dessen erster offener Brief mich motiviert hatte, meine erste Petition zu wagen. Vielen Dank auch an FFF und das AFL, die mich in der Verbreitung sehr unterstützt haben.
    Mein erstes Anliegen war über eine bildhafte Darstellung der zur Diskussion stehenden Zahlen allen Fraktionen, dem Bürgermeister und dem Stadtpräsidenten sowie der Stadtentwicklung eine bessere Basis für eine Diskussion der Ziele FNP & VEP zu den Klimaschutzzielen zu geben.
    Mein zweites Anliegen war über die Petition... weiter

  • Liebe Unterstützer:Innen,
    danke für die Unterstützung, dass häufige feedback und die rege Diskussion. Aktuell stehen wir bei 170 Unterschriften. Morgen um 17:00 startet eine Bürgerschaftssitzung, in der das Thema zum wiederholten Male diskutiert wird und auch Beschlüße gefasst werden könnten. Fridays For Future haben zu einer Demonstration aufgerufen, Start 15:00 Klingenberg. Abschlusskundgebung 16:45 Uhr vor dem Rathaus. Das Architektur Forum hat zum wiederholten Male mit einem offenen Brief gemahnt.
    Parallel zur Petition hatte ich die Fraktionen der Bürgerschaft sowie den Bürgermeister, den Stadtpräsidenten und den Bereich Stadtentwicklung angeschrieben. Geantwortet hat der Bürgermeister. Wir hatten einen regen Meinungsaustausch.
    Ich bin sicher,... weiter

Mit dieser Petition bewegen wir die Lübecker Bürgerschaft, ihrer selbstgesteckten und sinnvollen Klimaschutzziele zu erfüllen. Wenn die Politik der Stadt schon nicht den Zielen folgt, wie soll man dann erwarten, dass die Bürger-innen es tun.

Noch kein CONTRA Argument.

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